Vor der Tür sind Mut und HoffÂnung gefragt
- Für die GotÂtesÂdienst-ÃœberÂtraÂgung vom komÂmenÂden SonnÂtag, 3. Mai, zeichÂnet der RegioÂnalÂsenÂder TeleM1 heuÂte die «FeiÂer vor der KirÂchenÂtür» vor der PropÂstei WisÂliÂkofen auf.
- Das VorÂbeÂreiÂtungsÂteam um ClauÂdia MenÂnen, FachÂstelÂlenÂleiÂteÂrin von BilÂdung und PropÂstei, stützt sich bei der GestalÂtung des GotÂtesÂdienÂstes auf das SonnÂtagsÂevanÂgeÂliÂum Joh 10,1–10
- Zwei KernÂsätÂze entÂhält es: «Ich bin die Tür. Wer durch mich einÂtritt, wird ein- und ausÂgeÂhen und WeiÂde finÂden.» Und: «Ich bin gekomÂmen, damit sie das Leben haben und es in FülÂle haben.»
Die Römisch-kathoÂliÂsche und die ReforÂmierÂte KirÂche im AarÂgau haben auf das VerÂbot von öffentÂliÂchen GotÂtesÂdienÂsten reagiert. In ZusamÂmenÂarÂbeit mit dem RegioÂnalÂfernÂseÂhen Tele M1 orgaÂniÂsieÂren und finanÂzieÂren sie jeden SonnÂtag einen TV-GotÂtesÂdienst. Die nicht öffentÂliÂchen GotÂtesÂdienÂste werÂden aufÂgeÂzeichÂnet und jeweils am SonnÂtag von 10 bis 10.30 Uhr ausÂgeÂstrahlt. GestalÂtet werÂden die FeiÂern abwechsÂlungsÂweiÂse von reforÂmierÂten und römisch-kathoÂliÂschen Teams.
SkanÂdal sichtÂbar machen
Der TV-GotÂtesÂdienst vom SonnÂtag, 3. Mai, kommt aus WisÂliÂkofen und wird nicht in einer KirÂche, sonÂdern vor der Türe gefeiÂert. Im PropÂsteiÂhof und bei schöÂnem WetÂter im GarÂten zeichÂnet der RegioÂnalÂsenÂder einen GotÂtesÂdienst auf, der einen besonÂdeÂren Ursprung hat. Die «litÂurÂgiÂschen FeiÂern vor der KirÂchenÂtür» finÂden seit Juli 2019 jeden Monat am 22. statt. EntÂstanÂden sind die FeiÂern aus der römisch-kathoÂliÂschen FrauÂenÂbeÂweÂgung, die der ForÂdeÂrung nach einer KirÂche umfasÂsenÂder GleichÂwerÂtigÂkeit mit InitiaÂtiÂven wie «GleichÂbeÂrechÂtiÂgung. Punkt. Amen», «Maria 2.0» oder dem Gebet «Schritt für Schritt» aus dem KloÂster Fahr NachÂdruck verÂleiht. Ins Leben geruÂfen wurÂden die FeiÂern von der FachÂstelÂle BilÂdung und PropÂstei. Sie finÂden drausÂsen vor der KirÂchenÂtür statt, um den SkanÂdal der UngleichÂbeÂhandÂlung weitÂhin sichtÂbar zu machen.
Nicht instruÂmenÂtaÂliÂsieÂren
Mit der Wahl der FeiÂer vor der Tür nimmt das VorÂbeÂreiÂtungsÂteam das SonnÂtagsÂevanÂgeÂliÂum auf. Jesus sagt von sich «Ich bin die Tür! Wer durch mich hinÂeinÂgeht, wird ein- und ausÂgeÂhen und WeiÂde finÂden». GeraÂde in der CoroÂnaÂkriÂse sind es vielÂfach FrauÂen, die Türen öffÂnen und für KinÂder, Alte und KranÂke sorÂgen. «Wir wolÂlen den GotÂtesÂdienst nicht instruÂmenÂtaÂliÂsieÂren für die KamÂpaÂgne ‚Maria von MagÂdaÂla’. Die wichÂtigÂste MotiÂvaÂtiÂon für die ÃœberÂtraÂgung bleibt das spiÂriÂtuÂelÂle BedürfÂnis der MenÂschen», sagt ClauÂdia MenÂnen, LeiÂteÂrin der FachÂstelÂle BilÂdung und PropÂstei und MitÂorÂgaÂniÂsaÂtoÂrin der FeiÂer in WisÂliÂkofen. Sie führt aus: «Die CoroÂnaÂkriÂse macht deutÂlich, dass ein Leben in FülÂle nicht nur die GesundÂheit, sonÂdern auch die finanÂziÂelÂle und soziaÂle LebensÂgrundÂlaÂge, eben auch die GenÂderÂgeÂrechÂtigÂkeit und InkluÂsiÂon umfasst. Um sichtÂbar zu machen, dass auch MenÂschen gemeint sind, die oft verÂgesÂsen werÂden, wird die reforÂmierÂte PfarÂreÂrin und GehörÂloÂsenÂseelÂsorÂgeÂrin in GebärÂdenÂspraÂche den GotÂtesÂdienst überÂsetÂzen.
SymÂboÂle und Musik
DesÂhalb ist auch die GehörÂloÂsenÂseelÂsorÂgeÂrin AniÂta KohÂler in die VorÂbeÂreiÂtunÂgen involÂviert. MitÂgeÂstalÂten werÂden auch die FachÂstelÂlenÂmitÂarÂbeiÂter SusanÂne Andrea BirÂke und Peter MichÂalik, sowie der GitarÂrist MarÂtin Pirktl. Noch ist nicht festÂgeÂlegt, wie die FeiÂer vor der KirÂchenÂtür ablauÂfen wird. Für die FernÂsehÂzuÂschauÂer attrakÂtiv ist eine FeiÂer mit vieÂlen SymÂboÂlen und Musik, weiss ClauÂdia MenÂnen. Eine AgaÂpe-FeiÂer, wo am gedeckÂten Tisch Brot und Wein mitÂeinÂanÂder geteilt werÂden, soll die MenÂschen an den FernÂseÂhern ermuÂtiÂgen, zuhauÂse selbst ihre MahlÂzeit zu segÂnen.
Jeder ist kompetent
ClauÂdia MenÂnen wünscht sich – geraÂde in dieÂser Zeit der CoroÂna-PanÂdeÂmie – einen GotÂtesÂdienst, der einen BeiÂtrag zur GlauÂbensÂkomÂpeÂtenz jedes EinÂzelÂnen leiÂstet: «Jeder hat die KomÂpeÂtenz, andeÂre MenÂschen oder Gaben zu segÂnen, Gutes über sie zu spreÂchen, wörtÂlich ‚bene-diceÂre’», erklärt die TheoÂloÂgin. Der GotÂtesÂdienst vor der Tür pasÂse zur gegenÂwärÂtiÂgen PanÂdeÂmie-SituaÂtiÂon: «DrausÂsen, vor der Tür, ist HoffÂnung gefragt. Als ChriÂsten sind wir nun geforÂdert, HoffÂnung und VerÂtrauÂen weiÂterÂzuÂgeÂben», finÂdet die FachÂstelÂlenÂleiÂteÂrin von BilÂdung und PropÂstei.
«Wir müsÂsen mit allem rechnen»
Die BotÂschaft des GotÂtesÂdienÂstes soll Mut machen: Wir ChriÂsten müsÂsen es wagen, der schrittÂweiÂsen LockeÂrung der NotÂmassÂnahÂmen eine ChanÂce zu geben. «Obwohl uns neu und schmerzÂlich bewusst wurÂde, dass VerÂwundÂbarÂkeit strukÂtuÂrell zu unseÂrem Leben gehört, pläÂdieÂre ich dafür, etwas zu wagen», bekräfÂtigt ClauÂdie MenÂnen. «SchliessÂlich müsÂsen wir mit allem rechÂnen – auch mit dem Guten.»
Den richÂtiÂgen Ton treffen
Um die aktuÂelÂlen EntÂwickÂlunÂgen rund um die CoroÂnaÂkriÂse im GotÂtesÂdienst aufÂnehÂmen zu könÂnen, legÂte das VorÂbeÂreiÂtungsÂteam AufÂzeichÂnung und AusÂstrahÂlung der FeiÂer mögÂlichst dicht zusamÂmen. Der GotÂtesÂdienst vor der KirÂchenÂtür aus WisÂliÂkofen wird heuÂte FreiÂtag, 1. Mai aufÂgeÂzeichÂnet und am SonnÂtag, 3. Mai, von 10 bis 10.30 Uhr gesenÂdet.
LitÂurÂgiÂsche FeiÂern vor der KirchentürDer 22. Juli ist der FestÂtag von Maria von MagÂdaÂla, der ApoÂsteÂlin der ApoÂstel. Er wurÂde 2016 von Papst FranÂzisÂkus von einem Gedenk- zu einem FestÂtag erhoÂben. Der StartÂschuss für die FeiÂern vor der KirÂchenÂtür fiel am 22. Juli 2019 in RheinÂfelÂden. Die ursprüngÂlich über ein Jahr geplanÂte KamÂpaÂgne wurÂde aufÂgrund des grosÂsen InterÂesÂses ausÂgeÂweiÂtet. Bis am 22. Juli 2021 könÂnen sich GrupÂpen in der ganÂzen Schweiz beteiÂliÂgen, so dass jeweils am 22. eines Monats GotÂtesÂdienÂste vor verÂschieÂdeÂnen KirÂchenÂtüÂren stattÂfinÂden werÂden. www.maria-von-magdala.ch