Eine Million für eine Million

Rund eine Mil­lion Franken gener­iert Fas­tenopfer im Rah­men der Öku­menis­chen Kam­pagne im Aar­gau. Das kann sich im direk­ten Ver­gle­ich mit Zürich sehen lassen. Die Katho­liken in den bei­den Basel sowie in Luzern sind allerd­ings grosszügiger. Eine Hochrech­nung der Hor­i­zonte-Redak­tion zeigt überdies: Aus dem Frick­tal und dem Zurz­i­bi­et kommt ein Drit­tel des gesamten Spenden­be­trags aus dem Aar­gau.Jahr für Jahr engagiert sich das katholis­che Hil­f­swerk Fas­tenopfer für die Öku­menis­che Fas­tenkam­pagne – Ein Aufruf zur Sol­i­dar­ität mit dem Süden, der in vielfach­er Hin­sicht die Zeche für die Wirtschaft­spoli­tik des Nor­dens zahlt. Aus­beu­tung beim Abbau von Rohstof­fen, Land­grab­bing und Umweltver­schmutzung sind nur einige von vie­len Prob­le­men. Die Öku­menis­che Kam­pagne fährt jew­eils zwei­gleisig. Zum einen macht sie auf Missstände aufmerk­sam, zum anderen ani­miert sie zum Spenden, damit vor Ort der betrof­fe­nen Bevölkerung geholfen wer­den kann.Eine Mil­lion aus dem Aar­gau Jahr für Jahr liegt auch dem Hor­i­zonte (wie in dieser Aus­gabe) ein Ein­zahlungss­chein bei, mit dem die Öku­menis­che Kam­pagne finanziell unter­stützt wer­den kann. Grund genug, ein­mal der Frage nachzuge­hen, wie viel Geld aus dem katholis­chen Kirchenaar­gau jew­eils zusam­menkommt. Rund eine Mil­lion Franken sind es gemäss Angaben von Fas­tenopfer allein für das katholis­che Hil­f­swerk. Dieses Geld finanziert bei Fas­tenopfer 420 Pro­jek­te in 14 Län­dern des Südens. Erre­icht wer­den rund eine Mil­lion von Armut betrof­fene Men­schen.Ver­gle­ich mit den Nach­barn Das Hil­f­swerk führt genau Buch über die einge­gan­genen Spenden. Zudem wer­den die Pfar­reien in per­sön­lichen Briefen jew­eils im Juli darüber ori­en­tiert, wie viel Geld das Hil­f­swerk von der Pfar­rei und aus dem Pfar­reige­bi­et erhal­ten hat. Anhand der Aufla­gen­zahlen, ergänzt mit Angaben von­seit­en des Hil­f­swerks Fas­tenopfer und der kan­tonalen Ämter für Sta­tis­tik kann Hor­i­zonte in ein­er Hochrech­nung zeigen, wie die Aar­gauer Katho­liken im Ver­gle­ich mit den benach­barten Kan­to­nen daste­hen und in welchen Pfar­reien die Anliegen von Fas­tenopfer auf beson­ders frucht­baren Boden fall­en.Spend­able Basler und Luzern­er Die Katho­liken in den Kan­to­nen Zürich und Luzern spülen mit 1,8 und 1,7 Mil­lio­nen Franken dem Hil­f­swerk Fas­tenopfer mehr als dop­pelt so viel Geld in die Kasse wie deren Kon­fes­sion­sgenossen aus den bei­den Basel und mehr als das Dreifache des Solothurn­er Spenden­er­trags. Im Ver­hält­nis zur Anzahl Kirchen­mit­glieder rel­a­tiviert sich allerd­ings das Resul­tat. Die Basler Katho­liken sind genau gle­ich grosszügig wie die Luzern­er. Auch die halbe Mil­lion Franken aus Solothurn wiegt – her­abge­brochen auf den katholis­chen Bevölkerungsan­teil im Kan­ton – mehr als die Spenden­summe aus den Kan­to­nen Zürich und Aar­gau, wobei let­ztere rech­ner­isch gle­ichauf liegen.Ein Drit­tel aus Zurz­i­bi­et und Frick­tal Ein Blick auf die Spenden aus dem Aar­gau zeigt: Aus dem Frick­tal und aus dem Zurz­i­bi­et kommt nicht nur am meis­ten Geld – knapp mehr als ein Drit­tel der Gesamt­summe, diese bei­den Regio­nen dür­fen auch unter Berück­sich­ti­gung der katholis­chen Bevölkerungs­dichte als die spend­abel­sten Regio­nen im Aar­gau beze­ich­net wer­den.Lan­dorte als Stützen Bei den Pfar­reien zeigt sich: Aus den bevölkerungsre­ich­sten Orten Aarau und Wet­tin­gen kommt am meis­ten Geld, doch Wohlen, Muri und Frick zeigen, dass für Fas­tenopfer die katholis­chen ländlichen Orte noch immer wichtige Stützen sind. Ins­beson­dere die Spenden­leis­tun­gen aus kleinen Frick­taler und Zurz­i­bi­eter Gemein­den dür­fen sich sehen lassen.Nicht nur Spenden sind wichtig Ins­ge­samt erwirtschaftete Fas­tenopfer im Jahr 2014 rund 24 Mil­lio­nen Franken. Die Pfar­reien mit ihren Mitar­bei­t­en­den steuern während der Fas­ten­zeit einen wesentlichen Teil zu diesem Erfolg bei. Sie erweisen sich nicht nur beim Spenden­sam­meln als wichtige Stützen, son­dern spie­len auch bei «Bil­dungs- und Sen­si­bil­isierungs­mass­nah­men» eine wichtige Rolle, wie Thomas Schu­biger, Kon­tak­t­per­son für die Pfar­reien bei Fas­tenopfer, erk­lärt. «Denn Fas­tenopfer will auch das Bewusst­sein in der Schweiz für Ungerechtigkeit­en in der Welt schär­fen und zum Han­deln anre­gen.» 
Andreas C. Müller
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