«Kir­chen­steu­ern för­dern das Gemeinwohl»

«Kir­chen­steu­ern för­dern das Gemeinwohl»

  • Wer Kir­chen­steu­ern zahlt, lei­stet einen akti­ven Bei­trag an Seel­sor­ge, Bil­dung und die sozia­len Auf­ga­ben der Kirche.
  • Wohin die Steu­er­gel­der flies­sen und wer davon pro­fi­tiert, erklärt die Aar­gau­er Lan­des­kir­che mit ihrer Web­sei­te www.kirchensteuern-sei-dank.ch.
  • Die Kir­che lei­ste einen akti­ven Bei­trag, um Wer­te wie Soli­da­ri­tät und Gerech­tig­keit über Gene­ra­tio­nen wei­ter­zu­ge­ben, betont der Aar­gau­er Kir­chen­rats­prä­si­dent Luc Hum­bel im Interview .

Luc Hum­bel, am 1. Sep­tem­ber 2021 ging die Web­site «www.ag.kirchensteuern-sei-dank.ch» online. Gibt es schon erste Ergeb­nis­se, wie oft die­se Inter­net­sei­ten schon besucht wur­den?
Luc Hum­bel: Im Novem­ber erhiel­ten wir erst­mals Infor­ma­tio­nen und Sta­ti­sti­ken zu den Besu­cher­zah­len der Web­site. Die­se fie­len sehr erfreu­lich aus. Die Sei­te wur­de oft besucht und konn­te die gewünsch­te Auf­merk­sam­keit errei­chen. Wir erhof­fen uns die­se Ent­wick­lung im neu­en Jahr mit der Begleit­kam­pa­gne kon­stant zu erhö­hen und noch mehr Men­schen zu erreichen.

Im Gegen­satz zu Wurf­sen­dun­gen, die ein­fach im Brief­ka­sten lan­den, müs­sen Inter­net­nut­zer die­se Web­site bewusst anwäh­len, wenn sie sich infor­mie­ren wol­len. Tun das genau die Leu­te, die Sie mit die­ser Kam­pa­gne errei­chen wol­len?
In der heu­ti­gen Zeit sind die sozia­len Medi­en und das Inter­net auf dem Vor­marsch. Die Mehr­heit unse­rer Ziel­grup­pe ist auf den Lap­top oder das Han­dy abge­stimmt. Es ist auf die­sem Weg ein­fa­cher, eine grös­se­re Ziel­grup­pe anzu­spre­chen und zu begei­stern. Zudem bie­tet die Web­site zusätz­li­che Effek­te und Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten, die mit Wurf­sen­dun­gen nicht mög­lich wären. Wei­ter wer­den wir mit der Wurf­sen­dung in der aktu­el­len Print­aus­ga­be von Hori­zon­te die Auf­merk­sam­keit auf die Web­site lenken.

[esf_wordpressimage id=36736 width=half float=right][/esf_wordpressimage]Zusam­men mit den Lan­des­kir­chen von St. Gal­len und Luzern erklä­ren Sie auf die­sen Sei­ten, wofür die Kir­chen­steu­ern in den Kan­to­nen ein­ge­setzt wer­den. War­um muss man das den Men­schen erklä­ren? Ist nicht klar, dass Steu­ern immer ein Bei­trag von allen für die Gesell­schaft sind?
Vie­le wis­sen nicht, dass das Geld in der Regi­on bleibt. Dies ist mit­un­ter ein Grund für die stei­gen­de Anzahl Kir­chen­aus­trit­te. Kir­chen­steu­ern för­dern das Gemein­wohl in der Wohn­ge­mein­de und bie­ten Mehr­wert vor Ort. 86 Pro­zent der Mit­tel blei­ben in der eige­nen Kirch­ge­mein­de. Die Steu­er­gel­der als Grund­la­ge flies­sen in die Seel­sor­ge, die Bil­dung und unter­stüt­zen ver­schie­de­ne sozia­le Auf­ga­ben. Kul­tur­gü­ter wie Kir­chen und Kapel­len wer­den gepflegt. Tra­di­tio­nen und Bräu­che, wel­che Gene­ra­tio­nen ver­bin­den, wer­den gefei­ert. Die Kir­che lei­stet einen akti­ven Bei­trag, um Wer­te wie Soli­da­ri­tät und Gerech­tig­keit über Gene­ra­tio­nen wei­ter­zu­ge­ben. Enga­gier­tes Per­so­nal küm­mert sich um die ver­schie­de­nen Anliegen.

Sie sind einer, der viel hält vom direk­ten Aus­tausch von Mensch zu Mensch. Was hat Sie davon über­zeugt, in die Online­ak­ti­on «Kir­chen­steu­ern sei Dank!» zu inve­stie­ren?
Das eine tun und das ande­re nicht las­sen. Wir betrei­ben mit der Sei­te ja kei­ne Seel­sor­ge oder dia­ko­ni­sche Arbeit, wel­che ohne zwi­schen­mensch­li­che Inter­ak­tio­nen nicht mög­lich sind. Viel­mehr wei­sen wir die Steu­er­zah­len­den auf die­se Ange­bo­te hin und illu­strie­ren, wie wich­tig die Bei­trä­ge aller Mit­glie­der sind. 

Wie vie­le Pro­zen­te der Aar­gau­er Kir­chen­steu­ern flos­sen und flies­sen noch in die Ein­rich­tung, den Unter­halt und die Bewer­bung die­ser Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gne?
Die Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gne wur­de mit dem Bud­get der Abtei­lung Kom­mu­ni­ka­ti­on finan­ziert. Dies macht etwa 0,5 Pro­mil­le der Kir­chen­steu­ern aus im Kan­ton Aargau. 

Das dua­le System war eine gute Idee, um Geld und Geist in der Schweiz sau­ber zu tren­nen. Das ging gut, solan­ge die Schweiz sich als Staat zum Chri­sten­tum bekann­te, man hat­te eine gemein­sa­me Basis. Wie lässt sich das dua­le System auf­recht­erhal­ten und recht­fer­ti­gen, wenn die brei­te Abstüt­zung zuneh­mend fehlt?
Das Über­zeu­gen­de am Dua­len System ist nicht von der Anzahl der gläu­bi­gen Mit­glie­der abhän­gig. Es ist von den mir bekann­ten Syste­men des­halb das Beste, weil es die Gläu­bi­gen aktiv und mit Ver­ant­wor­tung ein­be­zieht. Wei­ter pro­fi­tie­ren wir im Miliz­sy­stem von den Kom­pe­ten­zen der Mit­glie­der, wel­che sie in ihrem Beruf erlernt haben und ausüben.

Was gefällt Ihnen beson­ders gut auf den Sei­ten von «kirchensteuern-sei-dank.ch»?
Die Sei­te ist leben­dig und far­big, sie erweckt auf den ersten Blick eine fröh­li­che Stim­mung. Durch die spie­le­ri­sche Art der inter­ak­ti­ven Kar­te kann vie­les ent­deckt wer­den. Die­se Art von Ent­decken und Infor­ma­tio­nen sam­meln ist für den Men­schen viel attrak­ti­ver als einen Fliess­text zu lesen. Es ist ein­fa­cher Infor­ma­tio­nen auf­zu­neh­men und zu mer­ken. Es soll ein gutes Gefühl dabei sein, wenn man sich auf unse­rer Web­site infor­miert. Mit einem Klick auf eine der vie­len Illu­stra­tio­nen auf der Aar­gau­er Kar­te, erfah­ren die Nut­zer und Nut­ze­rin­nen mehr über den ent­spre­chen­den Bereich in Form von Text, Bild oder Film. Mit­tels einer Ver­lin­kung wer­den die Ange­bo­te näher erklärt. Dies hilft zu ver­ste­hen, was die eige­nen Steu­er­bei­trä­ge bewirken. 

Was sagen Sie den Men­schen, die sich über­le­gen, ob sie nicht aus der Kir­che aus­tre­ten sol­len, um etwas Steu­ern zu spa­ren?
Zur­zeit leben im Aar­gau über 200’000 Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken. Sie alle unter­stüt­zen mit ihrem jähr­li­chen Bei­trag das viel­fäl­ti­ge Enga­ge­ment der Römisch-Katho­li­schen Kir­che im Aar­gau. Dank ihren Kir­chen­steu­ern wird Mehr­wert vor Ort geschaf­fen. Kir­chen­steu­ern stär­ken das Mit­ein­an­der und das Gemein­wohl in der Gesell­schaft. Wenn jemand dar­an zwei­felt, kann er sich auf der Web­site überzeugen.

Marie-Christine Andres Schürch
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