Nicht warÂten, bis das WasÂser am Hals steht
Die Römisch-KathoÂliÂsche ZenÂtralÂkonÂfeÂrenz RKZ hat sich massÂgebÂlich beim AufÂbau des neuÂen KathoÂliÂschen MediÂenÂzenÂtrums engaÂgiert. Im InterÂview äusÂsert sich RKZ-GeneÂralÂseÂkreÂtär DaniÂel Kosch zu dieÂsem ProÂjekt, skizÂziert AnforÂdeÂrunÂgen an eine kirchÂliÂche MediÂenÂarÂbeit in der Schweiz und an die Pfarrblätter.Herr Kosch, mit dem neuÂen KathoÂliÂschen MediÂenÂzenÂtrum sollÂten KräfÂte gebünÂdelt, eine InstiÂtuÂtiÂon mit AusÂstrahÂlungsÂkraft geschafÂfen werÂden, die dazu beiÂträgt, dass die KirÂche wieÂder verÂmehrt als konÂstrukÂtiÂve Kraft in der GesellÂschaft wahrÂgeÂnomÂmen werÂden kann. KonnÂte dieÂses Ziel erreicht werÂden?
DaniÂel Kosch: Die RKZ setzÂte sich engaÂgiert für eine ReorÂgaÂniÂsaÂtiÂon kirchÂliÂcher MediÂenÂarÂbeit ein. Bis vor einiÂger Zeit gab es noch für jeden KomÂmuÂniÂkaÂtiÂonsÂkaÂnal eine eigeÂne StelÂle, beiÂspielsÂweiÂse einen Radio- und FernÂsehÂbeÂaufÂtragÂten, eine NachÂrichÂtenÂagenÂtur, ein FilmÂbüÂro, in der WestÂschweiz einen eigeÂnen TräÂger für das PorÂtal cath.ch. Eine solÂche VerÂästeÂlung war schon finanÂziÂell nicht mehr haltÂbar. Mit der GrünÂdung von drei sprachÂreÂgioÂnaÂlen MediÂenÂzenÂtren haben wir nun eine StrukÂtur, von der wir uns erhofÂfen, dass sie eine grösÂseÂre WirÂkung erzielt.
BesagÂtes MediÂenÂzenÂtrum steht aber in der KriÂtik als nicht zu Ende gedachÂte SparÂübung. Das MediÂenÂzenÂtrum hat keiÂne proÂfesÂsioÂnelÂlen FotoÂgraÂfen, es gibt für die KunÂden keiÂnen zeitÂgeÂmäsÂsen Zugang zu BildÂmaÂteÂriÂal, die jourÂnaÂliÂstiÂsche Arbeit lässt zu wünÂschen übrig.
Neben kriÂtiÂschen StimÂmen gibt es auch viel AnerÂkenÂnung. Wir haben für das KathoÂliÂsche MediÂenÂzenÂtrum in der DeutschÂschweiz ein BudÂget von einer MilÂliÂon FranÂken jährÂlich. Mit dieÂsem Geld werÂden alle mögÂliÂchen KanäÂle abgeÂdeckt und funÂdierÂter JourÂnaÂlisÂmus gemacht. Wenn man bedenkt, was allein die LanÂdesÂkirÂchen jährÂlich für KomÂmuÂniÂkaÂtiÂonsÂarÂbeit ausÂgeÂben, ist das ein MehrÂfaÂches. EntÂspreÂchend darf man an das KathoÂliÂsche MediÂenÂzenÂtrum keiÂne überÂzoÂgeÂnen ErwarÂtunÂgen haben. Zudem steÂhen wir am Anfang einer neuÂen EntÂwickÂlung.
Darf also davon ausÂgeÂganÂgeÂnen werÂden, dass nachÂgeÂbesÂsert wird?
Wir sind sicher nicht am Ende der DisÂkusÂsiÂon, wie sich die kirchÂliÂche MediÂenÂarÂbeit in den komÂmenÂden JahÂren entÂwickeln soll. Vor ein paar JahÂren ist z.B. «reforÂmiert.» entÂstanÂden, ein ZusamÂmenÂschluss verÂschieÂdeÂner reforÂmierÂter MediÂen. WeiÂteÂre ZusamÂmenÂschlüsÂse sind bestimmt eine OptiÂon.
Das heisst, die regioÂnaÂlen PfarrÂblätÂter haben ausÂgeÂdient?
Je nach finanÂziÂelÂler SituaÂtiÂon und unter BerückÂsichÂtiÂgung der MögÂlichÂkeiÂten, die man mit gebünÂdelÂten KräfÂten hat, könnÂten ZusamÂmenÂschlüsÂse Sinn machen und mehr Gewicht brinÂgen. AllerÂdings muss man dieÂses TheÂma sehr stark von der NutÂzerÂseiÂte her anschauÂen. Ich perÂsönÂlich gehe ins InterÂnet, wenn ich wisÂsen will, wann ein GotÂtesÂdienst in meiÂner StadtÂpfarÂrei stattÂfinÂdet. Es ist aber auch bekannt, dass das älteÂre kirchÂliÂche PubliÂkum nach wie vor Papier bevorÂzugt.
Als heiÂkel dürfÂte sich die FraÂge nach der HerÂausÂgeÂberÂschaft erweiÂsen.
Die PfarrÂblätÂter entÂstanÂden an der Basis, werÂden grossÂmehrÂheitÂlich von den PfarÂreiÂen getraÂgen. Bei einem ZusamÂmenÂschluss auf BisÂtumsÂebeÂne beiÂspielsÂweiÂse würÂden dieÂse PubliÂkaÂtioÂnen stärÂker instiÂtuÂtioÂnaÂliÂsiert. Ãœber die HerÂausÂgeÂberÂschaft würÂden dann wohl das BisÂtum und die KanÂtoÂnalÂkirÂchen verÂhanÂdeln. Anders wäre es, wenn eine solÂche EntÂwickÂlung von den TräÂgerÂverÂeiÂnen der PfarrÂblätÂter ausÂginÂge. Die StifÂtunÂgen und VerÂeiÂne, welÂche die PfarrÂblätÂter herÂausÂgeÂben, sind meiÂnes ErachÂtens GaranÂten für unabÂhänÂgiÂge StimÂmen. Die KirÂche ist schlecht bedient, wenn sie nur noch ÖffentÂlichÂkeitsÂarÂbeit macht.
Aber die PfarrÂblätÂter tun sich schwer mit solÂchen ÃœberÂleÂgunÂgen.
Der FraÂge nach einer KonÂzenÂtraÂtiÂon der KräfÂte werÂden sich die PfarrÂblätÂter stelÂlen müsÂsen. Und ich wünÂsche mir sehr, dass die VerÂantÂwortÂliÂchen sich nicht erst damit befasÂsen, wenn ihnen das WasÂser am Hals steht.