
StelÂlungÂnahÂme der SchweiÂzer Online-DeleÂgaÂtiÂon zur SynÂodaÂlen Versammlung
Seit SonnÂtagÂabend verÂfolÂgen wir in der PropÂstei WisÂliÂkofen, AarÂgau, intenÂsiv die BeraÂtunÂgen der konÂtiÂnenÂtaÂlen synÂodaÂlen VerÂsammÂlung in Prag. Wir tauÂschen uns mit der SchweiÂzer DeleÂgaÂtiÂon vor Ort in Prag aus und verÂtieÂfen die TheÂmen in verÂschieÂdeÂnen Online-GrupÂpen mit DeleÂgierÂten aus den verÂschieÂdenÂsten euroÂpäiÂschen Ländern.
Wir sind eine GrupÂpe von zehn FrauÂen und MänÂnern aus allen SprachÂreÂgioÂnen der Schweiz, verÂschieÂdeÂnen Alters, unterÂschiedÂliÂcher natioÂnaÂler HerÂkunft und mit sehr vielÂfälÂtiÂgen kirchÂliÂchen HinÂterÂgrünÂden und Tätigkeitsbereichen.
Wir erleÂben als GrupÂpe das gemeinÂsaÂme RinÂgen um die drinÂgenÂden TheÂmen einer ErneueÂrung der KirÂche, unser gemeinÂsaÂmes Beten und DisÂkuÂtieÂren als eine neue Form eines synÂodaÂlen kirchÂliÂchen Lebens und wir hofÂfen, dass es künfÂtig viel mehr solÂche synÂodaÂlen BegegÂnungsÂmögÂlichÂkeiÂten in unseÂrer KirÂche gibt.
Wir fraÂgen uns aber auch mit SorÂge, wie die in Prag sichtÂbar geworÂdeÂnen unterÂschiedÂliÂchen und teilÂweiÂse sogar widerÂsprüchÂliÂchen ErwarÂtunÂgen darÂan, wie eine kirchÂliÂche ErneueÂrung konÂkret gescheÂhen kann, auch in einen gemeinÂsaÂmen, synÂodaÂlen EntÂscheiÂdungs-ProÂzess münÂden kann. Ohne eine gestärkÂte VerÂantÂworÂtung der OrtsÂkirÂchen und damit verÂbunÂden die MögÂlichÂkeit dezenÂtraÂler EntÂwickÂlunÂgen wird das kaum mögÂlich sein.
FolÂgenÂde TheÂmenÂbeÂreiÂche beschäfÂtiÂgen uns in dieÂsem ZusamÂmenÂhang besonders:
- Als KirÂche sind wir nur glaubÂwürÂdig, wenn wir aufÂhöÂren, TeilÂhaÂbe queeÂrer MenÂschen zwar zu postuÂlieÂren, aber sie gleichÂzeiÂtig als SünÂdeÂrinÂnen und SünÂder abquaÂliÂfiÂzieÂren. WirkÂliÂche TeilÂhaÂbe bedeuÂtet hier auch, ihre BezieÂhunÂgen wertÂzuÂschätÂzen und ihnen den Segen GotÂtes nicht länÂger zu verÂweiÂgern. Auch der noch immer offiÂziÂell gülÂtiÂge AusÂschluss von wieÂderÂverÂheiÂraÂteÂten GeschieÂdeÂnen ist mit einem ErnstÂnehÂmen der SituaÂtiÂon der BetrofÂfeÂnen nicht zu vereinbaren.
- WirkÂliÂche GleichÂbeÂrechÂtiÂgung der GeschlechÂter in der KirÂche gibt es nicht ohne gleichÂbeÂrechÂtigÂten Zugang aller zu allen kirchÂliÂchen Ämtern und DienÂsten. «TeilÂhaÂbe» darf nicht nur RheÂtoÂrik bleiÂben, sonÂdern muss PraÂxis werden.
- Auf die Jugend zu hören bedeuÂtet auch, AltÂherÂgeÂbrachÂtes infraÂge zu stelÂlen, ihrem LebensÂgeÂfühl und ihren AnlieÂgen Raum zu geben und sie auch verÂbindÂlich an EntÂscheiÂdungsÂproÂzesÂsen zu beteiligen.
Die TeilÂnehÂmenÂden der SchweiÂzer Online-Delegation
ValenÂtiÂna Anzini, JugendÂpaÂstoÂral BisÂtum Lugano
RenaÂta Asal-SteÂger, PräÂsiÂdenÂtin der Römisch-KathoÂliÂschen ZenÂtralÂkonÂfeÂrenz der Schweiz (RKZ)
MenÂtaÂri BauÂmann, «AlliÂanz GleichÂwürÂdig Katholisch»
ClaiÂre Jonard, JugendÂpaÂstoÂral und BerufsÂpaÂstoÂral in der Westschweiz
Marie-AntoiÂnetÂte LorÂwich, StrasÂsenÂpaÂstoÂral KanÂton Waadt
MarÂjan MarÂku, PfarÂrer BisÂtum St. Gallen
SchweÂster LuiÂza MilaÂni, albaÂniÂsche SeelÂsorÂge Ostschweiz
MaliÂka SchaefÂfer, KomÂmuÂniÂkaÂtiÂon KathoÂliÂsche KirÂche KanÂton Waadt
Simon SpengÂler, KomÂmuÂniÂkaÂtiÂon KathoÂliÂsche KirÂche im KanÂton Zürich
Felix TerÂriÂer, PrieÂster BisÂtum Basel
- UnseÂre KirÂche muss auch den Raum ihres ZelÂtes erweiÂtern, um die Armen, RandÂstänÂdiÂgen und GeflüchÂteÂten willÂkomÂmen zu heisÂsen und TeilÂhaÂbe zu ermöglichen.
- UnseÂre KirÂche ist verÂantÂwortÂlich für zahlÂloÂse spiÂriÂtuÂelÂle und sexuÂelÂle MachtÂmissÂbräuÂche. DieÂser VerÂantÂworÂtung muss sie gerecht werÂden durch bedinÂgungsÂloÂse AufÂkläÂrung, wo immer mögÂlich WieÂderÂgutÂmaÂchung und kirchÂliÂche StrukÂtuÂren, die künfÂtig MissÂbräuÂche verhindern.
- UnseÂre ErfahÂrunÂgen der letzÂten Tage haben uns gezeigt, dass eine KläÂrung drinÂgend nötig ist, wie SynÂodaÂliÂtät verÂstanÂden wird. Nicht nur im gemeinÂsaÂmen DisÂkuÂtieÂren, sonÂdern auch im gemeinÂsaÂmen EntÂscheiÂden über SchritÂte, die nun geganÂgen werÂden müsÂsen. Zu kläÂren ist auch, welÂche ForÂmen gotÂtesÂdienstÂliÂchen FeiÂerns einer KirÂche gerecht werÂden, die sich synÂodal nennt und wie das hierÂarÂchiÂsche Bischofs- und PrieÂsterÂamt in einer künfÂtig synÂodaÂlen KirÂche gestalÂtet werÂden soll.
Wir haben intenÂsiÂve Tage erlebt mit stärÂkenÂden BegegÂnunÂgen und reiÂchen ErfahÂrunÂgen, für die wir sehr dankÂbar sind. DieÂse ErfahÂrunÂgen solÂlen aber für alle BeteiÂligÂten auch AufÂtrag sein, den ProÂzess konÂseÂquent fortÂzuÂsetÂzen getreu der altÂkirchÂliÂchen WeisÂheit: «Was alle betrifft, soll auch von allen beraÂten und entÂschieÂden werden.»
WisÂliÂkofen, 9. FebruÂar 2023