«Sei offen, sei frei, lass die Musik in dir fliessen»
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«Sei offen, sei frei, lass die Musik in dir fliessen»

Schon von Afro-Gospel gehört? Oder noch besser: Schon mal Afro-Gospel zugehört? Dieser Musikstil verbindet die christliche Tradition mit den Rhythmen und Klängen afrikanischer Kulturen. In unserem Lichtblick-Gebiet gibt es eine Frau, die diese Musik lebt und bald ein Afro-Groove-Gospel-Konzert auf die Beine stellen wird. Wir haben im Vorfeld mit ihr über ihren musikalischen Lebensweg und das Genre gesprochen und darüber, wie sie Menschen bei den ersten musikalischen Schritten begleitet.


Wenn man Clau­dia Mas­ika fragt, wann sie ange­fan­gen hat, Musik zu machen, dann lächelt sie. «Da gibt es kei­nen Anfang. Ich bin Musik», sagt sie. Musik sei nichts, was sie mache, nichts, wor­über sie nach­den­ken müs­se, son­dern etwas, das ein­fach natür­li­cher­wei­se flies­se. «Mei­ne Mut­ter sagt, ich hät­te schon als Baby nicht nor­mal geschrien, son­dern mit Melo­die», ergänzt sie lachend. Die Musik ist für sie eine uni­ver­sel­le Spra­che der See­le, die Men­schen unab­hän­gig von ihrer Her­kunft mit­ein­an­der ver­bin­det und eine emo­tio­na­le Brücke schafft. Sie ergänzt: «Musik gibt mir Kraft und Hoffnung.»

Musik, die bewegt

Ob Afro-Fusi­on, Afro-Funk, Afro-Jazz, Afro-Soul, Reg­gae, afri­ka­ni­sche Rhyth­men oder Gos­pel. Mas­ika fühlt sich in all die­sen Gen­res wohl und prä­sen­tiert ihre Musik und ihre Stim­me dem Publi­kum. Wich­tig ist ihr, dass ihre Musik Geschich­ten erzählt. «Die Musik muss mich an etwas erin­nern, an einen Geschmack, einen Geruch, ein Geräusch von zu Hau­se, an sin­gen­de Kin­der auf der Stras­se», erklärt sie.

«Erfolg ist für mich, wenn ich Men­schen mit mei­ner Musik bewege.»

In den letz­ten Jah­ren hat sie an Festi­vals gespielt, von denen sie schon als Kind träum­te. Eines ihrer High­lights war das Mon­treux Jazz­fe­sti­val. Doch sie betont: «Erfolg ist für mich, wenn ich Men­schen mit mei­ner Musik bewe­ge. Wenn ich sie errei­che und mei­ne Musik etwas in ihnen ver­än­dert. Men­schen, die in einer Depres­si­on steck­ten, haben mir geschrie­ben: ‹Clau­dia, die­se Woche habe ich dei­ne Musik gehört, und sie hat mich sehr berührt.› Das ist für mich Erfolg.»

Vom Leben und Glau­ben inspiriert

Für die Lie­der, die sie mit den Teil­neh­men­den in ihren Work­shops ein­übt, lässt sie sich von ver­schie­de­nen afri­ka­ni­schen Län­dern inspi­rie­ren. Gemein­sam sin­gen sie Lie­der aus Kenia, Mali, Süd­afri­ka, Tan­sa­nia oder Sim­bab­we. «Ich kre­iere eine Art Cock­tail, und wir ler­nen dann gemein­sam die Wör­ter der ver­schie­de­nen Spra­chen», so Mas­ika. Bevor es los­geht, erklärt sie den Teil­neh­men­den, um was es in dem jewei­li­gen Lied geht, denn, wie schon erwähnt, es ist für Mas­ika wich­tig, die Geschich­te zu trans­por­tie­ren, die hin­ter dem Lied steht.

«Gos­pel ist der schnell­ste Weg, um mit Gott zu kommunizieren.»

Wel­che Rol­le spielt ihr Glau­be bei ihrer Arbeit? «Eine gros­se. Ich glau­be an Gott, wur­de katho­lisch erzo­gen und mein Lebens­weg ist von mei­nem christ­li­chen Glau­ben inspi­riert», sagt sie. Daher sind Gos­pel-Lie­der auch ein wich­ti­ger Bestand­teil der mei­sten Work­shops. Mas­ika fin­det: «Gos­pel ist der schnell­ste Weg, um mit Gott zu kom­mu­ni­zie­ren.» Vor allem für Men­schen, die nicht wis­sen, wie sie beten sol­len. Sie ver­su­che, mit den Gos­pel-Lie­dern ihre Erfah­run­gen zu trans­por­tie­ren und die Fra­gen zu beant­wor­ten, war­um sie an Gott glaubt und für ihn singt. «Gott hat mir die­se Stim­me geschenkt, und ich möch­te sie nut­zen, um ihn zu loben», meint sie.

Das Wich­tig­ste ist der Groove

Vie­le Chö­re berei­ten sich wochen­lang auf einen Auf­tritt vor, doch mit ihrem Work­shop im Licht­blick-Gebiet möch­te Mas­ika es schaf­fen, nach nur drei Pro­be­ta­gen ein Kon­zert auf die Bei­ne zu stel­len. «Es geht nicht dar­um, dass die Teil­neh­mer jedes Wort per­fekt aus­spre­chen, son­dern dar­um, für jedes Lied die Stim­me zu fin­den, die zu dem Teil­neh­mer oder der Teil­neh­me­rin passt und die ohne Anstren­gung gesun­gen wer­den kann», so Mas­ika. Wich­tig sei es, die Melo­die und den Groo­ve zu spüren.

Der Groo­ve ist ein wich­ti­ges Ele­ment von Mas­ikas Musik. Er darf auf kei­nen Fall zu kurz kom­men. Hier kommt wie­der ihre Ansicht zum Tra­gen, dass Men­schen nicht Musik machen, son­dern Musik sind: «Wir brau­chen kei­ne Instru­men­te, um zu groo­ven, wir selbst sind der Groo­ve – unser Sound, unse­re Ener­gie, unse­re Bewe­gung.» Bewe­gung ist über­haupt ein wesent­li­ches Ele­ment in Mas­ikas Arbeit. Sie ist der Über­zeu­gung: «Musik kann nicht aus dir raus­kom­men, wenn du dich nicht bewegst. Sing nicht direkt mit, lass zuerst mal die Melo­die in dir grooven.»


Afro-Groo­ve-Gos­pel-Work­shop mit Clau­dia Masika

Pro­be­da­ten: Mi, 21. Mai, 19.30 – 21.30 Uhr​Do, 22. Mai, 19.30 – 21.30 Uhr​Sa, 24. Mai, 10 – 11.30 und 13.30 – 15 Uhr ­(gemein­sa­mes Mittagessen)​in Rothrist

Kon­zert: Sa, 24. Mai, 19 – 20 Uhr​Rössliweg 1, 4852 Rothrist

Got­tes­dienst: So, 25. Mai, 11 – 12 Uhr​Engelbergstr. 25, 4600 Olten

Anmel­de­schluss: 6. April​Kosten: Fr. 120.– (inkl. T‑Shirt)​Anmeldung: ​

​Wei­te­re Infos gibt es hier.

Clau­­dia-Mas­i­ka-​Play­­­list

Neu­gie­rig auf die Musik gewor­den? Hier eine Aus­wahl an Liedernvon Clau­dia Masika
(zu fin­den auf Spotify)

  • Mun­gu Wakutenda
  • Way to the Future
  • Rafi­ki
  • Jifun­dis­he
  • Home Sweet Home
Claudia Masika
© Bild: zVg
Leonie Wollensack
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