Fricktal – Santiago de Compostela

Fricktal – Santiago de Compostela

  • Täglich haben die Jugendlichen der Jus­eso Frick­tal hier auf Hor­i­zonte online direkt aus Por­tu­gal und Spanien berichtet.
  • Ihr Pil­gertage­buch ist unter «Kurz­nachricht­en» immer noch hier einzuse­hen.
  • Für alle Inter­essierten hat Jus­eso-Geschäfts­führer Simon Hohler auch noch einen Schluss­bericht dieser beson­deren Reise ver­fasst.

«Wir sind dann mal weg!», so wie es der bekan­nte Komik­er Harpe Ker­kel­ing gemacht hat, als Pil­ger auszubrechen aus dem All­t­ag. Vielle­icht, um eine Gren­z­er­fahrung zu machen oder aber um in der Langsamkeit des Pil­gerns ganz bewusst einen Gegen­pol zur Schnel­llebigkeit unser­er Zeit zu schaf­fen. Vielle­icht auch, um sich mit Angele­gen­heit­en aus dem Leben und dem Glauben auseinan­derzuset­zen, denn, anders als bei Indoor­ange­boten, kann let­zter­er auf diese Weise beson­ders erlebt und erfahren wer­den.

Nach 2019 hat die Jus­eso Frick­tal mit der diesjähri­gen Pil­ger­fahrt bere­its zum zweit­en Mal erfol­gre­ich eine Jugend­pil­ger­reise durchge­führt. Auss­chlaggebend dafür waren die pos­i­tiv­en Erfahrun­gen und Rück­mel­dun­gen der dama­li­gen Reiseteil­nehmer und die noch immer guten Kon­tak­te zu ein­er Her­bergs­be­sitzerin in Spanien, die sich mit viel Engage­ment auch dieses Mal wieder als Organ­isatorin vor Ort ein­brachte.

Zweitbeliebtester Jakobsweg

So startete am 18. Juli 2022 eine elfköp­fige Gruppe Jugendlich­er und junger Erwach­sen­er aus dem Frick­tal in Rich­tung Por­tu­gal, um auf dem zweit­be­liebtesten Jakob­sweg über­haupt, dem Camino Por­tugues, in Rich­tung San­ti­a­go de Com­postela zu pil­gern. Der por­tugiesis­che Jakob­sweg bietet Ein­steigern die Möglichkeit, auf traumhaft schö­nen Wegab­schnit­ten zu pil­gern und dabei zwis­chen ver­schiede­nen Routen wie dem zen­tralen Weg, dem Küsten­weg oder dem spir­ituellen Weg auszuwählen. Die Gruppe aus dem Frick­tal wählte eine Kom­bi­na­tion aus allen dreien.

Unsere Grup­pes­tartete unweit des Flughafens Por­to zunächst auf dem Küsten­weg, bevor sie kurz vor der spanis­chen Gren­ze auf einen schö­nen Wegab­schnitt des zen­tralen Camino wech­selte, um für die let­zten drei Tage der Reise noch einen Abstech­er auf den spir­ituellen Weg zu machen.

Wellenrauschen und Möwengeschrei

Während der ersten bei­den Tage pil­gerte die Gruppe die meiste Zeit auf Holzste­gen, die durch Sand­dü­nen und vor­bei an zahlre­ichen Sand­strän­den des Atlantiks führten, immer mit dem Wellen­rauschen und dem leisen Geschrei der Möwen im Ohr. Für jeden Tag hat­te das Jus­eso-Team um Simon Hohler und Fiona Bernabuc­ci einen Impuls vor­bere­it­et, einen passenden Denkanstoss als Weg­be­gleit­er für den Tag. So kam die Gruppe schnell in den Pil­ger­modus und absolvierte während der ersten bei­den Tage rund 40 Kilo­me­ter ent­lang der Küste.

Auch die Etappe durch das Lan­desin­nere, auf kleinen Pfaden durch Wälder und später vor­bei an his­torischen Orten wie Valença do Min­ho oder auch Tui gefie­len der Pil­ger­gruppe gut. Obwohl es in den Orten eigentlich viel Kul­turelles zu ent­deck­en gegeben hätte, war das Inter­esse für Sight­see­ing am Ende eines jeden Tages eher ger­ing, denn das Pil­gern mit schw­erem Gepäck und in der heis­sen Sonne machte müde. Stattdessen war die Vor­freude auf ein reich­haltiges Nacht­essen umso gröss­er. Jeden Abend erwartete die Gruppe ein reich­haltiges Pil­ger­menü in einem aus­ge­sucht­en Restau­rant.

Motiviert, trotz Sonnenbrand

Zur Hal­bzeit der neun­tägi­gen Reise gön­nten sich die Frick­taler Nach­wuch­spilger, alle im Alter zwis­chen 15 und 22 Jahren, einen Aus­flug auf die Islas Cíes, ein­er Insel­gruppe unweit der Hafen­stadt Vigo. Ein­fach mal entspan­nen, die Seele baumeln lassen und im kühlen Atlantik eine Abküh­lung geniessen. Genau dazu lud der traumhaft schöne Strand auch ein. Selb­st der daraus resul­tierende Son­nen­brand kon­nte die Moti­va­tion nicht schmälern, in den Fol­ge­ta­gen weit­er gen San­ti­a­go zu pil­gern.

Je näher man dem bekan­nten Wall­fahrt­sort kam, umso zahlre­ich­er wurde die Zahl der Pil­ger auf dem Hauptweg. Als eigentlich­es Reise­high­light für alle Grup­pen­mit­glieder stell­ten sich die Etap­pen auf dem spir­ituellen Weg her­aus, wo neben der äusserst vielfälti­gen Natur auch his­torische Mühlen und Klöster zur näheren Betra­ch­tung ein­lu­den. Aber auch die Boots­fahrt auf der mar­iti­men Pil­ger­strecke nach Padrón war sehr beein­druck­end.

Ziel erreicht am Tag des Jakobus

Unser Ziel, San­ti­a­go de Com­postela, erre­icht­en wir exakt am spanis­chen Nation­alfeiertag zu Ehren des Apos­tels Jakobus. Entsprechend hoch ging es in der Stadt zu und her, denn mehr als 5700 Pil­ger erre­icht­en an diesem Woch­enende den Wall­fahrt­sort. So wurde der Abschluss der Pil­ger­reise in der gal­izis­chen Metro­pole zu einem ganz beson­deren und für alle auch unvergesslichen Erleb­nis.

Christian Breitschmid
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