Von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich
- Die Sternsinger-Aktion ist in vollem Gange. Während aber das eine Dorf seine Sternsinger aussendet, findet in der Nachbargemeinde das Sternsingen nicht statt.
- Das Sternsingen darf stattfinden, erklärt das für die Koordination verantwortliche Hilfswerk Missio.
Virtuelles Sternsingen und Reportage
Vielersorts findet das Sternsingen virtuell statt. Verschiedene Videobotschaften wurden ins Netz gestellt und verschickt.
Horizonte wird sich heute mit der Filmkamera in Seon den Sternsingern anschliessen, wo Klangklötze und Boomboxen das Singen ersetzen. Die Reportage finden Sie am Donnerstag auf der Horizonte-Webseite.
Das Bundesamt für Gesundheit BAG hat das Sternsingen in einem persönlichen Antwortschreiben an das organisierende Hilfswerk Missio explizit als religiöse Veranstaltung qualifiziert, heisst es auf Anfrage. Als solche darf das Sternsingen unter Einhaltung von Schutzvorkehrungen stattfinden. Und das nehme man ernst, heisst es auf Nachfrage bei Missio. Es gebe einen Film mit Verhaltensempfehlungen und einen Leitfaden mit Schutzmassnahmen, so Siegfried Ostermann. Dieses Angebot sei auch rege genutzt worden. «Wir haben diesbezüglich viele Anrufe erhalten. Und das Schutzkonzept ist dasjenige Dokument, das am meisten heruntergeladen wurde.»
Ehrendingen ja, Lengnau nein
Gleichwohl findet das Sternsingen vielerorts nicht statt. Gut möglich, dass die Pfarrei im eigenen Wohnort die Aktion abgeblasen hat, sie im Nachbarort aber stattfinden kann. So beispielsweise im Surbtal, wo die Sternsinger in Ehrendingen ausgesendet werden, in Lengnau aber zuhause bleiben müssen. Immerhin können die einzelnen Pfarreien für sich selbst entscheiden, ob sie die Aktion durchführen möchten. In Deutschland haben Bistümer das Sternsingen flächendeckend abgesagt – so beispielsweise in Hildesheim.
«Ob die Aktion stattfindet, hängt von den Verantwortlichen vor Ort ab – ob sie sich getrauen», sagt Siegfried Ostermann von Missio. «Wir haben aber stets ermuntert, etwas zu tun, damit das Sternsingen nicht ganz ausfällt.» Vor Weihnachten hätten zudem die Bestellungen für Segenskleber und andere Utensilien angezogen. Vielerorts seien auch kreative Alternativlösungen entwickelt worden, so Siegfried Ostermann.
Digitale Besuche als Ersatz
Wo ein Besuch nicht möglich ist, sind digitale Besuche eine gute Alternative. Viele Pfarreien planen WhatsApp-Gruppen, machen Telefonanrufe oder drehen eigene Sternsinger-Videos. Missio ist es wichtig, dass auch im Fall einer digitalen oder Briefkasten-Aktion die Kinder, wenn immer möglich, die Akteure bleiben, ganz nach dem Motto «Kinder helfen Kindern».
Genaue Zahlen, wie viele Pfarreien die Aktion durchführen und wie viele weniger es im Vergleich zum letzten Jahr noch sind, hat man bei Missio nicht. Man ist sich aber dessen bewusst, dass der Spendenertrag in diesem Jahr deutlich geringer ausfallen wird.