«Kind sein dürfen, auch nach der Flucht» — Flüchtlingssonntag 2024

«Kind sein dürfen, auch nach der Flucht» — Flüchtlingssonntag 2024

«Kind sein dürfen, auch nach der Flucht» — Flüchtlingssonntag 2024

Die Welt wird von Krisen und Kon­flik­ten durchgeschüt­telt. Das trifft beson­ders Kinder hart, die dadruch ihrer Zukun­ft beraubt wer­den. Jedes Kind hat das Recht, ungeachtet sein­er Herkun­ft, Kind zu sein, sich sich­er und beschützt zu wis­sen. Das diesjährige Mot­to der schweiz­erischen Flüchtling­shil­fe zum Flüchtlingstag, der am 16. Juni stat­tfind­et: «Kind sein dür­fen, auch nach der Flucht. Alle Kinder haben die gle­ichen Rechte». Es set­zt den Fokus auf die unschuldig­sten und wehrlos­es­ten Opfer men­schlichen Unfriedens und men­schlich­er Gewalt.In den jüdis­chen und christlichen Schriften begeg­nen uns Kinder als Segen Gottes. Jesus selb­st sagte in Matthäus 19,14: «Lasst die Kinder und hin­dert sie nicht, zu mir zu kom­men! Denn Men­schen wie ihnen gehört das Him­mel­re­ich». Die Geschichte von Mose, der als Kind aus­ge­set­zt und später von der Tochter des Pharaos gerettet und adop­tiert wurde (2. Mose 2,1–10), zeigt uns, dass Gott sich der Bedürfti­gen und Ver­let­zlichen annimmt und dabei beson­ders die Kinder sieht. Sie ver­di­enen unsere beson­dere Aufmerk­samkeit, und zwar unab­hängig von ihrem sozialen oder rechtlichen Sta­tus. Als religiöse Gemein­schaften fol­gen wir diesem Beispiel und bieten Flüchtlings­fam­i­lien und unbe­gleit­eten Min­der­jähri­gen Unter­stützung an. Der Staat ist in der Pflicht, die Rechte der Kinder auf Bil­dung, Gesund­heitsver­sorgung und Sicher­heit zu gewährleis­ten – dies gilt vor allem für diejeni­gen Kinder, die bei uns Zuflucht suchen. Zusam­men mit zivilge­sellschaftlichen Akteuren set­zen wir uns dafür ein, dass sie die Liebe, Für­sorge und Unter­stützung erhal­ten, die sie benöti­gen, um sich ent­fal­ten zu kön­nen und sich zu gesun­den, starken Mit­gliedern der Gesellschaft zu entwick­eln.Die christlichen Kirchen und die jüdis­che Gemein­schaft in der Schweiz engagieren sich aktiv in der Betreu­ung und Unter­stützung von unbe­gleit­eten Min­der­jähri­gen. Sie bieten Unterkün­fte, Bil­dung­spro­gramme, psy­chosoziale Unter­stützung und Inte­gra­tions­mass­nah­men an, um diesen Kindern beim Auf­bau eines neuen Lebens in der Schweiz zu helfen. Unter­stützung bieten sie auch für bedürftige Fam­i­lien in Bere­ichen, in denen die Hil­fe vom Staat nicht aus­re­icht oder für die er sich nicht zuständig sieht. Die Unter­stützung reicht von materieller Hil­fe in Form von Lebens­mit­tel­spenden, Klei­dung und Schul­ma­te­ri­alien bis hin zu finanzieller Unter­stützung für medi­zinis­che Behand­lun­gen oder Bil­dungsaus­gaben. Der Flüchtlingssabbat/Flüchtlingssonntag ist ein guter Anlass, um in unseren Gemein­den, Pfar­reien und Gemein­schaften den Bedürfnis­sen von Flüchtlingskindern zu fra­gen und zu helfen, wo wir kön­nen. Wir brin­gen damit zum Aus­druck, dass Kinder eine Gabe des Her­rn sind. Wenn wir uns dabei gegen­seit­ig unter­stützen, sind wir nicht allein. Im Gebet kön­nen wir darauf ver­trauen, dass diese Kinder nicht nur über­leben, son­dern auch die Möglichkeit haben, in ein­er Umge­bung aufzuwach­sen, die von Mit­ge­fühl, Hoff­nung und Gerechtigkeit geprägt ist. Rita Famo, Präsi­dentin der Evan­ge­lisch-reformierten Kirche Schweiz EKS   Bischof Dr. Felix Gmür,                Präsi­dent der Schweiz­er Bischof­skon­ferenz SBKPfr. Daniel Kon­rad, Bis­tumsver­weser der Christkatholis­chen Kirche der Schweiz CKS                                    Dr. Ralph Lewin, Präsi­dent des Schweiz­erischen Israelitis­chen Gemein­de­bun­des SIG
Leonie Wollensack
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