Noch bis im SomÂmer 2017 wird die katholisÂche Kirche in KölÂliken umgeÂbaut. So lange ist die sonÂst dort ansäsÂsige MarienÂstatÂue auf Tournee bei PfarÂreiangeÂhöriÂgen. Am 28. JanÂuÂar kam sie mit ElsÂbeth Frey aus StaffelÂbach für einen kurzen ZwisÂchenÂhalt auf heimisÂchem Boden. Im RahÂmen des VorÂabendÂgottesÂdiÂenÂstes in der reformierten Kirche KölÂliken, wo die katholisÂche Gemeinde GasÂtrecht geniesst, überÂgab ElsÂbeth Frey die MarienÂstatÂue an Margrit Muoth. Die SeelÂsorgÂerin bietet Maria in den nächÂsten Wochen ein Zuhause.Elsbeth Frey: Eine enorme Kraft
Die Tür geht auf und Jean-Pierre Frey betritt rückÂwärts die Kirche. ZusamÂmen mit seinÂer Frau ElsÂbeth balÂanciert er die HolzkÂiste behutÂsam durch den MitÂtelÂgang bis vor den Altar. Sachte lässt das Paar die Kiste zu Boden gleitÂen. In einÂer Stunde werÂden ElsÂbeth und Jean-Pierre Frey hier in der reformierten Kirche KölÂliken die hölzÂerne MarienÂstatÂue an die nächÂste HerÂbergsmutÂter übergeben.ElsÂbeth Frey, wie haben Sie die Zeit mit Maria erlebt?
ElsÂbeth Frey: Maria bei uns zu haben, war ein grossÂes Geschenk. Mein Mann und ich haben die schönÂste Advents- und WeiÂhÂnachtÂszeit seit Jahren erlebt. Wir durften beiÂde die enorme Kraft erfahren, die von dieser Maria mit ihrem Jesuskind ausÂgeÂht. Ihre AnweÂsenÂheit hat mich auch in meinem Frau-Sein sehr gestärkt.
Gab es ErlebÂnisse, die Sie überÂrascht haben?
ElsÂbeth Frey: Wir erlebten viele schöne BegegÂnunÂgen. Mein Mann arbeitÂet zuhause als MediÂzinisÂchÂer Masseur und eine KliÂentin fragte ihn tatÂsächÂlich, ob sie die Maria kurz sehen dürfe. Sie hatÂte davon am MorÂgen im PfarÂrblatt geleÂsen. Das gab sponÂtan eine wertvolle BegegÂnung. Immer wieder staunte ich über das grosse InterÂesse der Leute. Viele stellÂten FraÂgen zur HerkunÂft und Geschichte, zum Alter und MateÂrÂiÂal der MarienÂstatÂue. LeiÂder konÂnte ich keine genaue AuskunÂft geben, weil man fast nichts weiss. Ich habe zwar zwei, drei Leute gefunÂden, die mir ein paar wenige Dinge erzählen konÂnten, aber Maria birgt sehr viele Geheimnisse. Deshalb lächelt sie wohl auch so geheimnisvoll…
Eine runÂdum stärkÂende BegegÂnung. HätÂten Sie Maria gerne noch länger bei sich behalÂten?
ElsÂbeth Frey: Weil ich von Anfang an wusste, dass Maria nur auf Zeit bei uns wohnt, habe ich schon vor zwei Tagen begonnen, Abschied zu nehmen. Ich habe zum Beispiel das Buch, in das alle HerÂbergsmütÂter und –väter ihre ErlebÂnisse mit Maria hineinÂschreiben, sichtÂbar auf den Tisch gelegt. Die Zeit ist jetÂzt reif, Maria weitÂerzugeben. Und ich freue mich für Margrit Muoth, dass sie jetÂzt die Kraft von Maria spüren darf.
Margrit Muoth: Maria ist bodenständig
Es sind ganz prakÂtisÂche Dinge, die Margrit Muoth wisÂsen will, bevor sie Maria zu sich nach Hause nimmt. Von ihrer VorgänÂgerin lässt sie sich zeigen, wie sie Maria mit dem MetÂallÂstänÂder aufÂstellen kann. Den geeigneten Platz für ihre MitÂbeÂwohnerÂin auf Zeit hat Margrit Muoth schon gefunÂden.
Margrit Muoth, wisÂsen Sie schon, wo Maria bei Ihnen zu Hause steÂhen wird?
Margrit Muoth: Wir haben neben dem Esstisch ein Plätzchen, eine Art NisÂche, dort werde ich Maria platzieren. Wir haben oft Besuch und so kann Maria auch «bei den Leuten sein». Ich bin gesÂpanÂnt, was unsere BesuchÂer fraÂgen, wenn sie Maria bemerken.
Was erhofÂfen Sie sich von Marias AufenÂthalt?
Margrit Muoth: Ich wünÂsche mir Besuch, der fragt. Gute Gespräche könÂnen entsteÂhen, in denen auch das gängige MutÂterÂgottesÂbild hinÂterÂfragt wird. Eine filÂigrane KöniÂgin mit hellÂblauem Schleier: das ist nicht Maria, wie ich sie mir vorstelle. Für mich ist sie eine junge, bodenÂständiÂge Frau, die zupackÂen kann. Dabei aber auch sehr mütÂterÂlich — eine starke MutÂter, die etwas aushält.
Keine Maria, die man mit SamthandÂschuhen anfassen muss?
Margrit Muoth: Die HandÂschuhe ziehe ich höchÂstens an, um die StatÂue zu schoÂnen. Aber die Kraft, die von dieser Maria hier ausÂgeÂht, ist spürÂbar, finde ich. In der KölÂlikÂer Kirche war sie jewÂeils umgeben von Kerzen, angezünÂdet von KirchenbeÂsuchÂern. Gewiss hat Maria manchÂes Gebet und manchen HerzenswunÂsch mitÂbekomÂmen. All diese Gedanken steckÂen in ihr drin, Geheimnisse sind gut aufgeÂhoben. Deshalb strahlt sie diese ruhige Kraft aus. Und das geheimnisvolle Lächeln, das ElsÂbeth erwähÂnt hat, sehe ich auch.