Bischof Felix errichtet Pastoralraum Aarau

Bischof Felix errichtet Pastoralraum Aarau

Nach sechs Jahren Vor­bere­itung ist es endlich soweit: Am kom­menden Sam­stag, 29. August 2015, wird in Schöft­land der Pas­toral­raum Region Aarau offiziell errichtet. Zur Feier kommt eigens Bischof Felix Gmür aus Solothurn.Seit sechs Jahren arbeit­en die fünf katholis­chen Pfar­reien Aarau, Buchs-Rohr, Ent­felden, Schöft­land und Suhr-Gränichen inten­siv zusam­men. Das Ziel: Die Errich­tung ein­er gemein­samen Seel­sorge-Ein­heit, genan­nt Pas­toral­raum, um Syn­ergien und Per­son­al­res­sourcen zu bün­deln. Konkret bet­rifft es im Fall des Pas­toral­raums Aarau 21 000 Pfar­reiange­hörige. Insofern gehört der Pas­toral­raum Region Aarau zu den grossen im Kan­ton. Trotz der Konzen­tra­tion im Bere­ich Leitung und Koor­di­na­tion an der Spitze des Pas­toral­raums wird jede Pfar­rei auch weit­er­hin ihre eigene Pfar­reileitung behal­ten.Mark­t­treiben und Frieden­stauben Am Sam­stag, 29. August 2015, ste­ht nun also die grosse Feier an. Beat Nieder­berg­er, Pfar­reileit­er in Schöft­land, wird Pas­toral­raum­leit­er, Adri­an Bolz­ern aus Aarau ste­ht ihm als priester­lich­er Mitar­beit­er zur Seite. Die Feier­lichkeit­en starten um 15 Uhr mit Mark­t­treiben vor dem Pfar­rhaus in Schöft­land. Speziell für Jugendliche gibt es neb­st ver­schiede­nen Attrak­tio­nen einen Fotowork­shop. Um 17.55 Uhr wer­den dann die Frieden­stauben aus­ge­sandt, anschliessend find­et der Einzug in die Kirche hin­ter den Pfar­reiban­nern mit musikalis­ch­er Begleitung statt. Von 18 bis 19.30 Uhr wird Bischof Felix Gmür den Pas­toral­raum in einem feier­lichen Gottes­di­enst offiziell erricht­en. In diesem Gottes­di­enst soll die Vielfältigkeit der fünf Pfar­reien sicht­bar gemacht wer­den; aus allen fünf Pfar­reien wirken Seel­sor­gende und Ehre­namtliche mit. Der desig­nierte Pas­toral­raum­leit­er Beat Nieder­berg­er sieht in der Errich­tung «einen Zwis­chen­halt nach sechs Jahren aktiv­en Lebens im Pas­toral­raum und mah­nt trotz aller Freude zu Beschei­den­heit. Man habe eine klar diakonis­che Aus­rich­tung gegenüber den konkreten Bedürfnis­sen der Men­schen. Das sei nicht selb­stver­ständlich und daran wolle man auch weit­er­hin fes­thal­ten.Per­sonal­man­gel als grösste Her­aus­forderung Mit der Errich­tung des Pas­toral­raums wur­den neue For­men der überp­far­reilichen Zusam­me­nar­beit geschaf­fen. Dies ermögliche, so meinen die Ver­ant­wortlichen, eine flex­i­blere Reak­tion auf neue kirch­liche und gesellschaftliche Entwick­lun­gen. «Die Per­son­al­si­t­u­a­tion ist und bleibt prekär und bindet viele Ressourcen», erk­lärt Beat Nieder­berg­er. Weil es keinen Priester gab, der als Leit­er in Frage kam, verzögerte sich auch die Errich­tung des Pas­toral­raums. Von 2009 bis heute wurde der Pas­toral­raum mit ein­er Stab­sstelle geleit­et. Erst mit Adri­an Bolz­ern kon­nte dann die Priester­frage gelöst und mit Beat Nieder­berg­er ein Leit­er einge­set­zt wer­den. «Die grossen Her­aus­forderun­gen waren und sind die per­son­ellen Fra­gen», betont der desig­nierte Pas­toral­raum­leit­er mehrfach. Es seien zu wenig The­ologin­nen und The­olo­gen auf dem Markt. Und noch immer habe die Pfar­rei Aarau keine Pfar­reileitung.Ver­schiedene frucht­bare Ini­tia­tiv­en Gefragt sei eine weit­erge­hende und flex­i­blere Zusam­me­nar­beit zwis­chen den Pfar­reien, so Beat Nieder­berg­er. Dies, weil die Entkirch­lichung voran­schre­ite. Die Kirchenaus­tritte nehmen zwar nicht zu, aber die Bindung zur Insti­tu­tion Kirche schwindet. Let­zterem begeg­net man im Pas­toral­raum Region Aarau mit ein­er eige­nen Kom­mu­nika­tion­sstelle. Ziel sei es, bei den Men­schen präsent zu bleiben. Weit­er kon­nten die im Pas­toral­raum ver­bun­de­nen Pfar­reien bere­its Ver­schiedenes auf den Weg brin­gen. Zu den beste­hen­den Beratungsstellen für Jugendliche und Paare ent­stand beispiel­sweise der Kirch­lich Regionale Sozial­dienst KRSD in Zusam­me­nar­beit mit der Car­i­tas. Im Auf­bau ist zudem das «Pro­jekt Weg­be­gleitung», das Men­schen in schwieri­gen Lebenssi­t­u­a­tio­nen durch geschulte Weg­be­glei­t­erin­nen und Weg­be­gleit­er unter­stützt. «Und in den einzel­nen Fach­bere­ichen sind Arbeits­grup­pen ent­standen, die sich regelmäs­sig tre­f­fen», freut sich Beat Nieder­berg­er.Migra­tions­the­matik spür­bar Als grosse Her­aus­forderung über die feier­liche Errich­tung des Pas­toral­raums hin­aus sieht Beat Nieder­berg­er noch einen weit­eren Aspekt: «Wir haben mehr als 50 Prozent Pfar­reiange­hörige aus anderen Kul­turkreisen.» Das führe zu Bere­icherung, aber auch zu Span­nun­gen, weil ganz unter­schiedliche Kirchen­bilder aufeinan­dertr­e­f­fen. Die Zusam­me­nar­beit mit den Mis­sio­nen der «Ander­ssprachi­gen» sei anspruchsvoll. Die aktuell sich akzen­tu­ierende Migra­tions­the­matik prägt somit auch das kirch­liche Leben – bis hinab zur Basis.Weit­ere Infor­ma­tio­nen unter www.pastoralraum-aarau.ch 
Andreas C. Müller
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