Chorreise des “Römisch-katholischen Kirchenchores plus” nach Ballenberg

Ein Vere­in­saus­flug begin­nt ja häu­fig mit dem Wet­ter­bericht. Das Wet­ter war an diesem Sam­stag deut­lich bess­er als erwartet, der­weil der bequeme Car mit 35 Sän­gerin­nen und Sängern in Rich­tung Bern­er Ober­land unter­wegs war. Während es draussen leicht tröpfelte, sassen die Mitreisenden im Trock­e­nen mit der Beant­wor­tung von ein­er Rei­he knif­fliger Quiz-Fra­gen beschäftigt, deren Beant­wor­tung selb­st jene, die daran glaubten, alles zu wis­sen, in ern­ste Ver­legen­heit bracht­en.

Beim Kaf­fee­halt in Sach­seln standen Gipfe­li und Weg­gli bere­its auf den Tis­chen. In der Wall­fahrt­skirche mit der Grab­stätte vom Brud­er Klaus (Niko­laus von Flüe) wur­den spon­tan das Lau­date omnes gentes’ und weit­ere Kanons anges­timmt. Die Stim­mung war besinnlich und feier­lich.

Nach kurz­er Fahrt über den wolken­ver­hangenen Brünig­pass erre­ichte der Chor-Car am späteren Vor­mit­tag Bal­len­berg, das eigentliche Hauptziel unser­er Reise…

Vor dem Wirtshaus Alter Bären, das einst in Rapperswil/BE ges­tanden ist, traf sich die Gruppe für kurze Infor­ma­tio­nen. Dann fiel’ der Chor für ein­mal kurz auseinan­der. Die Leute ver­streuten sich. Manche macht­en sich auf Haus­be­suche (alte Bauern­häuser), oder gin­gen ihre Wege, entwed­er allein oder in Grup­pen. Andere wiederum fan­den eine Kutschen­fahrt durch das weiträu­mige Gelände beque­mer.

Für beson­ders Wan­der­freudi­ge hätte sich gar das Gesamt-Wegenetz von 10 km im Freilicht­mu­se­um ange­boten. Erbaulich erwies sich die Rast im Tessin­er Gut­shof Novaz­zano bei einem Boc­cali­no Mer­lot di Tici­no und ein­er gehaltvollen Mine­strone. Ein stolz­er Güggel vom Hof war mit von der Par­tie und präsen­tierte sich mit geschwol­len­em Kamm vor den Damen, so dass einige Män­ner fast ein wenig eifer­süchtig wur­den. Der Trans­fer des Gut­shofes hat übri­gens 4 Mil­lio­nen Schweiz­er Franken gekostet. Irgend­wann traf man im Spiel­casi­no auf ein Grüp­pchen vom Chor, nicht etwa beim Gamen, son­dern beim Verzehren ein­er Bratwurst oder anderen Leck­ereien, die man am ehe­ma­li­gen Zirkuswa­gen vom Knie erstanden hat. Im Esel­stall eines Bern­er Bauern­haus­es hätte es fast ein Missver­ständ­nis gegeben, als aus dem Neben­raum unver­mit­telt ein­er vom Bass den Stall betrat.

Auf Bal­len­berg mit sein­er beson­deren Lage über dem Aare­tal, mit der Orig­i­nal­ität sein­er inzwis­chen 109 Bauern­häuser, Ställe und Werk­stät­ten ist die Tra­di­tion noch lebendig. Eben­so authen­tisch erwiesen sich die bei­den Per­so­n­en, die uns am Nach­mit­tag durchs „Bern­er Mit­tel­land” geführt haben.

Auf der Weit­er­fahrt in Rich­tung Faulensee glitzerten die Wass­er von Brien­z­er- und Thunersee im hellen Son­nen­licht. Im Restau­rant See­blick” kon­nten wir densel­ben erst ein­mal geniessen, bevor es dann an das üppige Buf­fet ging. Mit einem kräfti­gen Applaus wur­den den 3 Organ­isatoren des Choraus­fluges gedankt, bevor es wieder auf die Heim­reise ging. Dieser Tag des Miteinan­der Unter­wegs Seins’ hat allen wieder ein­mal die Möglichkeit gegeben, etwas Zeit zusam­men zu ver­brin­gen, miteinan­der etwas zu erleben und dann auch das zu tun, was während der Chor­proben nur in beschränk­tem Masse möglich ist, näm­lich miteinan­der zu schwätzen.

Hans-Peter Streib­ert

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