Weih­nach­ten ist mehr als Baum, Bra­ten und Geschenke

  • Der Mensch hat Sehn­sucht nach etwas Abso­lu­tem, und er wünscht sich, dass das Abso­lu­te nicht ein­fach etwas Fer­nes ist, son­dern dass es «uns nahe­kommt». Der Schwei­zer Kuri­en­kar­di­nal Kurt Koch umschreibt so die Bedeu­tung von Weih­nach­ten in einem Inter­view mit der «Bas­ler Zei­tung» von Freitag.
  • Papst Fran­zis­kus erin­nert an die «zer­brech­li­che Ein­fach­heit des Neugeborenen».
 Die Geburt Chri­sti geht für Kar­di­nal Kurt Koch mit der Bot­schaft des Frie­dens ein­her. Die­se sei an eine kla­re Bedin­gung geknüpft: «Ehre sei Gott in der Höhe und Frie­de den Men­schen auf Erden. Dies ist der Dop­pel­be­schluss Got­tes an Weih­nach­ten.»

«Nie­mand kann Weih­nach­ten nicht feiern.»

Dem Weih­nachts­fest kön­ne sich nie­mand ent­zie­hen. Koch: «Eigent­lich kann nie­mand Weih­nach­ten nicht fei­ern.» Doch vie­le Men­schen wüss­ten kaum mehr, was an Weih­nach­ten gefei­ert wer­de. Vie­le redu­zier­ten das Fest auf das Ver­tei­len von Geschen­ken. Es gehe jedoch tie­fer. Es sei auch ein Fest der Nähe: «Die Ein­sa­men spü­ren ihre Ein­sam­keit noch viel mehr.» Laten­te Kon­flik­te könn­ten auf­bre­chen.Die­se Pro­ble­me zeig­ten, dass die Men­schen in der Tie­fe erahn­ten, wor­um es an die­sem Fest gehe. Des­halb sei­en wir her­aus­ge­for­dert, den Men­schen zu hel­fen, das eigent­li­che Geheim­nis von Weih­nach­ten wie­der zu erspü­ren und von daher die Kon­flik­te anzu­ge­hen. Gott sei an Weih­nach­ten nicht in eine kon­flikt­freie Welt gekom­men, son­dern in eine Welt voll von Aus­ein­an­der­set­zun­gen.

«Men­schen, die nicht nur von Lie­be reden.»

Das Geheim­nis von Weih­nach­ten über­for­de­re vie­le Men­schen, weil sie die Bot­schaft der Nähe Got­tes zwar hör­ten, aber in ihrem Leben kaum mehr erfah­ren wür­den. Des­halb hät­ten sie Men­schen nötig, «die nicht nur von Lie­be reden, son­dern sie leben, und Licht ins Dunk­le brin­gen», so der Kar­di­nal. Er hat nichts gegen Baum, Bra­ten und Geschen­ke. Denn es mache kei­nen Sinn, die kul­tu­rel­len Begleit­erschei­nun­gen zu igno­rie­ren. Man müs­se viel­mehr ver­su­chen, die­se Begleit­erschei­nun­gen «für das Eigent­li­che des Weih­nachts­fe­stes durch­sich­tig zu machen».

Papst Fran­zis­kus: Fest «vom Geist der Welt­lich­keit» befreien

Papst Fran­zis­kus hält offen­bar nichts von Brim­bo­ri­um an den Fei­er­ta­gen: Das wah­re Weih­nach­ten zei­ge sich in der «zer­brech­li­chen Ein­fach­heit», teil­te er am Sams­tag auf sei­nem Twit­ter-Account mit. Wört­lich hiess es dort: «Um das wah­re Weih­nach­ten zu fei­ern, müs­sen wir die­ses Zei­chen betrach­ten: die zer­brech­li­che Ein­fach­heit eines Neu­ge­bo­re­nen. Dort ist Gott.»Am Sonn­tag, in die­sem Jahr zugleich vier­ter Advent und Hei­lig­abend, sprach Papst Fran­zis­kus zunächst am Mit­tag das tra­di­tio­nel­le Ange­lus-Gebet auf dem Peters­platz. Abends stand dann ab 21.30 Uhr die Christ­met­te im Peters­dom an. Kom­merz und Rum­mel zum Fest hat­te Fran­zis­kus schon am Vor­tag per Tweet eine Absa­ge erteilt. Am Frei­tag rief er dazu auf, Weih­nach­ten «vom Geist der Welt­lich­keit» zu befrei­en. Der wah­re weih­nacht­li­che Geist lie­ge «in der Schön­heit, von Gott geliebt zu wer­den».

Beson­de­re Video-Bot­schaft von Felix Gmür

Felix Gmür, Bischof von Basel wünscht auf der Face­book-Sei­te des Bis­tums der­weil aus dem Bür­ger­spi­tal Solo­thurn fro­he Weih­nach­ten — mit einem «zer­brech­li­chen Neu­ge­bo­re­nen» auf dem Arm. Die Idee ent­stand im Kom­mu­ni­ka­tons­team des Bis­tums Basel (Sie kön­nen das Video auch schau­en, ohne bei Face­book registriert/angemeldet zu sein. Klicken Sie im Fen­ster mit dem Video auf das «Play»-Dreieck. Dann erscheint ein Fen­ster. Dort wäh­len Sie «Jetzt nicht». Anmer­kung der Redaktion.)
Anne Burgmer
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