Papst ernennt Joseph Bonnemain zum Bischof von Chur
Chur hat einen neuen Bischof. Mehr als zweieinhalb Jahre nach dem Rücktritt von Bischof Vitus Huonder, nach einer langen Zeit voller Querelen und wilden Spekulationen hat der Papst den Domherren Msgr., Dr. med. und Dr. iur. can. Joseph Maria Bonnemain zum neuen Bischof von Chur ernannt. Der 72-jährige Bonnemain ist seit vielen Jahren Gerichtsvikar der Diözese Chur und Delegierter des Apostolischen Administrators für die Beziehungen zu den staatskirchenrechtlichen Organisationen und den Kantonen. Gemäss Kirchenrecht muss ein Bischof im Alter von 75 Jahren dem Papst seinen Rücktritt anbieten. Dieses Alter erreicht der neue Oberhirte in drei Jahren, er dürfte somit ein «Übergangsbischof» werden. Bonnemain war vom Papst bereits auf die Dreierliste gesetzt worden, aus welcher das Domkapitel letzten November den neuen Bischof hätte wählen sollen. Die 22 Domherren konnten sich allerdings auf keinen der drei Kandidaten einigen. Darum hat der Papst nun seinen Favoriten für das Amt bestimmt.
In einem ersten Grusswort spricht der neue Bischof von Spannungen, Spaltungen und Polarisierungen. Schwierigkeiten, die sich die Menschen nicht leisten könnten. In Zeiten wie diesen müsse die Kirche als Vorbild fungieren und Wege der Geschwisterlichkeit und Hoffnung aufzeigen. Denn: «In den letzten Jahren hat man viel gesagt, gesprochen, geschrieben – ja zu viel. Bis zu meiner Amtseinsetzung möchte ich mich vorläufig nicht äussern (…). Vielmehr möchte ich handeln: Es gibt viel zu tun.» Bis zur Bischofsweihe und zur Amtseinsetzung des neuen Oberhirten über knapp 700’000 Katholiken leitet weiterhin der Apostolische Administrator, Bischof Peter Bürcher, die Diözese. Dieser gratuliert Joseph Bonnemain zur Ernennung und wünschte ihm für sein zukünftiges Amt Gottes Segen. Das Datum der Amtseinsetzung werde bald bekannt gegeben.