Wenn Män­ner Väter werden

Bis Mit­te Juni 2014 arbei­tet Dani­el Som­mer­hal­der für die Römisch-Katho­li­sche Lan­des­kir­che Aar­gau als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­auf­trag­ter. Was vie­le nicht wis­sen: Der zwei­fa­che Vater hat mit «Sag mal, Papa!» ein Buch über das Vater wer­den geschrieben.Herr Som­mer­hal­der: Wie kamen Sie als wer­den­der Vater auf die Idee, ein Buch zu schrei­ben? Dani­el Som­mer­hal­der: Ich woll­te schon immer mal ein Buch schrei­ben, der Anlass war aber nie gege­ben. Dann wur­de mei­ne Frau schwan­ger und brach­te unser erstes Kind zur Welt, unse­ren Sohn Joah. Das war eine enorm span­nen­de Zeit und mir war klar: Das will ich fest­hal­ten und auf­schrei­ben. Wir leben ohne­hin viel zu sehr im Moment und ver­ges­sen rasch. Mit mei­nem Buch bekam ich die Mög­lich­keit, mei­ne Erfah­run­gen aus die­ser Zeit zu bewah­ren. Und ande­re wer­den­de Väter wer­den sich viel­leicht in mei­nem Erle­ben erken­nen und sich weni­ger Äng­ste machen.Ihre bei­den Söh­ne sind mitt­ler­wei­le sechs und neun Jahr alt. Wenn Sie zurück­schau­en: Was gehört für Sie zu den bewe­gend­sten Erfah­run­gen als Vater? Zunächst sicher ein­mal die Nach­richt, dass ich Vater wer­de. In die­sem Moment wird dir als Mann erst bewusst, was das heisst. Und dann natür­lich die Geburt, Das ist mit nichts zu ver­glei­chen. Spä­ter dann die Erfah­rung, wie unter­schied­lich Kin­der sein kön­nen, wie dyna­misch die Bezie­hung zwi­schen Geschwi­stern funk­tio­niert.Haben Sie sich als Vater etwas Beson­de­res vorgenommen? Klar will ich als Vater ein gutes Vor­bild sein. Ich hat­te ein schwie­ri­ges Ver­hält­nis zu mei­nem eige­nen Vater. Ent­spre­chend will ich vie­le Din­ge bewusst anders machen, hin­ter­fra­ge mich oft. Immer wie­der geht mir durch den Kopf, ich könn­te noch mehr tun. Dann erle­be ich mich in der Her­aus­for­de­rung, einer­seits mög­lichst viel für die Kin­der da zu sein, ande­rer­seits dann mei­ne eige­nen Bedürf­nis­se nicht zu ver­ges­sen.Die mei­sten Men­schen im Aar­gau ken­nen Sie nicht als Buch­au­tor, son­dern als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­auf­trag­ter der Römisch-Katho­li­schen Lan­des­kir­che im Aar­gau. Nach einem hal­ben Jahr räu­men Sie die­sen Posten bald wie­der. Warum? Mit der Insti­tu­ti­on hat das nichts zu tun, das ist etwas Per­sön­li­ches. Auch die Zusam­men­ar­beit mit den Leu­ten vor Ort war sehr ange­nehm, es stimm­te für bei­de Sei­ten.Und doch gehen Sie. Ich habe gemerkt, dass ich als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­auf­trag­ter bei der Lan­des­kir­che letzt­lich nicht nur Pro­jek­te, son­dern auch den Glau­ben ver­kau­fen soll­te. Da kam ich an Gren­zen.Wie mei­nen Sie das? Hin­ter all dem, was die Kir­che im sozia­len Bereich lei­stet, kann ich voll und ganz ste­hen. Lei­der sehen das noch zu weni­ge Men­schen, was die Kir­che da für die All­ge­mein­heit trägt und wie viel der Staat dadurch an Kosten spart. Nur hat­te mei­ne Arbeit mehr mit reli­giö­sen, theo­lo­gi­schen The­men zu tun, als ich vor­ab ange­nom­men habe. Im Vor­feld habe ich das wohl unter­schätzt.Andre­as C. Müller www.sagmalpapa.ch
Redaktion Lichtblick
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