Umbau: Propstei Wislikofen mit neuen Sälen

Umbau: Propstei Wislikofen mit neuen Sälen

  • Dieser Tage wur­den der Speis­esaal und der Prop­steisaal ren­oviert. «Die Atmo­sphäre ist wärmer und wohn­lich­er», freut sich Hotelleit­er Ste­fan Bischoff. Ab Son­ntag, 12. Jan­u­ar, kön­nen die ersten Gäste die umge­baut­en Räum­lichkeit­en geniessen.
  • Hor­i­zonte war beim Umbau dabei und hat erfahren: Die Erneuerun­gen sind wichtige Investi­tio­nen, um im immer stärk­er umkämpften Sem­i­nar- und Weit­er­bil­dungs­markt beste­hen zu kön­nen.
 Mit Beginn des neuen Jahres weiss die Prop­stei Wis­likofen ihre Gäste zu über­raschen: Der Speis­esaal und der Prop­steisaal wur­den während der Betrieb­s­fe­rien über Wei­h­nacht­en und Neu­jahr frisch ren­oviert. «Das Design war über­al­tert, wir woll­ten eine wärmere Atmo­sphäre mit zeigemässeren Akzen­ten, angenehmer­er Beleuch­tung und mehr Wohn­lichkeit», erk­lärt Hotelleit­er Ste­fan Bischoff und freut sich über den gelun­genen Umbau. Auch bei der Tech­nik sei mit Beam­ern und Lein­wand nachgerüstet wor­den, was den Prop­steisaal für Weit­er­bil­dun­gen und Sem­i­nare deut­lich aufw­erte.

Schallproblem im Speisesaal gelöst

«Wir hat­ten immer wieder Rück­mel­dun­gen, dass es im Speis­esaal rasch ein­mal sehr laut sei», so Ste­fan Bischoff. Dem habe man beim Umbau eben­falls Rech­nung getra­gen und Mass­nah­men getrof­fen, die Schall schluck­en. Des Weit­eren wurde der schwarze Par­ket­t­bo­den abgeschlif­f­en und so geölt, dass er ein natür­licheres Ausse­hen erhielt. Die Räume wur­den zudem neu möbliert und die Wände frisch gestrichen.Die Investi­tio­nen in Höhe von 350 000 Franken sollen der Prop­stei dazu ver­helfen, sich im immer härter wer­den­den Sem­i­nar- und Weit­er­bil­dungs­markt zu behaupten. «In der Region haben sich in den ver­gan­genen Jahren neue Anbi­eter etabliert», erk­lärt Ste­fan Bischoff. Auch organ­isierten Fir­men ihre Aus­bil­dun­gen zunehmend in eige­nen Aus­bil­dungszen­tren — meist in den Städten. Mit den umge­baut­en Sälen biete man nun ein attrak­tives Ange­bot, das für Fir­men­feste und Wei­h­nacht­sessen genutzt wer­den könne. In diesem Sinne hoffe man, zusät­zliche Märk­te erschliessen zu kön­nen. Im deutschen Markt, der sich auf­grund der Nähe zur Gren­ze anbi­eten würde, dürfte die Prop­stei hinge­gen auf­grund der währungs­be­d­ingten, allzu markan­ten Preisun­ter­schiede kaum Fuss fassen.

Mitgliederrückgang: Kirchen sparen bei der Weiterbildung

Eine weit­ere Her­aus­forderung bringt die Sit­u­a­tion der Kirchen mit sich: Trotz zunehmen­dem Mit­glieder­rück­gang der Kirchen buhlen immer noch viele kirch­liche Bil­dung­shäuser in der Region und im Bis­tum um Kund­schaft. Man merke auch den Druck auf die Kirchge­mein­den, sagt Ste­fan Bischoff: «Durch den Kos­ten­druck wer­den die Kirchenpfle­gen zurück­hal­tender, bei uns eine Retraite zu buchen.»Seit 2016 erre­icht die Prop­stei laut Heinz Altor­fer, Mit­glied des Kirchen­rates der Römisch-Katholis­chen Lan­deskirche Aar­gau, eine Aus­las­tung von 33 Prozent. Die Lan­deskirche ist die Trägerin der Prop­stei. Der erwäh­nte Wert sei knapp unter dem kan­tonalen Durch­schnitt, weiss Geschäfts­führer Ste­fan Bischoff. 60 Prozent decke die Prop­stei über das «eigene» Bil­dungsange­bot der Fach­stelle Bil­dung und Prop­stei der Römisch-Katholis­chen Lan­deskirche Aar­gau ab», so der Geschäfts­führer der Prop­stei. «Zudem haben wir einen treuen Stammkun­denan­teil, beste­hend aus Kirchenpfle­gen, Chören und namhaften Fir­men und Insti­tu­tio­nen.» 10 Prozent des Umsatzes werde in die Infra­struk­tur investiert. Für Pro­jek­te wie den aktuellen Umbau brauche die Prop­stei jedoch einen Kred­it von der Träger­schaft.

«Die Kunden schätzen die Einfachheit der Klosteranlage»

«Jed­er dieser Investi­tion­skred­ite der Prop­stei muss jährlich mit einem bes­timmten Prozentsatz abgeschrieben wer­den, was der Jahres­rech­nung  der Prop­stei direkt belastet wird», erk­lärt Kirchen­rat Heinz Altor­fer. Gle­ich­wohl sei über die let­zten 10 Jahre hin­weg trotz Amor­ti­sa­tion und Rück­stel­lun­gen ins­ge­samt ein pos­i­tiv­er Abschluss der Prop­steirech­nung erre­icht wor­den.Schön sei, so Ste­fan Bischoff, dass man gross genug sei, um spir­ituelle Ange­bote und Ver­anstal­tun­gen aus dem Sem­i­nar- und Weit­er­bil­dungs­bere­ich aneinan­der vor­bei zu bekom­men. Ger­ade von Grup­pen aus der Wirtschaft wür­den Lage und Ein­fach­heit der Kloster­an­lage sehr geschätzt, sprich kein Fernse­her auf dem Zim­mer, die frische Luft, die Ruhe und die Natur.

Trägerschaft: «Propstei besitzt gute Reputation»

Kün­ftig wolle man ver­mehrt ver­suchen, ver­schiedene Grup­pen nebeneinan­der unterzubrin­gen. Und an der Qual­ität wolle man eben­falls weit­er arbeit­en, erk­lärt Hotelleit­er Ste­fan Bischoff. Man habe ein gutes Team von 14 Fes­tangestell­ten mit geringer Fluk­tu­a­tion, zudem eine gute Zusam­me­nar­beit mit der Fach­stelle Bil­dung und Prop­stei der Römisch-Katholis­chen Lan­deskirche und der Träger­schaft. Das seien opti­male Voraus­set­zun­gen.«Die Prop­stei ver­fügt über ein aus­geze­ich­netes Man­age­ment, qual­i­fiziertes und zufriedenes Per­son­al, eine gute Rep­u­ta­tion, hohe Gastlichkeit und ein strik­tes Kosten­be­wusst­sein», lässt Kirchen­ratsmit­glied Heinz Altor­fer von Seit­en der Träger­schaft ver­laut­en und erk­lärt weit­er: «Die Prop­stei wird ihren Kurs weit­er­führen, indem sie diese Qual­itäten weit­er pflegt, sich an den Bench­marks ander­er Bil­dung­shäuser ori­en­tiert und stetig bestrebt ist, ihre Leis­tun­gen hoch zu hal­ten und zu verbessern».

Rendite-Orientierung ist nicht das Ziel

Aus der Prop­stei ein ren­dite-ori­en­tiertes Hotelun­ternehmen zu machen, sei nie die Inten­tion gewe­sen, erk­lärt Kirchen­rat Heinz Altor­fer fern­er. «Von Beginn weg war es eine Investi­tion in einen Ort der Bil­dung und in ein Haus der Aar­gauer Katho­liken, die die Lan­deskirche bis in die 2000er-Jahre jährlich etwa eine halbe Mil­lion Franken kostete». Gle­ich­wohl sei es gelun­gen, die Prop­stei in kirch­lich­er Träger­schaft in eine gute Zukun­ft zu führen, heisst es von Seit­en von Heinz Altor­fer.
Andreas C. Müller
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