Syn­ode BS für Wei­ter­füh­rung der Seel­sor­ge im Tabubereich

Syn­ode BS für Wei­ter­füh­rung der Seel­sor­ge im Tabubereich

Wei­ter­hin Seel­sor­ge im Tabubereich

151. Syn­ode der Römisch-Katho­li­schen Kir­che Basel-Stadt (RKK BS)

Die Wei­ter­füh­rung der Pro­jekt­stel­le «Seel­sor­ge im Tabu­be­reich» war in der basel-städ­ti­schen Syn­ode unbe­strit­ten. Ein wei­te­res Trak­tan­dum der Sit­zung war die Dis­kus­si­on über mög­li­che Kri­te­ri­en für die Zutei­lung der finan­zi­el­len Bei­trä­ge an die Pfarrgemeinden. Seit rund zwei­ein­halb Jah­ren ist Anne Burg­mer als Seel­sor­ge­rin im Sex­mi­lieu der Regi­on Basel unter­wegs. Sie tut dies im Rah­men einer mit 40 Pro­zent aus­ge­stat­te­ten Pro­jekt­stel­le. Mit der «Seel­sor­ge im Tabu­be­reich» (SiTa) füh­ren die römisch-katho­li­schen Kir­chen der bei­den Basel das Enga­ge­ment im Tabu­be­reich wei­ter, nach­dem das auch von den evan­ge­lisch-refor­mier­ten Kir­chen getra­ge­ne Aids­pfarr­amt Ende 2013 auf­ge­löst wor­den war.

Ein rea­les Bedürfnis

Den Antrag auf Wei­ter­füh­rung der SiTa begrün­de­te Sarah Biot­ti als Ver­tre­te­rin der Pasto­ral­raum­lei­tung im Kir­chen­rat damit, dass das Ange­bot einem rea­len Bedürf­nis der Sex­ar­bei­te­rin­nen ent­spre­che. Zu den Auf­ga­ben von Anne Burg­mer gehö­ren neben der eigent­li­chen seel­sor­ger­li­chen Tätig­keit im Kon­takt mit den Frau­en auch Ver­net­zungs- und Öffent­lich­keits­ar­beit. Die Stel­le sei von Anfang an von einem gros­sen media­len Echo beglei­tet, hielt Biot­ti fest. Die Lei­te­rin des Bereichs Spe­zi­al­seel­sor­ge im Pasto­ral­raum Basel-Stadt ist davon über­zeugt, dass Seel­sor­ge ergän­zend auch aus­ser­halb der Pfar­rei­en ange­bo­ten wer­den müs­se. Dabei müs­se man auch expe­ri­men­tie­ren.Die Syn­oda­lin Anna Megert (Frak­ti­on St. Mari­en) warf ange­sichts der wach­sen­den Zahl von Sex­ar­bei­te­rin­nen die Fra­ge auf, ob die Her­an­ge­hens­wei­se nicht ver­kehrt sei. «War­um unter­stüt­zen wir eigent­lich die­ses System?» Biot­ti hielt dazu fest, die wach­sen­de Zahl bedeu­te nicht, dass mehr Frau­en aufs Mal da sei­en. Zudem beton­te sie, dass sich die SiTa-Stel­le in der Dis­kus­si­on über die Pro­sti­tu­ti­on nicht posi­tio­nie­re, son­dern ein­fach für die Bedürf­nis­se der im Sex­ge­wer­be täti­gen Frau­en da sei.Mit gros­sem Mehr stimm­te die Syn­ode nach kur­zer Debat­te der Wei­ter­füh­rung der Pro­jekt­stel­le zu. Die neue Frist läuft bis Ende 2021, je nach Beschluss der Syn­ode der Römisch-katho­li­schen Lan­des­kir­che des Kan­tons Basel-Land­schaft bis Ende 2020. Die Basel­bie­ter haben noch nicht ent­schie­den.

Pfar­rei­über­grei­fen­de Angebote

Im zwei­ten gewich­ti­gen Trak­tan­dum des Abends gab es nichts oder bes­ser noch nichts zu beschlies­sen. Es ging dar­um, über mög­li­che Kri­te­ri­en für die Zutei­lung der finan­zi­el­len Mit­tel an die Pfar­rei­en zu dis­ku­tie­ren. Aus­lö­ser dafür war ein Anzug der Frak­ti­on St. Cla­ra in der Juni­syn­ode, wel­cher die Berück­sich­ti­gung von pfar­rei­über­grei­fen­den Ange­bo­ten gefor­dert hat­te. Der Anzug war dann im Hin­blick auf die Dis­kus­si­on, die nun statt­ge­fun­den hat, zurück­ge­zo­gen wor­den.Syn­oda­le Urs Abä­cher­li erläu­ter­te noch­mals den Hin­ter­grund. Aus der Sicht von St. Cla­ra erfüllt die Cla­ra­kir­che eine Funk­ti­on als zen­tra­le Kir­che in der Stadt, die über die Pfar­rei hin­aus­geht. Das Ange­bot wer­de nicht als Ange­bot von St. Cla­ra, son­dern der RKK BS wahr­ge­nom­men, sag­te Abä­cher­li.Der für die Finan­zen zustän­di­ge Kir­chen­rat Patrick Kiss­ling stell­te das von St. Cla­ra gel­tend gemach­te struk­tu­rel­le Defi­zit in Fra­ge. Der Begriff wer­de stra­pa­ziert, ein Defi­zit kön­ne immer zustan­de kom­men und sei eine Fra­ge der Pla­nung. Kir­chen­rats­prä­si­dent Chri­sti­an Griss gab zu beden­ken, dass bei einer über­pfar­rei­li­chen Finan­zie­rung von über­pfar­rei­li­chen Ange­bo­ten auch die Steue­rung über­pfar­rei­lich wäre. Griss hielt auch fest, dass sich die RKK BS eine Finan­zie­rung auch durch Drit­tel­mit­tel über­le­gen müss­te, wie das die Evan­ge­lisch-Refor­mier­te Kir­che BS bereits tut.Zu den Vor­schlä­gen des Kir­chen­rats, die Kiss­ling vor­stell­te, gehört unter ande­rem, dass die Äuf­nung von Mit­teln, die wegen per­so­nel­ler Vakan­zen nicht aus­ge­schöpft wer­den, nicht mehr mög­lich sein soll. Die­se Mit­tel sol­len neu in einen gesamt­städ­ti­schen Fonds flies­sen und dar­aus wie­der ver­teilt wer­den.Regu­la Vogt-Kohler 
Regula Vogt-Kohler
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