Ein Segen bist Du

Ein Segen bist Du

Im Rah­men des Welt-Alzheimertages fand am 29. Sep­tem­ber eine öku­menis­che Seg­nungs­feier in Ober­mumpf statt. Deren Leit­satz lautete: «Demenz – Men­sch sein und bleiben».

Durchge­führt wurde der Anlass von den Seel­sorg­ern der drei Kon­fes­sio­nen Stephan Feld­haus, christkath.; Mike Koch, ref.; Michael Lep­ke, röm.-kath., sowie Vik­to­ria Roth vom Vere­in teil­haben Wall­bach. Der Ein­druck ein­er gut funk­tion­ieren­den Ökumene ent­stand bei allen, die in der gut beset­zten christkatholis­chen Kirche das wohltuende Zusam­men­spiel dieser Gottes­di­enst-Lei­t­en­den miter­lebten.

In der Ein­führung wurde dazu aufgerufen, gut miteinan­der umzuge­hen, gut über- und miteinan­der zu reden, weil ins­beson­dere auch an Demenz erkrank­te Men­schen einen entsprechen­den Spürsinn hät­ten. Bei der Lesung ging es um die Freude, vom Her­rn geseg­net zu sein. Die Gedanken der vier Lei­t­en­den han­del­ten davon, dass jed­er Men­sch auf seine Art nicht nur Teil unser­er Gesellschaft, son­dern auch ein Segen sei. «Du bisch en Säge», das gelte immer und für alle, die sich im Schutzraum der Liebe Gottes und der Men­schen aufhal­ten dür­fen. Demente Men­schen seien anspruchsvolle, aber bere­ich­ernde Gesprächspart­ner — und damit ein Segen. Gott wolle, dass es uns gut geht. «Sei geseg­net» heisse nichts anderes als «Es soll Dir gut gehen». In diesem Sinne dür­fen wir alle nicht nur ein Segen für andere sein, son­dern auch immer um Segen für andere bit­ten.

Um diese Bitte ging es beim anschliessenden, sehr berühren­den Seg­nungsritu­al. Dazu gehörte das Aus­führen des Kreuzze­ichens auf Stirn und Hände der Anwe­senden, wozu ein geseg­netes, wohlriechen­des Öl ver­wen­det wurde. Es war jew­eils ein Moment, der das Gemüt anging — und bewegte. Alle kriegten ein Arm­band mit der Auf­schrift «Der Herr seg­ne dich und behüte dich». Dieses war für den Sitz­nach­barn gedacht, als Andenken an einen erin­nerungswürdi­gen Anlass.

Beim Gottes­di­enst wurde frisch gesun­gen. Sog­ar ein Kanon, fast per­fekt gelun­gen, schallte durch den spät­barock­en Kirchen­raum — und steigerte die Gottes­di­en­st­freude. Für die musikalis­che Umrah­mung ver­ant­wortlich waren Markus Tan­nen­holz sowie seine Frau und Sän­gerin Ange­li­ka. Danke für die Melodie des Lieds «S isch mer alles ei Ding» aus den Orgelpfeifen! Dieser musikalis­che Farb­tupfer war so über­raschend wie gekon­nt einge­baut.  

Zum Schluss wurde den vie­len Frei­willi­gen gedankt, die das Gelin­gen dieses Gottes­di­en­stes garantierten. Ein gross­er Dank ging an die vier Min­is­tran­tinnen und Min­is­tran­ten sowie an die grosszügi­gen Gast­ge­ber, näm­lich die Kirchenpflege der Christkath. Kirchge­meinde Ober­mumpf, die zum Schluss im altehrwürdi­gen Pfar­rkeller einen reich­halti­gen Apéro offerierte.


Dieter Roth sen.

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