Filmtipp: «Dahomey»
Nach jahrzehntelangen Bemühungen werden 2021 26 von tausenden gestohlenen Objekten nach Benin zurück gebracht. Der Dokumentarfilm begleitet die Reise und kommentiert sie aus der fiktiven Perspektive der einstigen Könige von Dahomey.
Dahomey war ein Königreich im Gebiet des südlichen Benin, das dreihundert Jahre bestanden hatte. 1895 wurde es von französischen Truppen erobert. Viele Schätze des einst blühenden Königreichs wurden nach Frankreich gebracht und in Museen ausgestellt. Seit den 1960er Jahren gab es Bemühungen das kulturelle Erbe der ehemaligen französischen Kolonie zurückzufordern. 2021 gab das Musée du quai branly 26 Exponate zurück.
Der Dokumentarfilm von Mati Diop erzählt die Reise aus der Sicht von drei Figuren, welche die einstigen Monarchen von Dahomey symbolisieren. So fragen sich die besorgten Könige, die sorgfältig in grosse Holzkisten verpackt die Heimreise antreten, was sie wohl in der alten Heimat erwarten werde.
Die Ankunft der Figuren in Benin wird von der Politik inszeniert, von der Bevölkerung gefeiert und von Studierenden an der Universität kritisch diskutiert. Der Dokumentarfilm von Mati Diop hat an der diesjährigen Berlinale den Goldenen Bären gewonnen.
«Dahomey», Frankreich/Senegal/Benin 2024, Regie: Mati Diop
Kinostart: 12. Dezember