Ein Licht reist um die Welt
Am 14. Dezember 2025 kam das Friedenslicht in Basel, Fribourg, Luzern, Lugano und Zürich an.
Bild: © Eleni Kougionis

Ein Licht reist um die Welt

Das Friedenslicht aus Bethlehem

Das Friedenslicht aus Bethlehem leuchtet zur Weihnachtszeit in über 30 Ländern – auch bei uns. Vom 15. Dezember bis Anfang Januar können Sie es zu sich nach Hause holen.

Ein Licht reist um die Welt - Lichtblick Römisch-katholisches Pfarrblatt der Nordwestschweiz

Im Novem­ber 2025 entzün­dete der 11-jährige Jeries Fadi Khi­er das Friedenslicht in der Geburts­grotte in Beth­le­hem. Bild: ORF


«Friede auf Erden den Men­schen guten Wil­lens» verkün­dete der Engel den Hirten bei der Geburt von Jesus. Diese Botschaft möchte das Friedenslicht in die Welt hin­aus­tra­gen – über alle sozialen, religiösen und poli­tis­chen Gren­zen hin­weg. Das Licht wird in der Geburts­grotte in Beth­le­hem entzün­det und als Zeichen des Friedens von Men­sch zu Men­sch weit­ergeschenkt. Dieses Jahr kommt es bere­its zum 33. Mal in die Schweiz. «Licht­blick» hat den Weg des Friedenslichts von Beth­le­hem bis in unsere Kirchen und Stuben ver­fol­gt.

Zum Brauch geworden

Die Idee für das Friedenslicht ent­stand 1986 in Öster­re­ich, als eine Hörerin vorschlug, allen Spendern der ORF-Aktion «Licht ins Dunkel» mit einem Licht zu danken. Hel­mut Ober­mayr, damals Unter­hal­tungschef des ORF Oberöster­re­ich, hat­te die Idee, dieses Licht direkt aus Beth­le­hem zu holen. Was als ein­ma­lige Aktion gedacht war, ist inzwis­chen in ganz Europa zum Brauch­tum gewor­den und bre­it­et sich langsam auch auf andere Kon­ti­nente aus.

Licht aus der Geburtsgrotte

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Gle­ich nach der Entzün­dung reiste das Licht nach Tel Aviv und flog von dort mit dem Flugzeug nach Wien, wo das öster­re­ichis­che Friedenslichtkind Flo­ri­an Mit­ter das Licht ent­ge­gen­nahm. Bild: ORF

Sei­ther entzün­det jedes Jahr ein Kind aus Oberöster­re­ich das Friedenslicht in der Geburts­grotte Jesu. Doch dieses Jahr war eine Aus­nahme. Der Krieg in Gaza hat auch Auswirkun­gen auf das West­jor­dan­land, wo die Stadt Beth­le­hem liegt. Maria Thein­er, die die Friedenslich­tak­tion für ORF kom­mu­nika­tiv begleit­et, sagt: «Auf Grund der poli­tis­chen Sit­u­a­tion wurde die Entzün­dung des Friedenslichts in Beth­le­hem dieses Jahr in sehr kleinem Rah­men von unseren langjähri­gen Part­nern aus Israel durchge­führt.» In der Geburts­grotte von Beth­le­hem zün­dete der 11-jährige Jeries Fadi Khi­er, Sohn ein­er christlichen Fam­i­lie aus Beth­le­hem, die Lat­er­ne an, die das Licht in die Welt tra­gen soll. Der Kam­era­mann Walid Kamar, der früher selb­st Friedenslichtkind war, und die Reise­lei­t­erin Daniela Epstein bracht­en die Friedenslicht-Lat­er­ne nach Tel Aviv, von wo sie mit einem Lin­ien­flug nach Wien gebracht wurde. An der Flugzeugtüre nahm Flo­ri­an Mit­ter, das diesjährige öster­re­ichis­che Friedenslichtkind, die Lat­er­ne ent­ge­gen. Das Friedenslichtkind brachte das Licht in mehreren TV-Shows zum Pub­likum und reiste als Friedens­botschafter zu Papst Leo XIV. und zur Europäis­chen Union.

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Die Jugendlichen der Jus­eso Zürich nach der Feier in Linz. Bild: Jus­eso Zürich

Beeindruckende Übergabefeier

Am 6. Dezem­ber fand im Marien­dom im öster­re­ichis­chen Linz die grosse öku­menis­che Friedenslicht­feier der Pfadfind­erin­nen und Pfadfind­er statt. 1500 Jugendliche aus 20 Län­dern nah­men an der Feier teil. Darunter war auch eine Gruppe aus der Schweiz. Die Jugend­seel­sorge Zürich war mit Jugendlichen mit dem Zug nach Linz gereist, um das Licht abzu­holen. Die Über­gabefeier in Linz habe die Schweiz­er Jugendlichen sehr beein­druckt, erk­lärte Matthias Schmitz von der Organ­i­sa­tion «Friedenslicht Schweiz». Berührt habe sie vor allem die Aus­sage der Gruppe aus der Ukraine: «Wir brin­gen nun das Friedenslicht in ein Land, wo wirk­lich Krieg herrscht.» Von Linz aus machte sich das Friedenslicht mit den ver­schiede­nen Grup­pen auf die Reise in 30 europäis­che Län­der, aber auch nach Nord- und Südameri­ka.

Empfang in fünf Schweizer Städten

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Auch in ein­er Kirche in Ihrer Nähe kön­nen Sie das Friedenslicht jet­zt abholen. Bild: Friedenslicht Schweiz

Die Del­e­ga­tion der Jugend­seel­sorge Zürich brachte das Friedenslicht am drit­ten Adventsson­ntag, 14. Dezem­ber, per Zug an die Haupt­stützpunk­te in der Schweiz, nach Basel, Freiburg, Lugano, Luzern und Zürich. In diesen Städten ver­sam­melten sich die Men­schen auf einem öffentlichen Platz und erwarteten die Ankun­ft des Friedenslichts um Punkt 17 Uhr. Die Men­schen nah­men das Licht in Emp­fang und schenk­ten es einan­der von Hand zu Hand weit­er.

Auch Del­e­ga­tio­nen aus den einzel­nen Pas­toral­räu­men des «Lichtblick»-Gebiets reis­ten zu einem der Haupt­stützpunk­te, um das Licht in ihre Pfar­reien zu holen. So lud beispiel­sweise der Pas­toral­raum Zurzach-Stu­den­land inter­essierte Kinder, Jugendliche und Erwach­sene ein, das Friedenslicht am Bürk­li­platz in Zürich zu holen und es am gle­ichen Abend zur Andacht in die St. Niko­lauskirche in Schneisin­gen zu brin­gen.

Seit dem 15. Dezem­ber bis anfangs Jan­u­ar kann das Friedenslicht an über 200 Des­ti­na­tion in der ganzen Schweiz abge­holt wer­den. In vie­len Kirchen ste­hen Kerzen zum Verkauf bere­it, damit man das Licht nach Hause mit­nehmen kann.

Marie-Christine Andres Schürch
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