Hl. Hildegard von Bingen

Glaube wirkt kreativ, kraftvoll und heilend

Am 17. Sep­tem­ber feiert die Kirche den Gedenk­tag der heili­gen Hilde­gard von Bin­gen. Sie gehört zu den grossen Frauengestal­ten des Mit­te­lal­ters und ist bis heute eine beein­druck­ende Per­sön­lichkeit, die viele Men­schen über die Gren­zen der Kirche hin­aus fasziniert.

Hilde­gard wurde 1098 in Berm­er­sheim bei Alzey geboren und trat schon als junges Mäd­chen in ein Kloster ein. Dort entwick­elte sie eine aussergewöhn­liche Begabung: Sie war Mys­tik­erin, The­olo­gin, Dich­terin und Kom­pon­istin zugle­ich. Ihre Visio­nen, die sie in mehreren grossen Schriften fes­thielt, wur­den schon zu ihren Lebzeit­en wei­thin beachtet. Darin sprach sie mit klaren Worten über den Glauben, die Schön­heit der Schöp­fung, aber auch über Fehlen­twick­lun­gen in Kirche und Gesellschaft.

Bild: Adobe­Stock

Beson­ders ein­drucksvoll ist Hilde­gards umfassendes Denken. Sie ver­band geistliche The­olo­gie mit ein­er tiefen Naturken­nt­nis. Ihre Heilmit­telkunde und Pflanzen­lehre sind bis heute bekan­nt. Zugle­ich kom­ponierte sie litur­gis­che Gesänge von einzi­gar­tiger Aus­druck­skraft, die bis in unsere Zeit hinein aufge­führt wer­den.

Papst Benedikt XVI. hat Hilde­gard von Bin­gen im Jahr 2012 zur Kirchen­lehrerin erhoben – eine sel­tene Ausze­ich­nung, die nur weni­gen Per­sön­lichkeit­en zuteil wird. Damit wird sicht­bar, dass ihr Zeug­nis und ihre Schriften nicht nur geschichtlich bedeut­sam sind, son­dern auch heute Ori­en­tierung geben kön­nen.

Das Fest der heili­gen Hilde­gard lädt uns ein, den Blick zu weit­en: auf die Schön­heit der Schöp­fung, auf die Ein­heit von Kör­p­er, Seele und Geist, und auf eine Kirche, die mutig von Gottes Grösse spricht. Hilde­gards Leben und Werk zeigen, wie Glaube kreativ, kraftvoll und heilend wirken kann – damals wie heute.

nach
soben