Syn­ode: Finanz­pla­nung und Aufgabenüberprüfung

  • Das Kir­chen­par­la­ment der Römisch-Katho­li­schen Lan­des­kir­che Aar­gau hat an sei­ner Herbst­syn­ode das Bud­get für 2020 samt Finanz­plan für die Fol­ge­jah­re gut­ge­heis­sen – zusam­men mit den Kre­ditab­rech­nun­gen für die Erwei­te­rung des Haupt­sit­zes in Aar­au und den Dach­stock­aus­bau der Vil­la Jugend in Aarburg.
  • Gewählt für den Rest der Amts­pe­ri­ode 2019 –2022 wur­de zudem Mar­kus Schmid als Prä­si­dent der Geschäftsprüfungskommission.
 Noch min­de­stens bis 2023 rech­net der Kir­chen­rat der Römisch-Katho­li­schen Lan­des­kir­che Aar­gau mit Defi­zi­ten. Der für die Finan­zen zustän­di­ge Kir­chen­rat Rolf Stei­ne­mann ist zudem über­zeugt, «dass in den kom­men­den Jah­ren die Dif­fe­ren­zen zwi­schen Rech­nung und Bud­get Jahr um Jahr klei­ner wer­den».

Auf­ga­ben­über­prü­fung soll Spar­po­ten­zi­al aufzeigen

Im Bud­get für 2020 ist erneut ein Defi­zit von 455 000 Fran­ken ein­ge­plant. Gleich­wohl hält der Kir­chen­rat in Über­ein­stim­mung mit den Rege­lun­gen des Per­so­nal­re­gle­ments und des­sen Voll­zugs­er­las­sen an Lohn­er­hö­hun­gen für sein Per­so­nal fest. Im Zuge einer lau­fen­den Auf­ga­ben­über­prü­fung soll jedoch Spar­po­ten­zi­al erschlos­sen wer­den.«Bereits fürs kom­men­de Jahr konn­te so das Defi­zit von 674 000 Fran­ken auf 455 000 Fran­ken gegen­über dem ursprüng­li­chen Finanz­plan gesenkt wer­den», erklär­te Rolf Stei­ne­mann vor den Mit­glie­dern des Aar­gaui­schen Katho­li­schen Kir­chen­par­la­ments.

Ziel: Hand­lungs­fä­hig bleiben!

Im Mit­tei­lungs­teil erläu­ter­te Kir­chen­rats­prä­si­dent Luc Hum­bel die ver­schie­de­nen Mass­nah­men der Auf­ga­ben­über­prü­fung genau­er: Die­se ver­fol­ge einen ganz­heit­li­chen, pro­ak­ti­ven Ansatz und sei bestimmt kei­ne Not­fall­übung. Ziel sei es, dass die Lan­des­kir­che auch dann noch hand­lungs­fä­hig blei­be, wenn die Steu­er­ein­nah­men wei­ter zurück­ge­hen.«Fürs kom­men­de Jahr haben wir schon erste Schrit­te geschafft, es reicht aber noch nicht für eine schwar­ze Null», so Luc Hum­bel im Aar­gau­er Gross­rats­saal. Mit Hil­fe einer aktu­ell lau­fen­den Auf­ga­ben­über­prü­fung soll es aber bis innert der kom­men­den Jah­re gelin­gen.

Alle müs­sen ihre Kern­auf­ga­ben definieren

In einem ersten Schritt habe man die aktu­el­le Jah­res­rech­nung ana­ly­siert und direk­te Ein­spar­mög­lich­kei­ten auf das Bud­get 2020 geprüft. In einem zwei­ten Schritt, so der Kir­chen­rats­prä­si­dent, habe man in ver­ein­zel­ten Berei­chen ver­schie­de­ne Abklä­run­gen vor­ge­nom­men – auch die regel­mäs­si­gen Bei­trä­ge der Lan­des­kir­che an Drit­te wur­den durch­leuch­tet.«Als Näch­stes müs­sen nun die Fach­stel­len, Mis­sio­nen sowie die Ver­wal­tung bis 2020 auf­zei­gen, was sie als ihre Kern­auf­ga­ben defi­nie­ren und was Auf­ga­ben sind, auf­grund derer die Kir­che im Aar­gau nicht unter­geht, wenn sie nicht mehr gelei­stet wer­den.»

Drei Mil­lio­nen Fran­ken für Bauprojekte

Ein­spa­run­gen sol­len gemacht wer­den, gleich­zei­tig will man aber an Lohn­er­hö­hun­gen, die auf­grund des Lohn­re­gle­ments ange­zeigt und berech­tigt sind, fürs Kir­chen­per­so­nal fest­hal­ten. Sowohl die Geschäfts­prü­fungs­kom­mis­si­on als auch das Kir­chen­par­la­ment hies­sen das Vor­ha­ben des Kir­chen­ra­tes gut und bewil­lig­ten auch die Kre­ditab­rech­nun­gen für die bei­den gros­sen Bau­pro­jek­te des lau­fen­den Jah­res.Die Erwei­te­rung des Haupt­sit­zes an der Feer­stras­se 8 in Aar­au für 2‘611‘283 Fran­ken und der Dach­stock­aus­bau der Vil­la Jugend in Aar­burg für 441‘760 Fran­ken — das sind die gros­sen Inve­sti­tio­nen im 2019. Der Erwei­te­rungs­bau in Aar­au erlaub­te den Zusam­men­zug von Fach­stel­len der Römisch-Katho­li­schen Lan­des­kir­che in der Kan­tons­haupt­stadt; die­se Kre­ditab­rech­nung schloss um 6,7 Pro­zent tie­fer ab als geplant, wäh­rend die Abrech­nung des Dach­stock­aus­baus in Aar­burg auf­grund nicht vor­aus­seh­ba­rer Kosten und Mehr­lei­stun­gen um rund 9 Pro­zent höher aus­fiel.

Her­aus­for­de­run­gen: Vakan­zen in der Pastoral

Im Rah­men des pasto­ra­len Teils der Syn­ode the­ma­ti­sier­te Clau­dia Men­nen, Lei­te­rin der Fach­stel­le Bil­dung und Prop­stei, das Pro­blem zuneh­men­der Vakan­zen an Seel­sor­ge­per­so­nal in den Kirch­ge­mein­den und deren Fol­gen für das Pfar­rei­le­ben. Pro­ble­ma­tisch sei, dass oft­mals im Zuge sol­cher Vakan­zen das Pfar­rei­le­ben nur über­le­ben kön­ne, wenn sich Frei­wil­li­ge enga­gier­ten. Tra­gisch sei jedoch, dass, wenn ein neu­er Prie­ster über­neh­me, die­ser den Frei­wil­li­gen oft das Gefühl gebe, es brau­che die­ses frei­wil­li­ge Enga­ge­ment nun nicht mehr.
Andreas C. Müller
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