Papst erschüt­tert über Miss­brauchs­be­richt aus Frankreich

Nach der Ver­öf­fent­li­chung des Berichts über sexu­el­len Miss­brauch in der Kir­che in Frank­reich hat sich Papst Fran­zis­kus erschüt­tert und beschämt gezeigt. Dies berich­te­te die katho­li­sche Nach­rich­ten­agen­tur kna. Den Opfern drücke er sei­ne Trau­er und sei­nen Schmerz aus, sag­te das Kir­chen­ober­haupt am Mitt­woch bei der wöchent­li­chen Gene­ral­au­di­enz im Vati­kan. «Und mei­ne Scham», füg­te er hin­zu, «unse­re Scham, über die viel zu lang andau­ern­de Unfä­hig­keit der Kir­che», die Betrof­fe­nen ins Zen­trum der Auf­merk­sam­keit zu stel­len. Zudem ermu­ti­ge er Bischö­fe, Obe­re und Ordens­leu­te, wei­ter­hin alles zu unter­neh­men, damit sich Ähn­li­ches nicht wie­der­ho­le. Den fran­zö­si­schen Prie­stern sicher­te der Papst «ange­sichts die­ser har­ten, aber hei­len­den Prü­fung» Nähe und Unter­stüt­zung zu. Die fran­zö­si­schen Katho­li­ken ins­ge­samt rief der Papst auf, «ihre Ver­ant­wor­tung wahr­zu­neh­men und dafür zu sor­gen, dass die Kir­che ein siche­res Haus für alle ist». Am Diens­tag hat­te eine unab­hän­gi­ge Unter­su­chungs­kom­mis­si­on in Paris den Bischö­fen und Ordens­obe­ren einen rund 2500 Sei­ten umfas­sen­den Bericht über­ge­ben. Dem­nach gab es in der katho­li­schen Kir­che in Frank­reich seit 1950 geschätzt 216’000 min­der­jäh­ri­ge Opfer sexu­el­ler Über­grif­fe durch Prie­ster und Ordens­leu­te. Man habe zwi­schen 2900 und 3’200 poten­zi­el­le Täter ermit­telt. Nimmt man Lai­en und Kir­chen­mit­ar­bei­ter in kirch­li­chen Ein­rich­tun­gen, Schu­len, Pfar­rei­en und Kate­che­se hin­zu, so kommt die Kom­mis­si­on sogar auf geschätzt 330’000 Opfer. Die fran­zö­si­schen Bischö­fe hat­ten die Unter­su­chung im Novem­ber 2018 selbst in Auf­trag gege­ben. Bereits kurz nach Bekannt­wer­den der Zah­len hat­te sich der Papst bestürzt geäussert.

 


 
Marie-Christine Andres Schürch
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