Urspra­che des Gebets

Vie­len Men­schen ist das Beten abhan­den gekom­men. Sie suchen nach einem Zugang zur Sinn­tie­fe des Lebens, wer­den aber kaum fün­dig. Der indi­sche Jesui­ten­pa­ter Seba­sti­an Paina­dath kennt unzäh­li­ge sol­cher Men­schen. Seit Jah­ren bie­tet er im deutsch­spra­chi­gen Raum Medi­ta­ti­ons­kur­se an und bringt dort das Son­nen­ge­bet ein. Es ver­knüpft christ­li­che Spi­ri­tua­li­tät mit der klas­si­schen Yoga-Form zur Erfah­rung der Leib-Geist-Har­mo­nie. Sein Erle­ben ist in das Buch «Das Son­nen­ge­bet, ein Übungs­buch zum Tages­be­ginn», ein­ge­flos­sen. Die zwan­zig Ele­men­te der Grund­übungs­rei­he des Son­nen­ge­bets wer­den im Bil­der­rei­gen rechts gezeigt von Fran­zis­ka Hoch, Yoga­leh­re­rin aus Brem­gar­ten, zusam­men mit ihrer Schü­le­rin und Hori­zon­te-Redak­to­rin Car­men Frei. 

Mög­li­che Gedan­ken zu den ein­zel­nen Übungen:

Ich bin ver­wur­zelt
Im gött­li­chen Grund ver­wur­zelt, gestal­te ich die­sen neu­en Tag.

Ich bin
Ich bin dank­bar, dass ich da bin, dank­bar für den neu­en Tag.

Ich bin ent­fal­tet
Ich wer­de eine Scha­le: Bereit zu emp­fan­gen, bereit zu geben.

Ich bin bejaht
Die­ser Tag ist eine Gna­de und ein Auf­trag. Mit Freu­de begrüs­se ich die Son­ne des neu­en Tages.

Ich bin erblüht
In der gött­li­chen Son­ne wächst und blüht mein Leben voll Freude.

Ich bin gereift
Befreit von Angst und bereit zum Die­nen, bin ich ganz da.

Ich bin unter­wegs
Mit Mut und Freu­de mache ich mich auf den Weg.

Ich bin getra­gen
Tie­fer kann ich nicht fal­len als in den gött­li­chen Grund, der mich immer trägt.

Ich bin erwacht
Aus dem gött­li­chen Grund her­aus gestal­te ich mein Leben mit Ver­trau­en und Hoffnung.

Ich bin ver­bun­den
Wie eine Brücke ver­bin­de ich Men­schen miteinander.

Ich bin ver­tieft
Ich ver­nei­ge mich in Ehr­furcht vor der Schöpfung.

Ein-Klang
Ich will auf­merk­sam sein, um unter den vie­len Stim­men sei­ne Stim­me herauszuhören.

Ich bin bewegt
Mit Ver­trau­en schaue ich nach vorn und wage neue Schritte.

Ich bin gestärkt
Ich wen­de mich ganz den Men­schen zu: Mit mei­nen vita­len Kräf­ten, mei­nen Gefüh­len, mei­nem Spre­chen, mei­nem Hören.

Ich bin ver­wan­delt
Lass das gött­li­che Licht in mir auf­leuch­ten und mich verwandeln!

Licht
Lass mich Licht, Lie­be und Kraft ausstrahlen.

Ich bin geseg­net
Lass mich ein Segen sein für die Men­schen um mich.

Ich bin gesandt
Lass mich Frie­den stif­ten über­all, wo ich bin.

Ich bin da
Das Gött­li­che in mir grüsst das Gött­li­che in dir!

Medi­ta­ti­on
Mein Leib ist der Tem­pel des gött­li­chen Gei­stes. Mein Atem ist der bele­ben­de Hauch Got­tes in mir.


Zu jeder Übung hat Seba­sti­an Paina­dath zudem Bibel­tex­te und Aus­zü­ge aus den hei­li­gen indi­schen Schrif­ten aus­ge­sucht. Sie fin­den sich zusam­men mit sei­nen wei­te­ren Aus­füh­run­gen zum Son­nen­ge­bet im Buch :«Das Son­nen­ge­bet, ein Übungs­buch zum Tages­be­ginn», 2013 in sieb­ter Auf­la­ge, ISBN 978–3‑466–36553‑1, www.koesel.de

 

Redaktion Lichtblick
mehr zum Autor
nach
soben