Tilman Seidensticker: Islamismus

Tilman Seidensticker: Islamismus

Tilman Sei­den­stick­er: Islamis­mus. Geschichte, Vor­denker, Organ­i­sa­tio­nen. C.H. Beck Wis­sen. 127 Seit­en, C.H. Beck, 2014, 2. Aufl. 2015, ISBN 978–3‑406–66069‑6 Vie­len ist klar, wer die Islamis­ten sind und was sie wollen. Doch so ein­fach ist die Sache nicht, wie Tilman Sei­den­stick­er, Islamwis­senschaftler, aufzeigt. Das Spek­trum reicht vom ter­ror­is­tis­chen soge­nan­nten „Islamis­chen Staat“ bis zu poli­tis­chen Parteien mit Regierungsver­ant­wor­tung. Islamis­ten sind nicht ein­fach Ter­ror­is­ten. Die islamistis­chen Grup­pen haben sich unter­schiedlich entwick­elt, haben aber eine gemein­same Vorgeschichte, die z.B. mit der Kolo­nialzeit und der misslichen Regierungs­führung nach der Unab­hängigkeit der betr­e­f­fend­en Staat­en zu tun hat. Vor­denker der Bewe­gung sind bere­its um 1850 auszu­machen. Der Autor ist nicht auf gewalt­tätige Islamis­ten fix­iert, die Al-Qai­da, der „Islamis­che Staat“ oder der „Jihad“ ist zwar auch The­ma, aber der Blick geht weit­er. Er zeigt die Auseinan­der­set­zung mit den Islamis­ten in Staat­en wie Marokko, Tune­sien, Ägypten, Syrien, der Türkei oder im Gaza­s­treifen auf. Das schmale Bänd­chen liefert damit einen guten Hin­ter­grund, um die gegen­wär­tige Entwick­lung in einem grösseren Kon­text einord­nen zu kön­nen.   mb
Silvia Maria Berger
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