Öku­me­ne in Malta

Öku­me­ne in Malta

Öku­me­ne in Malta

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zur Gebets­wo­che für die Ein­heit der Chri­sten (18.–25. Januar)

Die mei­sten der rund 430 000 Ein­woh­ner Mal­tas sind römisch-katho­lisch, aber es gibt auch grös­se­re Grup­pen von Chri­sten, die ande­ren Kir­chen und Tra­di­tio­nen angehören.Seit der ersten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts leben grös­se­re Zah­len von Chri­sten aus ande­ren Kir­chen dau­er­haft auf Mal­ta. Als Fol­ge der star­ken Prä­senz von Mili­tär und Mari­ne kamen vie­le bri­ti­sche Sol­da­ten sowie Pasto­ren, die sie beglei­te­ten. So wur­den schliess­lich eine angli­ka­ni­sche Pro­ka­the­dra­le und bald danach auch Got­tes­dienst­häu­ser für die Mit­glie­der der Kir­che von Schott­land und der metho­di­sti­schen Kir­che gebaut.Seit dem spä­ten 19. Jahr­hun­dert gibt es eine grie­chisch-ortho­do­xe Gemein­de auf Mal­ta. Seit den 1990er Jah­ren lässt sich beob­ach­ten, dass die Zahl der Mit­glie­der ver­schie­de­ner ortho­do­xer Kir­chen expo­nen­ti­ell wächst. Die mei­sten von ihnen sind Ost­eu­ro­pä­er, die nach Mal­ta kom­men, um hier Arbeit zu fin­den. Dazu gehö­ren ser­bisch- und rus­sisch-ortho­do­xe eben­so wie rumä­nisch- und bul­ga­risch-ortho­do­xe Chri­sten. Gleich­zei­tig hat eine beacht­li­che Zahl kop­ti­scher Chri­sten, vor allem aus Ägyp­ten, eben­so wie aus Äthio­pi­en und Eri­trea, auf Mal­ta Zuflucht gefun­den, nach­dem sie vor der Ver­fol­gung in ihren Hei­mat­län­dern geflo­hen waren. Das­sel­be gilt für die klei­nen Grup­pen ortho­do­xer Chri­sten aus dem Nahen Osten, beson­ders aus Syri­en und dem Irak.

Öku­me­ne ab Mit­te der 1960er Jahre

Die ersten öku­me­ni­schen Begeg­nun­gen fan­den Mit­te der 1960er Jah­re statt, als eine klei­ne Grup­pe römisch-katho­li­scher Prie­ster regel­mäs­sig mit Geist­li­chen der in Mal­ta sta­tio­nier­ten bri­ti­schen Streit­kräf­te zusam­men­kam. Sie dis­ku­tier­ten über The­men von gemein­sa­mem Inter­es­se und bete­ten zusam­men. Frucht­bar war auch die Zusam­men­ar­beit von mal­te­si­schen Exege­ten und Geist­li­chen aus den pro­te­stan­ti­schen Kir­chen.Die ersten offi­zi­el­len öku­me­ni­schen Got­tes­dien­ste wur­den in den spä­ten 1960er und frü­hen 1970er Jah­ren gefei­ert. Der wich­tig­ste öku­me­ni­sche Got­tes­dienst fin­det wäh­rend der Gebets­wo­che für die Ein­heit der Chri­sten im Janu­ar statt. Ein wei­te­rer öku­me­ni­scher Got­tes­dienst wird in den Tagen vor oder nach dem Pfingst­fest gefei­ert.Im Okto­ber 1977 setz­te der katho­li­sche Erz­bi­schof von Mal­ta, Joseph Mer­cie­ca, eine diö­ze­sa­ne Öku­me­nekom­mis­si­on ein. Ihre Auf­ga­be besteht dar­in, das Gebet für die Ein­heit der Chri­sten zu för­dern, den Katho­li­ken die Gegen­wart ande­rer Kir­chen bewusst zu machen und ihnen Kennt­nis­se über die­se Kir­chen zu ver­mit­teln. 1995 grün­de­te Mau­rice Emi­n­yan SJ den Öku­me­ni­schen Rat Mal­tas, der heu­te «Chri­sti­ans Tog­e­ther in Mal­ta» heisst.

Reli­gi­ons­frei­heit gewährleistet

Das Hilfs­werk «Kir­che in Not» hat 2018 die Situa­ti­on in Mal­ta zusam­men­ge­fasst so beschrie­ben: «Die Reli­gi­ons­frei­heit wird in Mal­ta in gros­sem Mas­se auf­recht­erhal­ten. Ange­hö­ri­ge jeder Reli­gi­on haben das Recht, ihren Glau­ben zu prak­ti­zie­ren.» Die katho­li­sche Kir­che unter­stütz­te ande­re Kir­chen und Tra­di­tio­nen und gewäh­re bei­spiels­wei­se Zugang zu geeig­ne­ten Gebets- und Andachts­stät­ten. So wird die römisch-katho­li­sche Kir­che St. Niko­laus in La Val­let­ta geteilt. Dort fin­det neben katho­li­schen Got­tes­dien­sten auch die von einer ortho­do­xen Gemein­de mit ser­bi­schen, rus­si­schen und bul­ga­ri­schen Gläu­bi­gen zele­brier­te Gött­li­che Lit­ur­gie des hei­li­gen Johan­nes Chry­so­sto­mus statt.rv / Mate­ri­al von www.agck.ch
Regula Vogt-Kohler
mehr zum Autor
nach
soben