Bildmeditation: „Der Spross im Fels – Ferien für die Seele“

Du betra­cht­est das Bild. Ein großer, mas­siv­er Felsen liegt vor dir – uralt, schw­er, unbe­weglich. Die Ober­fläche rau, von Wind und Wet­ter geze­ich­net. Ein Sym­bol für das Starre, das Dauer­hafte, das Unver­rück­bare im Leben.

Doch genau dort, in ein­er schmalen Ritze, wo kaum etwas Platz zu haben scheint, wächst etwas Uner­wartetes: ein zarter, grün­er Spross. Noch klein, beina­he unschein­bar – aber lebendig. Voller Kraft. Voller Hoff­nung.

Wie ist das möglich? Wie kann mit­ten im Stein das Leben keimen?

Und dann wird dir bewusst: Der Felsen – das bist auch du. All der Druck, die Ter­mine, der All­t­ag, die Ver­ant­wor­tung – sie haben sich wie Fels um dich gelegt. Fest. Schw­er. Aber jet­zt sind Ferien – eine Ritze im Felsen deines Lebens. Ein Spalt, durch den Licht fällt. Raum zum Atmen. Raum zum Wach­sen.

In dieser Stille darf etwas Neues entste­hen. Vielle­icht ein Gedanke. Eine Sehn­sucht. Ein Auf­blühen. So wie der Spross, wächst in dir etwas, das lange ver­bor­gen war.

Du musst nicht wis­sen, was daraus wird. Es genügt, zu spüren: Da ist Leben. San­ft. Zart. Aber unaufhalt­sam.

Lass diese Ferien­zeit zu dein­er Ritze wer­den – nicht Flucht vor dem All­t­ag, son­dern ein Ort, an dem Neues keimen darf. Ein Ort, an dem du dich wieder mit deinem inneren Spross verbind­est.

Und wenn du zurück­kehrst, trägst du diesen grü­nen Hauch in dir weit­er – als stillen, lebendi­gen Wider­stand gegen das Fel­sige des Lebens.

nach
soben