«Wir machen etwas Gutes»

«Wir machen etwas Gutes»

  • Unter dem Mot­to «Jubla Viva!» trafen sich am ver­gan­genen Woch­enende 2600 Mit­glieder von Jung­wacht Blau­r­ing (Jubla) Aar­gau in Muri.
  • Gemein­sam feierten sie das 14. Kan­ton­str­e­f­fen dieses grössten Kinder- und Jugend­ver­ban­des im Aar­gau, das nur alle zehn Jahre stat­tfind­et.
  • Zweiein­halb Jahre Vor­bere­itung und unzäh­lige ehre­namtliche Arbeitsstun­den und ‑tage macht­en sich für alle Beteiligten bezahlt in Form von «Lebensfreu(n)de».

«Jung­wacht Blau­r­ing schafft Lebensfreu(n)de», schreibt der schweizweit aktive Jugend­ver­band auf sein­er Home­page. Lebensfreu(n)de zu find­en und zu pfle­gen, dieses Ziel haben sich auch die Organ­isatoren des 14. Kan­ton­str­e­f­fens der Jubla Aar­gau auf die Fahne geschrieben. Unter dem Mot­to «Jubla Viva!», zu Deutsch: «Es lebe die Jubla!» oder «Die Jubla lebt!», ver­anstal­teten sie über das ver­gan­gene Woch­enende ein Fest, das den fünf Grund­sätzen der Jubla in allen Belan­gen gerecht wurde: zusam­men sein, kreativ sein, Natur erleben, Glauben leben und mitbes­tim­men.

Berechtigter Stolz

[esf_wordpressimage id=40035 width=half float=right][/esf_wordpressimage]Wer am 10. oder 11. Sep­tem­ber auf dem weit­en Gelände zwis­chen Bahn­hof Muri und Schu­lan­lage Bach­mat­ten unter­wegs war, traute seinen Augen kaum. Da war inner­halb weniger Tage eine ganze Zelt­stadt ent­standen, die den rund 2600 Teil­nehmern des Kan­ton­str­e­f­fens eine bis ins Détail durch­dachte Infra­struk­tur bot. Eve Kaiser, OK-Ver­ant­wortliche für das Ressort Kom­mu­nika­tion, strahlte beim Gang über das Fest­gelände, denn was sie und ihre 49 OK-Kol­le­gen, zusam­men mit den Lei­t­erin­nen und Leit­ern der Jublascharen und gut 250 ehre­namtlichen Helfern geplant und aufge­baut hat­ten, erfüllte sie zu Recht mit Stolz.

Unter riesi­gen Berlin­er- und Sarasanizel­ten kon­nten sich die Kinder und Jugendlichen ver­sam­meln, um gemein­sam kreativ zu sein, Rät­sel zu lösen, Spiele zu spie­len oder ihre Mahlzeit­en zu geniessen. Mit­ten auf dem Fest­platz stand eine grosse Bühne, Zen­trum der soge­nan­nten Big Points, zu denen sich alle Teil­nehmer ver­sam­melten, um miteinan­der in die Rah­mengeschichte von «Jubla Viva!» einzu­tauchen, Musik­grup­pen zu lauschen, zu sin­gen, zu tanzen und beim drit­ten Big Point schliesslich gemein­sam das eigens zu diesem Anlass getex­tete Lied, den «Jubla Viva! Song» mit dazuge­höriger Chore­o­gra­phie zu inter­pretieren. Keine Frage, dass dieses Stück, basierend auf dem Queen­hit «We Will Rock You», alle gerockt hat!

Den Jublageist befreit

[esf_wordpressimage id=40037 width=half float=left][/esf_wordpressimage]Als rot­er Faden zog sich durch bei­de Fest­tage die Geschichte von Han­na, Lina und Sophie, drei Jublamäd­chen, die beim Spie­len in ihrem Jublaschopf ein uraltes Buch fan­den. Darin steck­te eine Schatzkarte, die sie zu ein­er mys­ter­iösen Kiste führte, die sie aber nicht zu öff­nen ver­mocht­en. Erst durch die Unter­stützung aller Jublakinder gelang es beim ersten Big Point in Muri, die Kiste zu öff­nen und daraus den Jublageist zu befreien.

«Der Jublageist ist ja schon sehr alt», erzählte Eve Kaiser am Sam­stag, kurz nach der Befreiung des Geistes aus sein­er Kiste. «Er weiss, wie die Jubla funk­tion­iert und ken­nt viele Geschicht­en und Spiele. Aber er ist halt nicht mehr ganz auf dem neusten Stand. Darum sollen ihm die Kinder jet­zt helfen, die heuti­gen Ver­sio­nen und Vari­anten sein­er Ideen ken­nen­zuler­nen.» Tat­säch­lich ist der Jublageist schon 90 Jahre alt. 1932 in Birs­felden begrün­det, wird er beim näch­sten Kan­ton­str­e­f­fen der Jubla Aar­gau bere­its seinen 100. Geburt­stag feiern.

Aber auch nach bald 100 Jahren ist der Jublageist als solch­er um keinen Tag geal­tert. Mit Freude, Spiel und Spass will die Jubla als ehre­namtlich­er Jugend­vere­in im Auf­trag der Kirche unvergessliche Erin­nerun­gen schaf­fen und den Kindern und Jugendlichen einen Freiraum bieten für die per­sön­liche Kreativ­ität und Ent­fal­tung. Obwohl ursprünglich her­vorge­gan­gen aus den katholis­chen Jungmannschaften/Kongregationen und vom Selb­stver­ständ­nis her immer noch ein katholis­ch­er Kinder- und Jugend­ver­band, ist die Jubla heute kon­fes­sionell frei und bietet allen Kindern, egal welchen Glaubens, die Gele­gen­heit, mitzu­machen. Eve Kaiser brachte es unter dem ein­laden­den Dach der «Berlin­er­fam­i­lie» ganz ein­fach auf den Punkt: «Wir machen etwas Gutes.»

Für jeden Geschmack etwas

[esf_wordpressimage id=40036 width=half float=right][/esf_wordpressimage]Für wirk­lich jeden Geschmack war etwas dabei an diesem Woch­enende. Die Sport­begeis­terten massen und vergnügten sich bei den Ange­boten des Pro­gramms «Viva Sporti­va» in Stafet­ten, beim Völker­ball und beim Ein­studieren der Chore­o­gra­phie zum «Jubla Viva! Song». Das Pro­gramm «Viva His­to­ria» bot allen Jublade­tek­tiv­en die Gele­gen­heit, knif­flige Fälle aus der Jublageschichte zu lösen, vom Fräss­pack­li­dieb­stahl bis zum Falschgeld­be­trug im Lager­casi­no. «Viva Memo­ria» schliesslich sprach vor allem die kün­st­lerisch-kreativ­en Jublamit­glieder an, die unter Ein­satz ihrer mit­ge­bracht­en Sackmess­er und unter Ver­wen­dung natür­lich­er und recy­cle­bar­er Mate­ri­alien die schön­sten Jublam­o­mente zu einem grossen Erin­nerungsmem­o­ry zusam­men­fügten.

Es ste­ht auss­er Frage, dass dieses Kan­ton­str­e­f­fen, genau wie seine Vorgänger, als gross­er Erfolg in die Geschichte von Jung­wacht Blau­r­ing Aar­gau einge­hen wird. Das Wet­ter hat, ent­ge­gen der Prog­nosen, wun­der­bar mit­ge­spielt, die Stim­mung war her­vor­ra­gend, der Jublageist durfte sich in jed­er Hin­sicht voll ent­fal­ten. In zehn Jahren wer­den viele Kinder, die jet­zt als Teil­nehmer ihren Spass hat­ten, als Scharleit­er und Organ­isatoren wohl wieder mit dabei sein. Und nochmals zehn Jahre später, beim übernäch­sten Kan­ton­str­e­f­fen, dürften die Kinder dieser Kinder mit leuch­t­en­den Augen am Son­ntag nach Hause zurück­kehren und begeis­tert von all ihren Aben­teuern bericht­en, die sie im Kreis ihrer Jublafre­undin­nen und ‑fre­unde erleben durften.

Christian Breitschmid
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