
Der Signature-Duft der Katholischen Kirche
Die einen lieben ihn, den anderen wird ein wenig schlecht, wenn die Minis es mal wieder ein bisschen zu gut gemeint haben, auf jeden Fall gehört er aber zu katholischen Hochfesten mit dazu: Der Weihrauchduft. Hier findet ihr ein paar interessante Infos rund um die kleinen Körnchen.
Gott mit allen SinÂnen erfahren
Mit dem Weihrauch segÂnet der Priester an wichtiÂgen FeiertaÂgen die OsterkÂerze, die Bibel, den Altar, die WeiÂhÂnachtÂskrippe oder die GläuÂbiÂgen. SymÂbolÂisch steigen mit dem Weihrauch, der sich nach oben verÂbreÂitÂet, auch die Gebete der GläuÂbiÂgen zu Gott auf. AusserÂdem wird durch den Weihrauch die EinÂheit von Seele und KörÂpÂer verdeutÂlicht, denn die Messe, soll eine GotteÂserÂfahrung mit allen SinÂnen ermöglichen.
Von «beflügelÂnd» bis «verÂsöhÂnend»
Weihrauch ist nicht gleÂich Weihrauch. Mit der Zeit haben sich viele verÂschiedene MisÂchunÂgen entwickÂelt. Neben dem Harz von Boswellia werÂden auch andere ZutatÂen, wie zum Beispiel Myrrhe oder andere ätherische Öle, Kräuter oder Blüten verÂbranÂnt. Die MisÂchunÂgen, die dabei entsteÂhen, haben interÂesÂsante Namen, die auf ihre Wirkung schliessen lassen, wie Angelus (beflügelÂnd), Rheinisch (herzhaft), Paradies (befreiend), David (sorÂgÂlos) oder DomiÂnus (verÂsöhÂnend).

Ein mehrmonatiger Prozess
Weihrauch stammt vom WeihrauchÂbaum „Boswellia“, der zur FamÂiÂlie der BalÂsamÂbaumgewächse gehört. Bei der GewinÂnung werÂden einzelne Äste angeschnitÂten. Aus den angeschnitÂteÂnen Flächen tropft eine kleÂbrige SubÂstanz: das Harz des Baumes. Dieses Harz trockÂnet an der frischen Luft und bildet das typÂisÂche WeihrauchÂharz, auch Olibanum genanÂnt. Die HerÂstelÂlung dauert mehrere Monate, in denen den Ästen des WeihrauchÂbaums immer wieder neue Schnitte zugeÂfügt werÂden. Je nach Alter und BaumzuÂsÂtand liefert jedÂer WeihrauchÂbaum um die 3–10 Kilo Naturharz.

Drei FakÂten über Weihrauch
- Die frühÂesten AufzeÂichÂnunÂgen über die VerÂwenÂdung von Weihrauch stamÂmen aus ChiÂna. MenÂschen nutzten Weichrauch dort schon etwa 2000 vor ChrisÂtus.
- Ins ChrisÂtenÂtum kam der Weihrauch über die Römer. Bei ihnen war es ein RitÂuÂal, vor wichtiÂgen PerÂsoÂnÂen eine WeihrauchÂschale herzuÂtraÂgen. Dieser Brauch wurde dann auf wichtige PerÂsoÂnÂen in der Kirche, wie BisÂchöfe, überÂtraÂgen.
- Das EinatÂmen von Weihrauch kann die KreativÂität fördern. Der Geruch sendet SigÂnale an den Teil unseres Gehirns, der für das GedächtÂnis, die EmoÂtioÂnen und die HorÂmonÂregÂuÂlaÂtion zuständig.

