Zweite Lange Nacht der Kirchen steht an

Zweite Lange Nacht der Kirchen steht an

  • Vor zwei Jahren von den Aar­gauer Lan­deskirchen lanciert, geht die «Lange Nacht der Kirchen» am 25. Mai 2018 in die zweite Runde.
  • Dieses Jahr find­et der Anlass erst­mals in ver­schiede­nen Schweiz­er Kan­to­nen gle­ichzeit­ig statt.
  • Inter­essierte kön­nen sich ihr eigenes Event­pro­gramm auf der Web­seite zusam­men­stellen.
 «Im Aar­gau haben wieder etwas mehr als 80 Kirchge­mein­den, die sich mit über 300 Events beteili­gen», freut sich Esther Kuster, Kom­mu­nika­tionsver­ant­wortliche der Römisch-Katholis­chen Lan­deskirche Aar­gau, die das Pro­jekt koor­diniert. Auf die Besucherin­nen und Besuch­er warten Turm­bege­hun­gen (unter anderem in Reinach, Mumpf und Kling­nau), diverse Konz­ertver­anstal­tun­gen (beispiel­sweise im Jonen­tal und in Wet­tin­gen), aber Auch Filmvor­führun­gen (beispiel­sweise in Baden und Stein), Ausstel­lun­gen (etwa in Brugg) oder Lesun­gen (beispiel­sweise in Würen­los mit Ulrich Knell­wolf). Auch für Fam­i­lien mit Kindern wird Ver­schiedenes geboten: In Zufikon kann man eine «Kugelibahn» basteln, in Windisch Lat­er­nen. Und für Jugendliche gibt’s in Brem­garten gar einen Poet­ry Slam in der Kirche.

Weihrauchkartoffeln und Kapuzinerkressesuppe

In Stans im Kan­ton Nid­walden haben die Organ­isatoren die umliegende Gas­tronomie mit ins Boot geholt. «Wir haben sehr gute Restau­rants am Dorf­platz bei der Kirche», erk­lärt Judith Gan­der-Brem vom Organ­i­sa­tion­steam. «Um angesichts der gerin­gen Vor­bere­itungszeit Kräfte zu sparen und nicht selb­st ein Verpfle­gungsange­bot stellen zu müssen, haben wir unseren Wirten vom Anlass erzählt. Die sind erfreulicher­weise sofort eingestiegen.» So gibt es an der lan­gen Nacht der Kirchen in sechs Restau­rants eigens zum Anlass passende Gerichte wie Weihrauchkartof­feln oder Kapuzin­erkress­esuppe.

Online das persönliche Programm zusammenstellen

Die Kirchge­mein­den gestal­ten ihr Ange­bot sel­ber, die fed­er­führende Pro­jek­tleitung von Seit­en der Lan­deskirchen mis­cht sich nicht ein. «Wir stellen nur die Plat­tform und küm­mern uns um die Ver­mark­tung des Anlass­es», erk­lärt Esther Kuster. Neu kön­nen sich Inter­essierte auf www.langenachtderkirchen.ch ihr indi­vidu­elles Pro­gramm via Merk­liste zusam­men­stellen und aus­druck­en. «Ein gedruck­tes Pro­gramm gibt es dieses Jahr nicht», räumt Esther Kuster ein.

2020 wollen weitere Kantone mitmachen

Mit Bern, Jura, Solothurn und Nid­walden beteili­gen sich erst­mals auch andere Kan­tone – allerd­ings erst in einem beschei­de­nen Rah­men. «Viele Kan­tone haben Inter­esse bekun­det, ver­mocht­en innert der kurzen Vor­bere­itungszeit die erforder­lichen Finanz­be­träge nicht mehr durch die Kirchen­par­la­mente brin­gen», erk­lärt Esther Kuster. Für die dritte Auflage der Lan­gen Nacht der Kirchen hät­ten Basel, Zürich, Luzern, Graubün­den, Schaffhausen und Thur­gau ihre Teil­nahme bere­its in Aus­sicht gestellt.

Geboten wird eine Kirche mit Spassfaktor

Das Konzept der Ver­anstal­tungsnacht überzeugt offen­bar über die anste­hende Auflage hin­aus. Esther Kuster erk­lärt sich das mit der Möglichkeit, über solch einen Anlass auch soge­nan­nt «Kirchen­ferne» ansprechen zu kön­nen. «Konz­erte, Lesun­gen und Anderes bringt Men­schen wieder in die Kirche, die dort schon länger nicht mehr waren.» Dieses Jahr find­et der Anlass Fre­ita­gnacht, nicht mehr am Sam­stag statt. Vor zwei Jahren jeden­falls wur­den im Aar­gau 8’000 Besucherin­nen und Besuch­er gezählt.

Internationale Vorbilder

Die Idee für die Lange Nacht der Kirchen stammt aus Deutsch­land und Öster­re­ich. In Frank­furt fand eine solche erst­mals 1995 statt, in Öster­re­ich 2005. Im Jahre 2009 fol­gte die Tschechis­che Repub­lik. Und auch in Ungarn und Est­land öffneten die Kirchen bere­its des Nachts ihre Pforten. Eine direk­te Ver­net­zung über die Lan­des­gren­zen hin­aus gibt es bis jet­zt nicht, so Esther Kuster. «Mit­tler­weile haben wir aber gren­züber­greifend densel­ben optis­chen Auftritt, freut sich die Kom­mu­nika­tionsver­ant­wortliche. Und mit Blick auf St. Gallen, Basel oder auch Aar­gau meint sie: Für die Bevölkerung in den Gren­zre­gio­nen liegt es nahe, Ver­anstal­tun­gen auch in Deutsch­land oder Öster­re­ich zu besuchen. 
Andreas C. Müller
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