Vor einem Jahr lancierte Caritas «Eine helfende Hand» in Suhr

Vor einem Jahr lancierte Caritas «Eine helfende Hand» in Suhr

  • Zwar hat das Pro­jekt noch nicht so viele Aufträge wie erhofft, doch sowohl Car­i­tas als auch die Gemeinde Suhr ziehen ein pos­i­tives erstes Faz­it.
  • Ob das auf zwei Jahre angelegte Pilot­pro­jekt weit­erge­führt wird, entschei­det sich im Som­mer.
  • Im Raum Zürich wer­den bere­its zwei weit­ere Stan­dorte aufge­baut.
 Vor einem Jahr startete Car­i­tas Schweiz in Suhr mit dem neuen Betreu­ungsange­bot «Eine helfende Hand». Der auf zwei Jahre angelegte Pilotver­such mit dem «roten Wagen» als Erken­nungsmerk­mal bietet älteren Men­schen in Ergänzung zu Spi­tex und anderen Care-Organ­i­sa­tio­nen eine Art «pro­fes­sionelle Nach­barschaft­shil­fe». Motivieren und begleit­en im All­t­ag wolle man, umriss Pro­jek­tleit­er Andy Huwyler die Ziele vor einem Jahr. Beispiel­sweise für den Gang zum Arzt oder zum Coif­feur, für Unter­stützung im Haushalt oder beim Einkaufen.

Mit Quartierrundgängen will man sich abheben

Im Gegen­satz zum Roten Kreuz, das solche Unter­stützung eben­falls anbi­etet, habe man mit dem «roten Wagen» aber eine fixe Anlauf­stelle direkt im Quarti­er und sei nahe bei den Leuten, erk­lärt Andy Huwyler. Auf Spaziergän­gen durchs Quarti­er schaue man zudem, wo allen­falls ältere Men­schen zurück­ge­zo­gen lebten und Hil­fe benötigten (Hor­i­zonte berichtete).Im ver­gan­genen Jahr zügelte der «rote Wagen» vom Quarti­er Feld mit­ten ins Zen­trum von Suhr. Neue Köpfe vor Ort mit Bezug zur Gemeinde geben dem Ange­bot ein Gesicht. «Das Ganze hat sich gut entwick­elt», freut sich Andreas Huwyler. «Zwar langsam, aber unsere Klien­ten sind sehr zufrieden. Sie merken, dass wir uns Zeit nehmen kön­nen, und das kommt gut an.»

Entscheid über Weiterführung fällt im Sommer

Ob der auf zwei Jahre angelegte Pilotver­such ver­längert wird, soll diesen Som­mer entsch­ieden wer­den. Er sei zuver­sichtlich, so Andy Huwyler, denn: «Das Ange­bot ist gefragt – auch als Ent­las­tung für den Sozial­dienst der Gemeinde.» Man prüfe aktuell noch, ob das Ange­bot auf die Gemeinde Suhr beschränkt bleiben oder auch auf die Gemein­den in der näheren Umge­bung aus­geweit­et wer­den solle. Entsprechende Anfra­gen habe man näm­lich schon bekom­men.Eine pos­i­tive erste Bilanz zieht auch Kristi­na Ter­brüggen von der Fach­stelle Alter und Frei­willi­ge­nar­beit der Gemeinde Suhr. Die studierte Geron­tolo­gin ste­ht in regelmäs­sigem Kon­takt mit dem Pro­jek­t­team und unter­stützte dieses beim Umzug und ver­schiede­nen Verbesserun­gen. «Wir haben gemerkt, dass Suhr zu klein ist, als dass man so ein Pro­jekt auf ein Quarti­er beschränken kann», erk­lärt Kristi­na Ter­brüggen gegenüber Hor­i­zonte. Am neuen Stan­dort ergeben sich mehr Kon­tak­te.» Pos­i­tiv aus­gewirkt habe sich auch, dass für die Koor­di­na­tion­sper­son der Ein­sätze die Gemeinde Suhr sehr ver­traut ist. «Ich sehe die Entwick­lung pos­i­tiv und bin nicht ent­täuscht, dass man noch keine gigan­tis­chen Zahlen bei den Aufträ­gen hat», bilanziert Kristi­na Ter­brüggen. «Das ist eine inno­v­a­tive Sache und braucht Zeit.»

Zwei Standorte im Raum Zürich

Im Lochergut im Zürcher Kreis 4 hat Andy Huwyler let­zten Herb­st bere­its einen zweit­en Stan­dort für das Pro­jekt «Eine helfende Hand» aufge­baut. Im Unter­schied zu Suhr betreue man in Zürich ten­den­ziell etwas jün­gere Men­schen mit ein­er IV-Rente. Diese hät­ten aber diesel­ben Bedürfnisse wie die Kun­den in Suhr. Ein drit­ter Stan­dort ist eben­falls im Raum Zürich geplant. Dieser wird in Absprache mit Car­i­tas Zürich geplant. Wo er zu ste­hen komme, sei noch offen.Im Kan­ton Aar­gau funk­tion­iere die Zusam­me­nar­beit mit der regionalen Car­i­tas sehr gut, lobt Andy Huwyler und erwäh­nt die Zusam­me­nar­beit im Bere­ich «Kul­turle­gi» sowie Möglichkeit­en für öffentliche Auftritte, um das Pro­jekt bekan­nt zu machen. Finanziert wird «Eine helfende Hand» von namhaften Stiftun­gen, unter anderem von der Pro­fes­sor Otto Beisheim-Stiftung und der Stiftung Accen­tus, welche von der Cred­it Suisse unter­stützt wird. 
Andreas C. Müller
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