
Auferstehungsglaube
Das Totengedenken für alle unsere Verstorbenen aus dem vergangenen Jahr feiern wir im Allerseelengottesdienst am Sonntag, 2. November um 11 Uhr in Brugg für den ganzen Pastoralraum. Angehörige haben eine persönliche Einladung erhalten. Alle sind zu dieser Gemeindemesse herzlich willkommen. Der Kirchenchor und eine Harfe werden den Gottesdienst sanft begleiten. Im Anschluss wird von Freiwilligen ein Kafi organisiert, zu dem ebenfalls alle herzlich eingeladen sind.
Dieses Jahr fällt der Allerseelentag am 2. November auf den Sonntag. Am Allerseelentag denken wir in unserer Kirche jedes Jahr speziell an die Verstorbenen. Besonders auch an diejenigen unter ihnen, die uns persönlich nahe waren. Diejenigen Verstorbenen, die gerade noch mit und unter uns gelebt haben, zu unserer Gemeinschaft gehört haben, mit denen wir verbunden waren – und die im zurückliegenden Jahr dann für immer von dieser Welt gegangen sind. Wir sagen ihre Namen und zünden Lichter für sie an, am Osterlicht. Lichter, die vielleicht danach den Weg auf ihre Gräber finden und dort im Dunkeln leuchten – oder brennend für sie in unseren Fenstern stehen… Wir denken an unsere Toten an diesem Tag und beten für sie, ganz bewusst. Mit allen Gefühlen, die dies in uns auslösen mag. Mit all dem dürfen wir zu Gott kommen. Und wir tun dies nicht allein: Wir beten und bitten als Gemeinschaft für sie. Als Hoffnungsgemeinschaft. Als Gemeinschaft der Glaubenden. Der Lebenden und der Toten.
Dieses Jahr fällt Allerseelen auf den Sonntag, genau auf den Tag der Auferstehung.
In der biblischen Hoffnung, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern ein Durchgang werden kann zu neuem Leben. Leben bei Gott, in seiner Fülle. Wo er «alles in allem» ist (1 Kor 15, 28) und in ihm alles heil. Durch das Schicksal von Jesus Christus, an dem wir alle Anteil haben dürfen. Wir selbst – und unsere lieben Verstorbenen, an die wir denken. Denn wie das Allerheiligenfest am Tag zuvor, lebt der Allerseelentag vom Osterglauben, dem Auferstehungsglauben. Wir schauen auf Jesus Christus, der uns einen Weg in die ewige Gemeinschaft geschenkt hat, in die Fülle Gottes, durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung.
Auf diese Hoffnung sind wir selbst und sind unsere lieben Verstorbenen getauft. In diese Hoffnung hinein. Und diese Hoffnung feiern wir jedes Mal, wenn wir uns in Christi Namen um den Altar versammeln. Besonders am Sonntag. Das gemeinsame Feiern taucht uns ein in diese Hoffnung und nimmt uns hinein ins Geheimnis der Neuschöpfung durch und in Christus. In und durch diese Feier dürfen wir uns alle also Trost, Kraft und Hoffnung schenken lassen: die Kraft des Heiligen Geistes. Für jeden Schritt auf dem Weg vom Abschiednehmen und Neubeginnen. – Bis Gott einmal alles in allem ist.
Maria Daetwyler, Pfarreiseelsorgerin
Fotos: Kreuzwegplastik von Ad Haring in der Onze lieve vrouwekerke in Brügge, MAD

