«Der Broadcast war eine schweisstreibende Freude»

«Der Broadcast war eine schweisstreibende Freude»

  • 24 Gedanke­nanstösse, Bilder und Videos erre­icht­en die Abon­nentin­nen und Abon­nen­ten des Hor­i­zonte-Broad­casts während der ver­gan­genen Adventszeit.  
  • Hin­ter den What­sApp-Nachricht­en steckt Hor­i­zonte-Redak­tor Chris­t­ian Bre­itschmid. Im Inter­view erzählt er, wo er Inspi­ra­tion für die Broad­cast-Beiträge fand und was er sel­ber dabei gel­ernt hat.
  • Der näch­ste Broad­cast startet mit der Fas­ten­zeit. Abon­nieren auch Sie den Broad­cast!
  Chris­t­ian, in der ver­gan­genen Adventszeit hast du jeden Tag eine Nachricht mit Gedanken, Rezepten, Fotos und sog­ar Videos an die Broad­cast-Abon­nen­ten ver­schickt. Was meinst du rück­blick­end zu deinem ersten Hor­i­zonte-Advents­broad­cast? Es war eine schweis­streibende Freude – anstren­gend, aber auch sehr bere­ich­ernd. Ich hat­te mir vorgenom­men, den Impuls jeden Tag frisch zu ver­fassen, die Beiträge waren nicht im Voraus geplant. Das Einzige, was ich mir über­legt hat­te, war der rote Faden, der sich durch die einzel­nen Beiträge ziehen sollte: hell – dunkel, Licht und Schat­ten dien­ten mir als Leitgedanken.Woher hast du den Stoff für deine Broad­cast-Sto­ries genom­men? Nichts Vorge­fer­tigtes zu machen, hat sich für mich bewährt. Am Anfang war ich zwar nervös, weil ich nicht sich­er war, ob mir jeden Tag etwas ein­fall­en würde. Der Start war dann aber dankbar: weil mit dem 1. Adventsson­ntag das neue Kirchen­jahr begin­nt, startete ich den Broad­cast mit Neu­jahr­swün­schen. Am 2. Dezem­ber schien dann die Sonne und mir fiel der Song «Here comes the sun» von den Bea­t­les ein. Dann erin­nerte ich mich an eine Geschichte mit einem Tax­i­fahrer in Malaysia, die ich sel­ber erlebt hat­te – der Beitrag nahm Form an. So oder ähn­lich fiel mir jeden Tag eine Idee zu.Es spielte sich ein, dass ich jew­eils am Vor­abend meine Frau fragte: «Was soll ich mor­gen in den Broad­cast nehmen?» Mit der Zeit wurde daraus ein vergnüglich­es Spiel: Die Frage «Du, was söl­li morn?» zog sich durch die Adventszeit. Mit immer wieder über­raschen­den Resul­tat­en: Das Hutzel­brot-Rezept zum Beispiel gab mir meine Frau. Sie half mir auch immer wieder, mich zwis­chen zwei möglichen Beiträ­gen zu entschei­den.Wie viel Arbeit steck­te hin­ter einem einzel­nen Beitrag? Manch­mal bis zu zwei, drei Stun­den. Wenn der Broad­cast mal etwas später am Tag kam, dann, weil ich mich in ein The­ma ein­le­sen oder etwas nach­schauen musste. Oft habe ich sel­ber fotografiert, und einige Fotos nah­men mehr Zeit in Anspruch als geplant. Ein­mal stapfte ich drei Stun­den lang in der Tan­nen­zucht der Gebrüder Buch­er in Ober­rüti herum und kam nach­her mit total ver­dreck­ten Schuhen heim. Ich wollte ein­fach ein gutes Bild von ein­er ein­heimis­chen Christ­baumzucht schiessen.Die täglichen Impulse befassten sich mit vie­len ver­schiede­nen The­men, waren unter­halt­sam und infor­ma­tiv. Was hast du als «Broad­cast­be­treiber» sel­ber dazugel­ernt? Man lernt nie aus! In einem Beitrag zu Glauben und Aber­glauben, den ich am Fre­itag, dem 13. Dezem­ber, ver­schick­te, erwäh­nte ich, dass Leute um Segen über Haus, Tier und Men­sch zu brin­gen, eine Hostie zu Hause ver­steck­en. Darauf meldete sich eine Broad­cast-Teil­nehmerin. Ob ich den Kodex der katholis­chen Kirche schon ein­mal gründlich gele­sen hätte, fragte sie. Unter «Straftat­en gegen die Reli­gion und die Ein­heit der Kirche» ste­ht im «Codex Iuris Canon­i­ci»: «Wer die eucharis­tis­chen Gestal­ten weg­wirft oder in sakri­legis­ch­er Absicht entwen­det oder zurück­be­hält, zieht sich die […] Exkom­mu­nika­tion als Tat­strafe zu […]». Das war mir in dieser Deut­lichkeit tat­säch­lich nicht bewusst.Während der Adventszeit wuchs die Broad­cast-Gemein­schaft stetig. Am Schluss hat­ten 276 Men­schen die Nachricht­en abon­niert. Bekamst du Antworten auf deine Mit­teilun­gen? Ja, sehr viele. Es bildete sich mit der Zeit ein inner­er Kreis von Leuten, die sich regelmäs­sig melde­ten. Viele bedank­ten sich bei der Redak­tion für die Anre­gun­gen und Gedanken oder wün­scht­en fro­he Wei­h­nacht­en. Mit eini­gen ergab sich ein guter Aus­tausch. Als ich zum Samich­laustag einen Wet­tbe­werb auss­chrieb, meldete sich eine Frau aus dem Tessin bei mir. Sie sei früher sel­ber als Samich­laus unter­wegs gewe­sen. Dazu schick­te sie mir ein Bild von sich in voller Samich­laus­mon­tur. Sie hat mich immer wieder auf Tessin­er Eige­narten katholis­ch­er Bräuche hingewiesen. Solche Dialoge waren für mich eine inter­es­sante Hor­i­zon­ter­weiterung.Mit so vie­len Men­schen im Aus­tausch zu sein, bedeutet aber auch eine Menge Arbeit. Wie hast du dich organ­isiert? Der Broad­cast lief über das Redak­tion­shandy. Dieses blieb im Büro, so dass ich unter­wegs nicht in Ver­suchung kam, zu lesen und zurück­zuschreiben. Das bot einen gewis­sen Selb­stschutz. Meis­tens habe ich nach Ver­schick­en der Broad­cast-Nachricht im Büro erste Rück­mel­dun­gen beant­wortet. Manch­mal habe ich dann am Abend noch ein­mal nachgeschaut und den Leuten geant­wortet . Dabei ist es mir zwei, drei Mal passiert, dass ich die Zeit ver­gass und deut­lich länger als geplant am Handy sass.Mir war aber wichtig, dass jede und jed­er eine Antwort bekam. Manche ver­traut­en mir sehr per­sön­liche, zum Teil auch trau­rige Dinge an. Ger­ade für solche «Gespräche» wollte ich ein offenes Ohr haben und mir die nötige Zeit dafür nehmen. So melden Sie sich für den Broad­cast an:Der näch­ste Broad­cast startet mit der Fas­ten­zeit am Don­ner­stag, 27. Feb­ru­ar. Wer den Broad­cast bere­its abon­niert hat, erhält die Nachricht­en automa­tisch. Am Broad­cast kön­nen Sie wie fol­gt teil­nehmen: 1. Spe­ich­ern Sie die Num­mer 077 487 76 91 als neuen Kon­takt «Hor­i­zonte Aar­gau» in Ihrem Handy ab. 2. Senden Sie eine «WhatsApp»-Nachricht (keine SMS!) mit «START Hor­i­zonte» und Ihrem Benutzer­na­men (kann ein Fan­tasien­ame sein) an die gespe­icherte Num­mer. Wir fügen Sie dann zur Teil­nehmerliste unseres Broad­casts hinzu. Alle weit­eren Infor­ma­tio­nen (Daten­schutz  etc.) senden wir Ihnen nach Ihrer Anmel­dung zu.Sie kön­nen auf unsere Nachricht­en antworten. Aber anders als bei einem Grup­pen­chat, kann bei einem What­sApp-Broad­cast kein­er der anderen Teil­nehmer Ihre Tele­fon­num­mer, Ihren Benutzer­na­men oder Ihre Antworten an die Redak­tion sehen. Nur die Redak­tion kann lesen, was Sie schreiben.
Marie-Christine Andres Schürch
mehr zum Autor
nach
soben