Doch ReliÂgiÂonsÂunÂterÂricht nach ProÂtest der Kirchen
- Nach der MediÂenÂkonÂfeÂrenz des BunÂdesÂraÂtes von verÂganÂgeÂner Woche schien klar: KonÂfesÂsioÂnelÂler ReliÂgiÂonsÂunÂterÂricht darf an den öffentÂliÂchen SchuÂlen ab dem 11. Mai wieÂder stattÂfinÂden (HoriÂzonÂte berichÂteÂte).
- Gestern beschloss der KanÂton AarÂgau: Es gibt bis auf WeiÂteÂres keiÂnen konÂfesÂsioÂnelÂlen ReliÂgiÂonsÂunÂterÂricht an den SchuÂlen. Und das, obschon in andeÂren KanÂtoÂnen wie in den beiÂden Basel oder im angrenÂzenÂden KanÂton SoloÂthurn ab komÂmenÂder Woche KateÂcheÂtinÂnen wieÂder unterÂrichÂten dürfen.
- HeuÂte nun rudert das DeparÂteÂment für BilÂdung, KulÂtur und Sport (BKS) nach kirchÂliÂchem ProÂtest zurück: Der konÂfesÂsioÂnelÂle ReliÂgiÂonsÂunÂterÂricht darf ab komÂmenÂder Woche beginnen.
Für komÂmenÂden MonÂtag, 11. Mai, ist schweizÂweit die WieÂderÂöffÂnung der VolksÂschuÂlen geplant. Die UmsetÂzung der ÖffÂnung obliegt den KanÂtoÂnen. DieÂse überÂlegÂten sich, wie sie die AnsteckungsÂriÂsiÂken miniÂmieÂren könÂnen, wesÂhalb einÂzelÂne KanÂtoÂne, wie etwa Zürich, aus SicherÂheitsÂüberÂleÂgunÂgen schon letzÂte Woche bekannt gaben, sie wollÂten mit HalbÂklasÂsenÂunÂterÂricht starÂten. Einen besonÂdeÂren Weg schlug der AarÂgau ein.
«ReliÂgiÂonsÂunÂterÂricht gehört nicht wirkÂlich zur Volksschule»
«KonÂfesÂsioÂnelÂler ReliÂgiÂonsÂsunÂterÂricht gehört nicht zum PflichtÂstoff gemäss LehrÂplan und StunÂdenÂtaÂfeln», hatÂte SimoÂne Strub, LeiÂteÂrin KomÂmuÂniÂkaÂtiÂon beim DeparÂteÂment BilÂdung, KulÂtur und Sport (BKS) des KanÂtons AarÂgau, noch gestern DiensÂtag gegenÂüber HoriÂzonÂte erklärt. Die RückÂkehr in die KlasÂsenÂzimÂmer der VolksÂschuÂle am komÂmenÂden MonÂtag sollÂte demÂnach ohne den ReliÂgiÂonsÂunÂterÂricht stattÂfinÂden. Auch Deutsch als ZweitÂspraÂche (DAZ), freiÂwilÂliÂger SchulÂsport oder verÂschieÂdeÂne FörÂderÂunÂterÂrichtÂanÂgeÂboÂte seiÂen betrofÂfen, so SimoÂne Strub: «AngeÂboÂte, die schulÂnah sind, aber nicht wirkÂlich zur VolksÂschuÂle gehöÂren, müsÂsen bis am 8. Juni warÂten.»Einen EntÂscheid, den sowohl die KateÂcheÂtinÂnen beiÂder KonÂfesÂsioÂnen als auch rangÂhoÂhe VerÂtreÂter der LanÂdesÂkirÂchen nicht nachÂvollÂzieÂhen konnÂten. Vor allem, weil der BunÂdesÂrat letzÂte Woche an seiÂner MediÂenÂoriÂenÂtieÂrung, mit Blick auf angeÂstrebÂte LockeÂrunÂgen, den konÂfesÂsioÂnelÂlen ReliÂgiÂonsÂunÂterÂricht nicht von der SchulÂöffÂnung ausÂgeÂnomÂmen hatÂte und die BischöÂfe folÂgeÂrichÂtig inforÂmiert hatÂten, dass konÂfesÂsioÂnelÂler ReliÂgiÂonsÂunÂterÂricht an den SchuÂlen ab dem 11. Mai wieÂder werÂde stattÂfinÂden könÂnen. HinÂzu kam, dass der AarÂgau beim konÂfesÂsioÂnelÂlen ReliÂgiÂonsÂunÂterÂricht eine Lösung anstrebÂte, die sich von andeÂren KanÂtoÂnen unterÂschied.
Druck der Römisch-KathoÂliÂschen KirÂche zeigÂte Wirkung
Luc HumÂbel, PräÂsiÂdent des KirÂchenÂraÂtes der Römisch-KathoÂliÂschen LanÂdesÂkirÂche im AarÂgau, meinÂte noch gestern gegenÂüber HoriÂzonÂte: «Wir bedauÂern das schon und haben auch ein SchreiÂben an RegieÂrungsÂrat Alex HürÂzeÂlÂer gemacht mit der BitÂte, das nochÂmals zu überÂdenÂken.»Ein SchreiÂben das offenÂbar WirÂkung zeigÂte: «Wir haben das TheÂma innerÂhalb des DeparÂteÂments BilÂdung, KulÂtur und Sport nochÂmals disÂkuÂtiert und sind zum Schluss gekomÂmen, dass wir den konÂfesÂsioÂnelÂlen UnterÂricht doch schon ab dem 11. Mai zulasÂsen wolÂlen», so SimoÂne Strub vom BKS. Man sei anhand von «verÂschieÂdeÂnen HinÂweiÂsen» zu dieÂsem EntÂscheid gelangt. Dass Druck gemacht worÂden sei, wollÂte SimoÂne Strub erst auf NachÂfraÂge bestäÂtiÂgen. Nebst dem einÂgeÂganÂgeÂnen SchreiÂben der Römisch-KathoÂliÂschen KirÂche im AarÂgau hätÂten sich auch vieÂle ReliÂgiÂonsÂlehrÂperÂsoÂnen erkunÂdigt, ob sie wieÂder unterÂrichÂten dürfÂten.
Zu vorÂeiÂlig gehandelt
Es müssÂten zurÂzeit eben in kürÂzeÂster Zeit vieÂle EntÂscheiÂde getrofÂfen werÂden, so SimoÂne Strub. Dabei habe man wohl nicht bedacht, dass die SchüÂleÂrinÂnen und SchüÂler für den konÂfesÂsioÂnelÂlen ReliÂgiÂonsÂunÂterÂricht ja bereits vor Ort und nicht zusätzÂlich unterÂwegs seien.