Mit dem Flug­zeug in unse­re Vasen

Mit dem Flug­zeug in unse­re Vasen

Mit dem Flug­zeug in unse­re Vasen

Am Sams­tag, 10. März fin­det der Rosen­ver­kauf der Öku­me­ni­schen Kam­pa­gne statt

Fas­nacht, Valen­tins­tag und jetzt die Rosen­ak­ti­on der Öku­me­ni­schen Kam­pa­gne: Blu­men sind zur­zeit hoch im Kurs. Wie sieht es denn mit der Öko­bi­lanz der weit­ge­rei­sten dor­ni­gen Schön­hei­ten aus?Mehr als 100 000 Blu­men suchen am tra­di­tio­nel­len Rosen­ver­kauf der Öku­me­ni­schen Fasten­kam­pa­gne Abneh­mer und Abneh­me­rin­nen. Die Rosen sind in Kenia gewach­sen und kom­men mit dem Flug­zeug in die Schweiz. Wie ver­trägt sich die­ser CO2-inten­si­ve Trans­port mit dem Ziel der Kam­pa­gne? Unter dem Mot­to «Wer­de Teil des Wan­dels» zei­gen die Hilfs­wer­ke Hand­lungs­mög­lich­kei­ten für einen nach­hal­ti­ge­ren Lebens­stil auf. Eine davon ist, beim Ein­kau­fen einen mög­lichst klei­nen öko­lo­gi­schen Fuss­ab­druck zu hin­ter­las­sen.Geht das mit Blu­men, die eine mehr­stün­di­ge Flug­rei­se zurück­ge­legt haben? «Das ist eine nahe­lie­gen­de Fra­ge, die ab und zu an uns gerich­tet wird», meint Mad­lai­na Lip­pu­ner, Fach­ver­ant­wort­li­che Online-Kom­mu­ni­ka­ti­on und kirch­li­che Medi­en beim Fasten­op­fer. Ver­schie­de­ne Stu­di­en wür­den jedoch bele­gen, dass Rosen, die in Ost­afri­ka pro­du­ziert wer­den, weni­ger CO2 ver­brau­chen als sol­che aus Hol­land oder der Schweiz.Für die Berech­nung der öko­lo­gi­schen Bela­stung sind meh­re­re Aspek­te mass­ge­bend. Die CO2-Bela­stung durch den Trans­port ist nur ein Teil davon. Ins Gewicht fal­len auch die Pro­duk­ti­ons- und Lager­be­din­gun­gen. Dank gün­sti­ger kli­ma­ti­scher Ver­hält­nis­se ist der Ener­gie­auf­wand in Ost­afri­ka oder Süd­ame­ri­ka deut­lich gerin­ger als in unse­ren Brei­ten­gra­den, wo in der kal­ten Jah­res­zeit die Gewächs­häu­ser beheizt und beleuch­tet wer­den müs­sen. «Im Som­mer sieht das anders aus», sagt Lip­pu­ner. Dann sind sai­son­ge­rech­te Schnitt­blu­men aus ein­hei­mi­scher Pro­duk­ti­on, mög­lichst aus dem eige­nen Gar­ten, die öko­lo­gisch rich­ti­ge Wahl.Das Fair­trade-Güte­sie­gel der Blu­men, die bei der Rosen­ak­ti­on in den Ver­kauf gelan­gen, ist zudem eine Garan­tie dafür, dass neben öko­lo­gi­schen auch sozia­le und öko­no­mi­sche Stan­dards ein­ge­hal­ten wer­den. Die­se ent­hal­ten unter ande­rem Min­dest­an­for­de­run­gen an die Arbeits­be­din­gun­gen und Min­dest­prei­se. Wer die Öko­be­la­stung bei der Rosen­ak­ti­on auf ein abso­lu­tes Mini­mum beschrän­ken will, kann dies mit dem Kauf einer vir­tu­el­len Rose tun. Sie duf­tet zwar nicht, aber sie sticht auch nicht und hat das gan­ze Jahr Sai­son. Letz­tes Jahr hat die Öku­me­ni­sche Kam­pa­gne die App «Give a Rose» lan­ciert. Das Echo dar­auf sei sehr posi­tiv gewe­sen, hält Lip­pu­ner fest.Der Rosen­ver­kauf ist seit 2005 fester Bestand­teil der Öku­me­ni­schen Kam­pa­gne. Die­ses Jahr stellt der Gross­ver­tei­ler Coop mehr als 100 000 Rosen mit dem Fair­trade-Label der Max-Havel­a­ar-Stif­tung ver­gün­stigt zur Ver­fü­gung. Der Erlös kommt Pro­jek­ten der drei Hilfs­wer­ke Fasten­op­fer, Brot für alle und Part­ner sein zugu­te. Die­ses Jahr wer­den unter ande­rem Bau­ern­fa­mi­li­en in Ent­wick­lungs­län­dern unter­stützt, damit sie ihr tra­di­tio­nel­les Saat­gut wei­ter­ent­wickeln kön­nen und nicht von der Saat­gut­in­du­strie abhän­gig wer­den.Regu­la Vogt-Kohler
Redaktion Lichtblick
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