Für die Bahn und alle Modebewussten

«Unser Hauptziel haben wir erre­icht: Wir woll­ten die Men­schen in der Schweiz auf mögliche Umweltver­schmutzung und Aus­beu­tung bei der Her­stel­lung unser­er Klei­der aufmerk­sam machen», zeigt sich Patrick Renz, der neue Direk­tor des Fas­tenopfers, zufrieden: «Und wir kon­nten Hand­lungsmöglichkeit­en aufzeigen, beispiel­sweise fair hergestellte Klei­der zu kaufen oder in den Shops danach zu ver­lan­gen.» Erfol­gre­iche Verkauf­sak­tio­nen und eine Peti­tion prägten die Öku­menis­che Kam­pagne 2014. Unter dem Mot­to «Die Saat von heute ist das Brot von mor­gen» set­zten Brot für alle, Fas­tenopfer und Part­ner sein ein Zeichen für mehr Gerechtigkeit zwis­chen den Gen­er­a­tio­nen. Nach sechs Wochen Kam­pagne ziehen die Werke eine pos­i­tive Bilanz.

Auf­forderung an die SBB
Die Öku­menis­che Kam­pagne 2014 war auch zahlen­mäs­sig ein Erfolg: Der Verkauf von Rosen brachte über eine halbe Mil­lion Franken für die Pro­jek­tar­beit der Werke. Zudem verkauften Bäck­ereien in der ganzen Schweiz rund 120‘000 «Brote zum Teilen». Und bere­its haben rund 10’000 Men­schen die Peti­tion an die SBB unterze­ich­net. Sie fordern die Bahn auf, der Fair Wear Foun­da­tion (FWF) beizutreten. «Die einzi­gar­ti­gen Regelun­gen und Kon­trol­lver­fahren der FWF stellen langfristig sich­er, dass alle Uni­for­men und Beruf­sklei­der von Liefer­an­ten mit fairen Arbeits­be­din­gun­gen stam­men», sagt Beat Dietschy, Zen­tralsekretär von Brot für alle.

Ein urchristlich­es Anliegen
«Unser Lebensstil wirkt sich nicht nur auf das Leben der Men­schen im Süden aus, son­dern dro­ht auch die Entwick­lungschan­cen der kün­fti­gen Gen­er­a­tio­nen zu beein­trächti­gen», erläutert Dietschy die Aus­rich­tung der Kam­pagne. «Sorge um die Schöp­fung ist ein urchristlich­es Anliegen – und ein topak­tuelles dazu.» Das in der Kam­pagne gesam­melte Geld ermöglicht zum Beispiel, dass Baum­woll­bauern in Burk­i­na Faso bessere Anbaumeth­o­d­en umset­zen kön­nen und weniger von Monokul­turen abhängig sind. Oder dass in Bangladesh die Näherin­nen und die Näher einen höheren Lohn und bessere Arbeits­be­din­gun­gen erhal­ten.

Gäste aus Bangladesh, Kamerun und Kolumbi­en
Ein Paar Jeans als Blick­fang, doch unter der Lupe die misslichen Arbeits­be­din­gun­gen auf den Baum­wollplan­ta­gen: so präsen­tierte sich das Plakat der Öku­menis­chen Kam­pagne 2014 der Werke Fas­tenopfer, Brot für alle und Part­ner sein in der Fas­ten­zeit bis Ostern. Und weil Men­schen­rechte und faire Arbeits­be­din­gun­gen auch in der Tex­tilin­dus­trie meis­tens mit den Füssen getreten wer­den, wurde der Weg bis zur fer­ti­gen Jeans im Verkauf­s­re­gal in der Schweiz weit­er­ver­fol­gt. In der Regel reist dabei ein Paar der bei Jung und Alt beliebten Hosen ein­mal um die Welt, von Tieflohn­land zu Tieflohn­land. Anlässe mit Gästen aus Bangladesh, Kamerun und Kolumbi­en, dem kreativ­en Schweiz­er Jungde­sign­er Wes­ley Peter­mann oder den Anbi­etern von Bek­lei­dung aus fair­er Pro­duk­tion zeigten, dass ein ander­er Umgang mit unseren Ressourcen möglich ist: fair hergestellte Klei­der sind bere­its heute erhältlich.  

fastenopfer/mca

Redaktion Lichtblick
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