Jean-Marie Lovey

Papst Fran­zis­kus hat den Augu­sti­ner Chor­herrn Jean-Marie Lovey zum neu­en Bischof von Sit­ten ernannt. Der 63-Jäh­ri­ge, der die Nach­fol­ge von Nor­bert Brun­ner antritt, sieht sei­ner künf­ti­gen Auf­ga­be mit Freu­de ent­ge­gen. «Die Zeit des Zit­terns und der Angst ist noch nicht gänz­lich über­wun­den, aber ich habe Ver­trau­en in Gott», sag­te Lovey am Diens­tag, 8. Juli, an einer Pres­se­kon­fe­renz in Sit­ten. Nach dem deutsch­spra­chi­gen Nor­bert Brun­ner lei­tet nun wie­der ein fran­zö­sisch­spra­chi­ger Geist­li­cher das Bis­tum Sitten. 

Papst Fran­zis­kus hat den vor­zei­ti­gen Amts­ver­zicht von Nor­bert Brun­ner ange­nom­men, der von 2010 bis 2013 auch die Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz (SBK) prä­si­dier­te. Das teil­te der Vati­kan am Diens­tag mit. Am glei­chen Tag ernann­te Fran­zis­kus den Propst der Augu­sti­ner Chor­her­ren vom Gros­sen Sankt Bern­hard, Jean-Marie Lovey, zu des­sen Nach­fol­ger. Das Datum der Bischofs­wei­he und des Amts­an­tritts von Jean-Marie Lovey wer­den zu einem spä­te­ren Zeit­punkt bekannt gegeben.

Dia­log und Begeg­nung
Lovey sieht sei­ner künf­ti­gen Auf­ga­be mit Freu­de ent­ge­gen. «Die Zeit des Zit­terns und der Angst ist noch nicht gänz­lich über­wun­den, aber ich habe Ver­trau­en in Gott», sag­te der Ordens­mann, der am 2. August sei­nen 64. Geburts­tag fei­ern wird. Es sei sein Wunsch, Chri­stus als «Freu­de der Welt» bekannt zu machen. Der künf­ti­ge Bischof, der sich in sei­nem Ordens­ge­wand prä­sen­tier­te, unter­strich zudem sei­ne Bereit­schaft zum Dia­log und zur Begeg­nung. Er wol­le sich Zeit neh­men, sei­ne Diö­ze­se ken­nen­zu­ler­nen, sich zu infor­mie­ren und sich füh­ren zu las­sen. «Wir sind ein Leib, des­sen Glie­der har­mo­nisch leben sol­len, auch wenn Kri­sen zur nor­ma­len Ent­wick­lung jedes Lebe­we­sens gehören.»

In Kon­takt mit jun­gen Men­schen
Jean-Marie Lovey wur­de am 2. August 1950 als ach­tes von elf Kin­dern in Orsiè­res im Wal­lis gebo­ren. 1970 trat er 20-jäh­rig ins Novi­zi­at der Kon­gre­ga­ti­on der Augu­sti­ner Chor­her­ren vom Gros­sen Sankt Bern­hard ein. Er stu­dier­te in Frei­burg Theo­lo­gie und wur­de 1977 zum Prie­ster geweiht. Der Ordens­mann wirk­te als Seel­sor­ger an Schu­len, unter ande­rem am Gym­na­si­um in Sit­ten. 1989 wur­de er zum Novi­zen­mei­ster der Augu­sti­ner Chor­her­ren ernannt. Von 1995 bis 2001 war Jean-Marie Lovey in der Aus­bil­dung am Prie­ster­se­mi­nar der Diö­ze­se tätig. Zunächst Pri­or, wur­de er 2009 zum Probst sei­ner Gemein­schaft gewählt.

Neue Kraft für gros­se Auf­ga­ben
Der schei­den­de Nor­bert Brun­ner hat­te sein Rück­tritts­ge­such vor über einem Jahr damit begrün­det, dass sei­ne Kräf­te nicht mehr aus­reich­ten, um die gros­sen Auf­ga­ben, die heu­te und in naher Zukunft an das Bischofs­amt gestellt wer­den, zu bewäl­ti­gen. Der Auf­bruch und die drin­gen­de gei­sti­ge Erneue­rung, die gera­de in den Jubi­lä­ums­jah­ren des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils (1962–1965) ihren Anfang neh­men soll­ten, müss­ten einer neu­en Kraft in der Lei­tung des Bis­tums anver­traut wer­den, hat­te der 72-Jäh­ri­ge erklärt.   kipa

Redaktion Lichtblick
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