Wolfgang Müller (Text) und Robert Heeb (Musik) haben ein Kirchentagslied geschrieben

Wolfgang Müller (Text) und Robert Heeb (Musik) haben ein Kirchentagslied geschrieben

Das KIRK-Lied wird mit einem Flashmob aufgeführt

Wolfgang Müller (Text) und Robert Heeb (Musik) haben ein Kirchentagslied geschrieben

Von den Katho­liken der Region Basel kommt ein orig­ineller Beitrag zum Tag der Kirchen am Rheinknie vom 5. Mai in Mul­house: Das KIRK-Lied «Kain», getex­tet von Diakon Wolf­gang Müller (Dor­nach) und kom­poniert von Robert Heeb (Allschwil).«Die Anre­gung gab mir das Taizétr­e­f­fen in Basel», erzählt Diakon Wolf­gang Müller. «Da gab es ein Ein­ladungsvideo, in dem Taizélieder gesun­gen wur­den. Für den KIRK gab es bish­er noch nie ein spezielles Lied.» An einem Vor­bere­itungstr­e­f­fen wurde die Idee für gut befun­den, und der Dor­nach­er Diakon ging heim mit der Auf­forderung: «Also dann, pro­biers mal!»Sein erster Tex­ten­twurf fiel bei der Beurteilung aus fem­i­nis­tis­ch­er Sicht noch durch, die zweite Fas­sung kam bess­er an. Drei Stro­phen mit drei Gedanken zum The­ma der Geschwis­ter­lichkeit, des Nei­des und der Liebe für Gemein­schaft und Schöp­fung brachte Wolf­gang Müller zu Papi­er. Eine Sprach­lehrerin for­mulierte die franzö­sis­che Textfas­sung. Jet­zt fehlten nur noch die Noten …

Durch die Sonntagsmessen zur Musik

Für die Musik fragte Müller den Kom­pon­is­ten Robert Heeb (Allschwil) an, pen­sion­iert­er Musikschulleit­er und Sin­glehrer in Allschwil. Die Bitte der «Kirche-heute»-Redaktion um ein Foto von ihm beim Kom­ponieren – möglichst mit zer­furcht­en Haaren am Klavier, «eingeschneit» von handgeschriebe­nen Noten­blät­tern – musste er ent­täuschen: «Ich kom­poniere schon lange am Com­put­er. Das Pro­gramm spielt gle­ich vor, was ich geschrieben habe», lacht der 81-Jährige.Robert Heebs Beziehung zu kirch­lich­er Musik ist lang. Seinen ersten Kirchen­chor dirigierte er schon als 22-Jähriger in Lyss, noch bevor er, neben seinem dama­li­gen kaufmän­nis­chen Beruf, an der Kirchen­musikschule in Luzern studierte. Später leit­ete er Chöre in Oster­mundi­gen, Allschwil und Bal­sthal. Die läng­ste Beziehung ent­stand zum Cäcilien­chor Dor­nach, den er rund 30 Jahre lang dirigierte und wo er auch heute noch mits­ingt. Aufgewach­sen ist Robert Heeb im bäuer­lichen Weil­er Flug­brun­nen in Bol­li­gen bei Bern. «Als Katho­liken waren wir Exoten in dieser protes­tantis­chen Gegend», berichtet er. Der Vater, von Beruf Schuh­mach­er, sang im Kirchen­chor Oster­mundi­gen. «Sie san­gen damals fast jeden Son­ntag eine Messe», erin­nert er sich. «Das hat mich fasziniert. Das Hören der Son­ntagsmesse in der Kirche war meine erste musikalis­che Aus­bil­dung.» Auch zu Hause, wo es lange kein Radio gab, hät­ten Vater und Mut­ter mit den sechs Kindern mehrstim­mig gesun­gen. «Das hat mich stark geprägt.»

Texte von Silja Walter vertont

Durch den langjähri­gen Dor­nach­er Pfar­rer Ernst Eggen­schwiler kam Heeb in Kon­takt mit der Dich­terin Sil­ja Wal­ter (1919–2011) vom Kloster Fahr. Zu ihren Tex­ten kom­ponierte er mehrere Werke, so das Mys­te­rien­spiel «Der Dorn­busch blüht», das kleine Wei­h­nachtsspiel «Es singt die heilige Mit­ter­nacht» oder den Liederzyk­lus «Die Feuer­taube», der let­ztes Jahr aus Anlass von Robert Heebs 80. Geburt­stag und sein­er gold­e­nen Hochzeit in Allschwil wieder aufge­führt wurde.So sagte Robert Heeb auf die Anfrage für ein KIRK-Lied zu. Musikalis­che Vor­bilder zum The­ma des Bru­d­er­mordes von Kain gibt es keine. «Der Text von Wolf­gang Müller enthält tiefe Gedanken», meint er. Neid, Miss­gun­st, Konkur­ren­z­denken – das gibt es im Leben, auch heute, man braucht nur die Zeitung aufzuschla­gen.» Heebs Ver­to­nung in f‑Moll bringt das Fra­gende und Ern­sthafte zum Aus­druck. Als Kirchen­tagslied musste die Musik auch für eine grössere Gemein­schaft sang­bar sein. Den Test in der KIRK-Steuerungs­gruppe hat es bestanden: «Ich habe es am Key­board vor­ge­tra­gen, und sie haben sog­ar mit­ge­sun­gen», erzählt der Kom­pon­ist.

Öffentliche Probe am Samstag in Dornach

Seine Feuer­taufe wird der Kirchen­tagssong «Oh Kain sag mir» am KIRK vom Sam­stag, 5. Mai, in Mul­house erleben – an einem Flash­mob um 15 Uhr auf der Place de la Paix. Zur Vor­bere­itung leit­et Robert Heeb am kom­menden Sam­stag, 28. April, um 16 Uhr im Kloster Dor­nach eine Singprobe, zu der alle Inter­essierten her­zlich ein­ge­laden sind.Chris­t­ian von Arx

Extraprogramm für Jugendliche am KIRK

Der tri­na­tionale Kirchen­tag KIRK vom Sam­stag, 5. Mai, in Mul­house bietet ein vielfältiges Pro­gramm für Klein und Gross. Für Jugendliche im Alter von 12 bis 20 Jahren haben Jugen­dar­bei­t­ende aus Frankre­ich, der Schweiz und Deutsch­land ein Extrapro­gramm für die Zeit zwis­chen 10.30 und 17 Uhr organ­isiert. Zen­trales Ele­ment ist ein Action­bound, eine inter­ak­tive Schatz­suche. Dazu machen sich die Jugendlichen in Grup­pen mit einem Smart­phone auf einen Posten­lauf (Anmel­dung zwis­chen 11 und 13 Uhr beim Info­point auf der Place de la Paix). Zwis­chen 10.30 und 15.30 Uhr kön­nen die Jugendlichen Work­shops besuchen, beim Info­s­tand gibt es eine Chill-Lounge und Spiele, im Parc Stein­bach Essensstände und eine Jurte mit inter­re­ligiösen Geschicht­en. Abschlussver­anstal­tung vor der Eglise St-Eti­enne von 17 bis 18 Uhr. Für die Zug­fahrt von Basel nach Mul­house übern­immt der KIRK die Kosten von Grup­pentick­ets. Jugendliche und Jugend­grup­pen kön­nen sich melden bei Mir­jam Lachen­meier von der Fach­stelle Jugend BS ().Infor­ma­tio­nen: http://kirk2018.eu
Redaktion Lichtblick
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