Priorin Irene erhält den Frauenpreis und die Ehrendoktorwürde
An der Preisverleihung am Sonntag, 10. November, im Kloster Fahr wird Bundespräsidentin Viola Amherd ein Grusswort sprechen
Priorin Irene Gassmann vom Kloster Fahr erhält den Frauenpreis des Aargauischen Katholischen Frauenbundes. An der Verleihung am kommenden Sonntag, 10. November, im Kloster Fahr wird Bundespräsidentin Viola Amherd ein Grusswort sprechen.
Der Preis «berührt und bewegt mich sehr», sagte Priorin Irene Gassmann im September gegenüber kath.ch. Dass sie ihn erhalten habe, mache sie dankbar für ihr Leben im Kloster Fahr, für ihre Gemeinschaft, für ihr Netzwerk und für alles, was in den vergangenen Jahren möglich wurde.
Netz engagierter Frauen
Dass sie den Preis von einer katholischen Frauenorganisation erhält, bedeutet ihr viel. «Dieses tragende Netz von engagierten Frauen stärkt und freut mich sehr. Es ist wunderbar, ein Teil davon zu sein.» Anhand der Reaktionen merke sie, dass viele Menschen sich mitfreuten. «Das gibt der Kirche Aufwind in dieser rauen Zeit.
Der Aargauische Katholische Frauenbund AKF würdigt mit dem Frauenpreis «Frauen, die durch ihre Arbeit und ihr Wirken einen bedeutenden Beitrag zu einer gerechteren Gesellschaft leisten», so die Mitteilung. Der Preis wird jährlich verliehen und ist mit 20’000 Franken dotiert.
Einsatz für Veränderungen in der Kirche
«Irene Gassmann engagiert sich seit 20 Jahren als Priorin des Klosters Fahr für die Klostergemeinschaft und setzt sich gleichzeitig für wesentliche Veränderungen in der Kirche ein», begründet der AKF die Wahl. Die Priorin äussere sich «zur Rolle der Frau in der katholischen Kirche sowohl in spiritueller als auch in kirchenpolitischer Hinsicht. Ihr Ziel ist eine gleichberechtigte Kirche, in der Berufungen und Charismen von Frauen einen ebenbürtigen Platz haben.» Auch ihr massgebliches Mitwirken an Projekten wie «Für eine Kirche mit* den Frauen», «Gebet am Donnerstag» und dem «Laudato-sì-Garten» wird erwähnt.
Treffen an Schweizergarde-Vereidigung in Rom
Die Preisverleihung wird am 10. November um 16 Uhr im Kloster Fahr gefeiert. Als Ehrengast wird Bundespräsidentin Viola Amherd erwartet. Gegenüber der Zeitung «Limmatwelle» erklärte Priorin Irene Gassmann: «Bundesrätin Viola Amherd hat eine Schuld bei mir». Die beiden trafen sich im Frühling 2023 in Rom. «Wir haben uns im Mai 2023 anlässlich der Vereidigung der Schweizer Gardisten getroffen», berichtet Irene Gassmann. «Ich durfte in der Vesper predigen und anschliessend kam ich mit Viola Amherd ins Gespräch.» «Priorin Irene, kann man Sie buchen?», habe Amherd sie gefragt und sie eingeladen, am Kadertag des Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS im letzten Februar einen Impuls zu halten. Im Februar 2024 sprach Priorin Irene Gassmann auf dem Flugplatz von Payerne zu 750 Kaderangehörigen des Militärs.
Ehrendoktorwürde der Universität Fribourg
Fünf Tage später, am Freitag, 15. November, erhält Priorin Irene Gassmann die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Fribourg. «Die Fakultät möchte mit dieser Entscheidung das Lebenswerk einer Schweizer Ordensfrau ehren, die seit mehr als zwanzig Jahren auf höchst eindrückliche und überzeugende Weise monastisches Leben und Moderne ineinander zu übersetzen weiss», schreibt Dekan Joachim Negel. Die Ehrendoktorwürde wird Priorin Irene Gassmann am 15. November im Rahmen des «Dies Academicus» der Universität Freiburg verliehen. Die Theologische Fakultät würde sich glücklich schätzen, wenn möglichst viele Repräsentantinnen und Repräsentanten der Schweizer Bistümer und Kantonalkirchen, Pfarreien und Ordenshäuser an dem feierlichen Ereignis teilnehmen würden, heisst es in der Mitteilung.