
Bild: © Eleni Kougionis
Ein Licht reist um die Welt
Das Friedenslicht aus Bethlehem
Das Friedenslicht aus Bethlehem leuchtet zur Weihnachtszeit in über 30 Ländern – auch bei uns. Vom 15. Dezember bis Anfang Januar können Sie es zu sich nach Hause holen.

Im November 2025 entzündete der 11-jährige Jeries Fadi Khier das Friedenslicht in der Geburtsgrotte in Bethlehem. Bild: ORF
«Friede auf Erden den Menschen guten Willens» verkündete der Engel den Hirten bei der Geburt von Jesus. Diese Botschaft möchte das Friedenslicht in die Welt hinaustragen – über alle sozialen, religiösen und politischen Grenzen hinweg. Das Licht wird in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet und als Zeichen des Friedens von Mensch zu Mensch weitergeschenkt. Dieses Jahr kommt es bereits zum 33. Mal in die Schweiz. «Lichtblick» hat den Weg des Friedenslichts von Bethlehem bis in unsere Kirchen und Stuben verfolgt.
Zum Brauch geworden
Die Idee für das Friedenslicht entstand 1986 in Österreich, als eine Hörerin vorschlug, allen Spendern der ORF-Aktion «Licht ins Dunkel» mit einem Licht zu danken. Helmut Obermayr, damals Unterhaltungschef des ORF Oberösterreich, hatte die Idee, dieses Licht direkt aus Bethlehem zu holen. Was als einmalige Aktion gedacht war, ist inzwischen in ganz Europa zum Brauchtum geworden und breitet sich langsam auch auf andere Kontinente aus.
Licht aus der Geburtsgrotte

Gleich nach der Entzündung reiste das Licht nach Tel Aviv und flog von dort mit dem Flugzeug nach Wien, wo das österreichische Friedenslichtkind Florian Mitter das Licht entgegennahm. Bild: ORF
Seither entzündet jedes Jahr ein Kind aus Oberösterreich das Friedenslicht in der Geburtsgrotte Jesu. Doch dieses Jahr war eine Ausnahme. Der Krieg in Gaza hat auch Auswirkungen auf das Westjordanland, wo die Stadt Bethlehem liegt. Maria Theiner, die die Friedenslichtaktion für ORF kommunikativ begleitet, sagt: «Auf Grund der politischen Situation wurde die Entzündung des Friedenslichts in Bethlehem dieses Jahr in sehr kleinem Rahmen von unseren langjährigen Partnern aus Israel durchgeführt.» In der Geburtsgrotte von Bethlehem zündete der 11-jährige Jeries Fadi Khier, Sohn einer christlichen Familie aus Bethlehem, die Laterne an, die das Licht in die Welt tragen soll. Der Kameramann Walid Kamar, der früher selbst Friedenslichtkind war, und die Reiseleiterin Daniela Epstein brachten die Friedenslicht-Laterne nach Tel Aviv, von wo sie mit einem Linienflug nach Wien gebracht wurde. An der Flugzeugtüre nahm Florian Mitter, das diesjährige österreichische Friedenslichtkind, die Laterne entgegen. Das Friedenslichtkind brachte das Licht in mehreren TV-Shows zum Publikum und reiste als Friedensbotschafter zu Papst Leo XIV. und zur Europäischen Union.

Die Jugendlichen der Juseso Zürich nach der Feier in Linz. Bild: Juseso Zürich
Beeindruckende Übergabefeier
Am 6. Dezember fand im Mariendom im österreichischen Linz die grosse ökumenische Friedenslichtfeier der Pfadfinderinnen und Pfadfinder statt. 1500 Jugendliche aus 20 Ländern nahmen an der Feier teil. Darunter war auch eine Gruppe aus der Schweiz. Die Jugendseelsorge Zürich war mit Jugendlichen mit dem Zug nach Linz gereist, um das Licht abzuholen. Die Übergabefeier in Linz habe die Schweizer Jugendlichen sehr beeindruckt, erklärte Matthias Schmitz von der Organisation «Friedenslicht Schweiz». Berührt habe sie vor allem die Aussage der Gruppe aus der Ukraine: «Wir bringen nun das Friedenslicht in ein Land, wo wirklich Krieg herrscht.» Von Linz aus machte sich das Friedenslicht mit den verschiedenen Gruppen auf die Reise in 30 europäische Länder, aber auch nach Nord- und Südamerika.
Empfang in fünf Schweizer Städten

Auch in einer Kirche in Ihrer Nähe können Sie das Friedenslicht jetzt abholen. Bild: Friedenslicht Schweiz
Die Delegation der Jugendseelsorge Zürich brachte das Friedenslicht am dritten Adventssonntag, 14. Dezember, per Zug an die Hauptstützpunkte in der Schweiz, nach Basel, Freiburg, Lugano, Luzern und Zürich. In diesen Städten versammelten sich die Menschen auf einem öffentlichen Platz und erwarteten die Ankunft des Friedenslichts um Punkt 17 Uhr. Die Menschen nahmen das Licht in Empfang und schenkten es einander von Hand zu Hand weiter.
Auch Delegationen aus den einzelnen Pastoralräumen des «Lichtblick»-Gebiets reisten zu einem der Hauptstützpunkte, um das Licht in ihre Pfarreien zu holen. So lud beispielsweise der Pastoralraum Zurzach-Studenland interessierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein, das Friedenslicht am Bürkliplatz in Zürich zu holen und es am gleichen Abend zur Andacht in die St. Nikolauskirche in Schneisingen zu bringen.
Seit dem 15. Dezember bis anfangs Januar kann das Friedenslicht an über 200 Destination in der ganzen Schweiz abgeholt werden. In vielen Kirchen stehen Kerzen zum Verkauf bereit, damit man das Licht nach Hause mitnehmen kann.