Sakra­le Kunst aus dem Mit­tel­al­ter im neu ein­ge­rich­te­ten Chor der Bas­ler Barfüsserkirche

Sakra­le Kunst aus dem Mit­tel­al­ter im neu ein­ge­rich­te­ten Chor der Bas­ler Barfüsserkirche

Ein­blicke in All­ge­gen­wart des christ­li­chen Glaubens

Sakra­le Kunst aus dem Mit­tel­al­ter im neu ein­ge­rich­te­ten Chor der Bas­ler Barfüsserkirche

Vom pracht­vol­len Altar über Pal­me­s­el bis zu Hei­li­gen für alle Fäl­le: Bild­wer­ke aus dem 11. bis 16. Jahr­hun­dert zei­gen, wie damals die Kir­che das täg­li­che Leben präg­te. Die vor Ostern eröff­ne­te Aus­stel­lung «Glau­bens­wel­ten des Mit­tel­al­ters» ist der erste Teil einer Gesamt­erneue­rung der Samm­lungs­prä­sen­ta­ti­on in der Bas­ler Bar­füs­ser­kir­che.Er steht vor­ne im Chor der ehe­ma­li­gen Klo­ster­kir­che des Fran­zis­ka­ner­or­dens im Zen­trum: der pracht­vol­le Flü­gel­al­tar, den die Bas­ler aus dem Calan­ca­tal, dem ande­ren Ende der Schweiz, ans Rhein­knie geholt haben. Das Altar­werk ist 1512 in der der süd­schwä­bi­schen Werk­statt­ge­mein­schaft Str­igel ent­stan­den und war in Bas­ler Augen ein geeig­ne­tes Objekt, um sich im Ren­nen um den Sitz des Natio­nal­mu­se­ums in Posi­ti­on zu brin­gen. «In Staub­sauger­men­ta­li­tät» sei­en die Muse­ums­jä­ger damals durchs Land gezo­gen, for­mu­lier­te es Marc Fehl­mann, Direk­tor des Histo­ri­schen Muse­ums Basel, beim Medi­en­rund­gang vor der Eröff­nung des neu­ein­ge­rich­te­ten Chors in der Bar­füs­ser­kir­che.So ist denn der Mari­en­al­tar aus dem Bünd­ner Süd­tal bei Wei­tem nicht das ein­zi­ge Objekt in der Aus­stel­lung «Glau­bens­wel­ten des Mit­tel­al­ters», das nicht Bas­ler Her­kunft ist. Aus Kreuz­lin­gen am Boden­see stammt der um 1500 geschnitz­te Pal­me­s­el mit einem gekrön­ten Jesus auf dem Rücken. «Pal­me­s­el sind sehr sel­ten!», beton­te der Muse­ums­di­rek­tor. Die ein­drück­li­che Figur eines seg­nen­den Chri­stus kam aus dem schwy­ze­ri­schen Stei­nen in die Nord­west­schweiz. Eine C14-Unter­su­chung hat erge­ben, dass das dafür ver­wen­de­te Pap­pel­holz 1168 geschla­gen wor­den ist. Da die Schnit­zer das Holz maxi­mal 25 Jah­re lager­ten, ist davon aus­zu­ge­hen, dass das Werk Ende des 12. Jahr­hun­derts noch in der Zeit der Roma­nik ent­stand und damit viel älter als gedacht ist.Die knapp 50 aus­ge­stell­ten Wer­ke, teils aus dem eige­nen Bestand, teils Leih­ga­ben aus öffent­li­chen und pri­va­ten Samm­lun­gen, sind Zeug­nis­se der All­tags­fröm­mig­keit und des Hei­li­gen­kul­tes. Die Aus­stel­lung erschlies­se Zusam­men­hän­ge und reli­giö­se Wer­te, die viel­leicht in unse­rer vor­wie­gend kon­fes­si­ons­los gewor­de­nen Gesell­schaft fremd gewor­den sei­en, heisst es in einer Medi­en­mit­tei­lung des Muse­ums. Das hat auch Aus­wir­kun­gen auf die Gestal­tung der Aus­stel­lung. Die Beschrif­tun­gen sind bewusst ein­fach gehal­ten. In einer Zeit, in der fast 50 Pro­zent der Bas­ler nicht mehr einer Lan­des­kir­che ange­hör­ten, müs­se man das Chri­sten­tum wie­der erklä­ren, erläu­ter­te Fehl­mann.«Glau­bens­wel­ten des Mit­tel­al­ters» ist als Dau­er­aus­stel­lung kon­zi­piert, soll sich aber nicht 20 Jah­re gleich prä­sen­tie­ren. Dank dyna­mi­scher Lösun­gen für Sockel und Vitri­nen sei­en neue Kom­bi­na­tio­nen viel ein­fa­cher mög­lich, sag­te Marc Fehl­mann. «Rocha­den hel­fen, dass auch das Stamm­pu­bli­kum immer wie­der kommt.»Regu­la Vogt-Kohlerwww.hmb.ch
Redaktion Lichtblick
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