Eine Umfra­ge schürt Hoffnungen

Vie­le Berich­te erweck­ten den Ein­druck, als kön­ne dem­nächst in jeder Kir­che oder sogar im Inter­net auf vati­ka­ni­schen Fra­ge­bo­gen ange­kreuzt wer­den, ob man künst­li­che Emp­fäng­nis­ver­hü­tung, gleich­ge­schlecht­li­che Lebens­ge­mein­schaf­ten oder den kirch­li­chen Umgang mit wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen «gut» oder «schlecht» fin­det. Beson­ders bri­sant scheint der Vor­gang des­halb, weil alle Anzei­chen dafür spre­chen, dass gera­de in Fra­gen von Fami­lie, Ehe und Sexua­li­tät die Dis­kre­panz zwi­schen kirch­li­cher Leh­re und Ein­stel­lun­gen der Gläu­bi­gen beträcht­lich ist. 

Dass der Vati­kan zur Vor­be­rei­tung einer Bischofs­syn­ode Fra­ge­bö­gen an die Teil­neh­mer ver­schickt, ist nichts Unge­wöhn­li­ches. Dass er hier­zu alle Gläu­bi­gen befragt, wäre jedoch tat­säch­lich neu. Doch von einer sol­chen Umfra­ge im enge­ren Sin­ne sagt das zitier­te Schrei­ben nichts. Auch ein Blick auf den mitt­ler­wei­le auch im deut­schen Wort­laut bekann­ten «Fra­ge­bo­gen» selbst macht deut­lich, dass die­ser schwer­lich zur Ver­tei­lung an alle Gläu­bi­gen gedacht ist. Die Fra­gen sind in eini­gen Berei­chen indi­rekt for­mu­liert und spre­chen die Hir­ten an, weni­ger die Gläu­bi­gen sel­ber. Die Gemein­den sol­len in einem wei­te­ren Sin­ne ein­be­zo­gen wer­den. Wie das kon­kret aus­sieht, bleibt den Bischofs­kon­fe­ren­zen über­las­sen. Fest steht bis­lang nur, dass die Ergeb­nis­se der Befra­gung vom Gene­ral­se­kre­ta­ri­at der Bischofs­syn­ode aus­ge­wer­tet wer­den und in das vor­be­rei­ten­de Doku­ment der Syn­ode ein­flies­sen sol­len. Wel­chen Ein­fluss der «Fra­ge­bo­gen» dann am Ende kon­kret haben wird, muss sich zeigen. 

kipa/aj

 

Hier geht’s zur Umfra­ge: www.pastoralumfrage.ch

 

 

Ihre Mei­nung: Bringt die Umfra­ge zu Ehe und Fami­lie die erhoff­ten Ände­run­gen in der Kir­che? 

 

Redaktion Lichtblick
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