Schutz der Schöp­fung durch Ökologie

Schutz der Schöp­fung durch Ökologie

Schutz der Schöp­fung durch Ökologie

Klö­ster und das Leben von Ordens­frau­en und ‑män­nern – wenn Men­schen dar­an den­ken, kommt ihnen wahr­schein­lich nicht als erstes eine Solar­an­la­ge oder eine Wär­me­pum­pe in den Kopf. Vie­le den­ken viel­leicht an einen Lebens­stil, der sich seit vie­len Jahr­hun­der­ten nicht ver­än­dert hat. Dass moder­ne Tech­nik im Klo­ster­be­trieb sei­nen Platz haben kann, zeigt das Bei­spiel des Klo­sters im Lau­ren­zen­bad, das eine Gemein­schaft von Schwe­stern der hlei­li­gen Kla­ra von Assi­si ihr Zuhau­se nennt.Ein durch­drin­gen­des, dump­fes Dröh­nen und dazu ein unan­ge­neh­mer Geruch nach Heiz­öl – das waren die Gege­ben­hei­ten, die die Cla­ra-Schwe­stern vor­fan­den, als sie 2011 das Lau­ren­zen­bad bezo­gen. Bald war klar: Die maro­den, sehr alten Heiz­sy­ste­me müs­sen aus­ge­tauscht wer­den. «Wir wuss­ten, dass wir ein neu­es System brau­chen. Und dann über­leg­ten wir uns, ob es nicht sinn­voll wäre, auf ein System zu set­zen, das nicht auf fos­si­le Res­sour­cen ange­wie­sen ist», erklärt Schwe­ster Johan­na, Obe­rin der Cla­ra-Schwe­stern. Am Ende fiel die Wahl auf eine Was­ser-Was­ser-Wär­me­pum­pe. Dabei wird die Wär­me aus dem Was­ser, das aus der haus­ei­ge­nen Quel­le – den Sub­ther­men – kommt, ent­zo­gen und auf einen Käl­te­mit­tel­kreis­lauf über­tra­gen. Über einen Wär­me­tau­scher wird die Wär­me des Käl­te­mit­tels an das Hei­zungs­was­ser im Haus abge­ge­ben. «Natür­lich war die­se Lösung teu­rer als eine neue Ölhei­zung. Aber mir lag die­se öko­lo­gi­sche Inve­sti­ti­on sehr am Her­zen und ich bin froh, dass die dama­li­ge Obe­rin sie unter­stützt hat», so Schwe­ster Johan­na.

Nach der Wär­me­pum­pe kam die Solaranlage

Eini­ge Jah­re spä­ter stand die Sanie­rung und Iso­la­ti­on des Daches an. Da also sowie­so Reno­vie­rungs­ar­bei­ten anstan­den, kam die Idee auf, eine Solar­an­la­ge zu instal­lier­ten, durch die die bei­den Wär­me­pum­pen – inzwi­schen war eine wei­te­re, näm­lich eine Luft-Was­ser-Wär­me­pum­pe im Wohn­ge­bäu­de der Schwe­stern, hin­zu­ge­kom­men – mit Strom ver­sorgt wer­den konn­ten. «Hier stand dann der ganz­heit­li­che Gedan­ke im Vor­der­grund. Wenn wir schon die bei­den Wär­me­pum­pen hat­ten, dann mach­te es auch Sinn, den Strom, den die­se Pum­pen brauch­ten, selbst zu pro­du­zie­ren. So machen wir uns nicht nur von den Öl- son­dern auch von den Strom­prei­sen gröss­ten­teils unab­hän­gig», erläu­tert Schwe­ster Johan­na. Nun  ist die Über­le­gung, ob in einem näch­sten Schritt ein sta­tio­nä­rer Spei­cher ange­schafft wer­den soll, sodass der vie­le, durch eine lan­ge, nach Süden aus­ge­rich­te­te Dach­flä­che pro­du­zier­te Strom auch unab­hän­gig von der Zeit, in der er erzeugt wur­de, genutzt wer­den kann.

Fran­zis­ka­ni­scher Grund­ge­dan­ke als Triebfeder

Für die Cla­ra-Schwe­stern ist die Ver­bun­den­heit mit der Schöp­fung essen­zi­ell. Natur- und Tier­lie­be gehö­ren ganz grund­le­gend mit dazu. «Es geht für uns nicht so sehr um das Pre­di­gen und Mora­li­sie­ren, son­dern um das geleb­te Leben», so Schwe­ster Johan­na. Den Schutz der Schöp­fung Got­tes vor­le­ben, das funk­tio­niert heu­te unter ande­rem dadurch, bei der eige­nen Ver­sor­gung die fos­si­len Roh­stof­fe durch erneu­er­ba­re Ener­gien zu erset­zen. Das ist die Adap­ti­on des fran­zis­ka­ni­schen Grund­ge­dan­kens an die Gege­ben­hei­ten der heu­ti­gen Welt.Leo­nie Wollensack
Leonie Wollensack
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