
Auf den Spuren des heiligen Tarzisius
Es wird erzählt, dass im frühen Christentum, während einer der Phasen der Christenverfolgung in Rom, ein Junge namens Tarzisius einen besonderen Auftrag erhielt: die Eucharistie zu den Christen im Gefängnis zu bringen. Unterwegs versuchten einige Jugendliche, ihm das heilige Geschenk aus den Händen zu entreissen. Aber Tarzisius drückte die Eucharistie fest an sein Herz und hätte lieber sein Leben hingegeben, als Jesus entweihen zu lassen. Seine Treue und sein Mut machten ihn zum Schutzpatron der Ministranten, ein leuchtendes Beispiel für die Liebe zur Eucharistie.
Der Dienst der Ministranten ist ein wertvoller Ausdruck des Glaubens und der Hingabe. Mädchen und Jungen, die am Altar dienen, übernehmen eine besondere Aufgabe: Sie helfen mit, dass die Feier der Liturgie würdig und lebendig gestaltet wird. Durch ihre Aufmerksamkeit, ihre Freude und ihr Verantwortungsbewusstsein tragen sie dazu bei, dass die Gemeinde den Gottesdienst als festliche Begegnung mit Gott erleben kann.
Dieser Dienst ist eng mit der Feier der Eucharistie verbunden. Die Ministranten stehen dem Priester nahe, wenn Brot und Wein zum Sakrament werden – Zeichen der Gegenwart Jesu unter uns. Daher ist es wichtig, dass Kinder, die diesen Dienst übernehmen, bereits die Erstkommunion empfangen haben. So verstehen sie besser, was am Altar geschieht, und können ihren Dienst mit einem bewussten Glauben und ehrfürchtiger Haltung erfüllen.
Ministrant zu sein bedeutet, Gott nahe zu sein und im Gebet und im Dienst zu wachsen. Es ist eine Schule der Freundschaft mit Jesus und ein Weg, den Glauben im Alltag zu leben. Wer dient, lernt, aufmerksam zu sein, anderen zu helfen und mit Herz und Einsatz Verantwortung zu übernehmen.
So wird der Dienst am Altar zu einer echten Berufung: einem Zeichen der Liebe zu Gott und zur Gemeinschaft. Möge das Beispiel des heiligen Tarzisius alle Ministrantinnen und Ministranten dazu ermutigen, ihren Dienst mit Freude, Treue und innerer Begeisterung zu erfüllen.
Marco Nuzzo, Pfarreiseelsorger i. A.

