
Bild: © zvg
Fas(t)nacht
Wer an die Basler Fasnacht geht, trägt eine Fasnachtsplakette und unterstützt damit die teilnehmenden Cliquen. Das ist seit 1911 Ehrensache. Nun sammeln sich im Laufe eines fasnachtsaffinen Basler Lebens so einige dieser glänzenden Zeitdokumente an. Vor ein paar Jahren habe ich damit begonnen, meine während den vergangenen vier Fasnachtsjahrzehnten gesammelten Plaketten mit den noch fehlenden Jahrgängen zu ergänzen.
Als ich mich mit der Zeit an den Erwerb der ältesten Ausgaben wagte, staunte ich nicht schlecht über die Gravur auf den in Sammlerkreisen begehrten Metallstücken. Bis und mit Ausgabe 1924 steht da doch tatsächlich «Basler Fastnacht». Hui, wer heutzutage in Basel von der «Fastnacht» spricht, würde wohl sogleich von einer Horde Waggis mit Räppli gestopft*.
Doch mit dem seit genau hundert Jahren am Rheinknie verschmähten «t» würde der kirchliche Zusammenhang wieder erkennbar: Die drei schönsten Tage im Basler Jahr bilden den Auftakt zur Fastenzeit, welche wiederum mit dem grössten Fest im Kirchenjahr endet. Übrigens fehlt in meiner Sammlung nur noch die allererste Fasnachtsplakette aus dem Jahr 1911. Leider kostet diese so viel wie eine Woche Skiferien.
* Waggis = Typische Fasnachtsfigur mit imposanter Larve
* Räppli = Konfetti
* Stopfen = Eine Person grosszügig mit Räppli/Konfetti eindecken