Zeigen wir Mut zum Dialog
Psychische Belastungen stehen im Fokus des diesjährigen Tages der Kranken. Immer wieder erleben Menschen mit Depressionen, Burnout und anderen psychischen Beeinträchtigungen Unverständnis und werden in unserer Gesellschaft diskriminiert. Besonders hart trifft dies Jugendliche und junge Erwachsene. Viele müssen ihre Berufsausbildung abbrechen und erleben sich ausgeschlossen. Horizonte hat mit Betroffenen gesprochen und gewährt diese Woche aus gegebenem Anlass Einblick in Lebenserfahrungen, über die nach wie vor zu wenig bekannt ist, geschweige denn Verständnis existiert. Im nachstehenden Gedicht formuliert eine junge Frau, die an Depression erkrankte, ihre Hoffnung, wieder uneingeschränkt, selbstbestimmt und freudvoll leben zu können. In den Bildern aus Zuversicht zeigt sich diffus, wie Depressionen emotional vereinnahmen, sämtliche Empfindung verändern und verunsichern können. Es ist die Annäherung über das Licht an ein unheimliches Dunkel, das sich wie ein schwarzes Tuch über alles legt.
Ich möchte endlich wieder vertrauen
und auf dieses Gefühl aufbauen.
Einfach in den Tag leben
ohne Sorgen
und ohne Angst vor morgen.
Was auch alles war,
es ist vorbei.
Und ich bin endlich frei.
Ich habe in der Sonne gesessen
und angefangen,
das Vergangene zu vergessen.
Ich sehe die Zukunft in einem anderen Licht
und entwickle eine andere Sicht.
anonym
Fortsetzung am Donnerstag mit einer Reportage aus dem Töpferhaus Aarau und einem Interview mit einer Betroffenen.