Was ist die Fastenzeit?
Sie ist eine wichtige Zeit der Kirche, die 40 Tage dauert. Sie ist eine sehr wichtige Zeit für die Christen, da sie ihnen hilft, sich auf das Osterfest vorzubereiten. Es ist eine Zeit der Umkehr und Busse durch Almosen (Werke der Nächstenliebe), Gebet und Fasten. Diese Vorbereitungszeit ist auch ein geistlicher Kampf, eine Zeit der inneren Umkehr, in welcher der Christ dazu aufgerufen ist, zu Gott zurückzukehren und sich anderen gegenüber zu öffnen. Es ist auch eine Zeit des Reifens und der Vorbereitung auf eine Bekehrung, auf das Kommen einer Erneuerung. Die Fastenzeit fordert so den Gläubigen auf, seine Prioritäten hin zu überprüfen.
Die Symbolik der Zahl 40 ist auffällig. Für Christen erinnert diese Zeit an die 40 Tage, die Jesus zu Beginn seines Wirkens in der Wüste verbrachte. Die Sintflut dauerte 40 Tage; Moses verbrachte 40 Tage und 40 Nächte auf dem Berg in der Gegenwart Gottes, der ihm die Gesetzestafeln und die Tora offenbarte. Die Hebräer verbrachten 40 Jahre in der Wüste. 40 (Wochen) steht auch für die Zeit, die das Kind im Bauch seiner Mutter verbringt.
Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und dauert logischerweise 40 Tage. Die Sonntage werden nicht zu diesen 40 Tagen gezählt. Während der gesamten liturgischen Zeit sind die Ornate der Priester violett, ausser am Sonntag der Laetare (vierter Fastensonntag), an dem die Farbe Rosa getragen wird. Ab dem 5. Sonntag der Fastenzeit werden Kreuze und Standbilder durch violette Tücher verhüllt. In der Liturgie der Fastenzeit entfallen das Halleluja und das Gloria. Bei Hochfesten hingegen wird das Gloria gesungen. In diesem Jubiläumsjahr möchte ich jedem und jeder eine fruchtbare Fastenzeit wünschen
Paul-Flavien Binyegeg, Theologie und Pfarreiseelsorger i.A.