Kei­ne Akzep­tanz für gleich­ge­schlecht­li­che Ehen

Die gleich­ge­schlecht­li­che Ehe wird von der katho­li­schen Kir­che wohl nie akzep­tiert wer­den. Davon geht der Bischof von Basel, Felix Gmür, aus. Wei­ter ver­wirft Felix Gmür die Idee eines Bis­tums Luzern. Hin­sicht­lich wei­ter­füh­ren­de Mög­lich­kei­ten im Enga­ge­ment der Kir­chen zugun­sten von Flücht­lin­gen erach­tet der Bischof die Umnut­zung von Kir­chen als gang­ba­ren Weg. Die gleich­ge­schlecht­li­che Ehe sei «ein­fach kei­ne Ehe», sag­te Gmür gegen­über dem Luzer­ner online-Por­tal «zen­tral+». Gmür zeig­te sich auch sehr zurück­hal­tend bezüg­lich der Adop­ti­on von Kin­dern durch homo­se­xu­el­le Paa­re. Für ihn ist etwa die Fra­ge nach der «Moti­va­ti­on» einer sol­chen Adop­ti­on offen. Er fragt fer­ner nach den «Rech­ten der Kin­der» und ergänzt: «Das ‘Nor­ma­le’ in dem Sin­ne, wie es von der Natur vor­ge­se­hen ist, ist, dass ein Kind mit Mann und Frau als Eltern auf­wächst. Ich weiss nicht, ob es gut ist, das einem Kind vor­zu­ent­hal­ten.» Auf das Phä­no­men homo­se­xu­el­ler Prie­ster im Bis­tum ange­spro­chen, rät der Bischof zu einer bedacht­sa­men Hal­tung. Es gebe «bestimmt homo­se­xu­el­le Prie­ster in unse­rem Bis­tum, die das jedoch nicht aus­le­ben». Genau­so gebe es hete­ro­se­xu­el­le Prie­ster, die zöli­ba­t­är leb­ten. «Wenn jetzt aus­kom­men wür­de, dass ein homo­se­xu­el­ler Prie­ster einen Freund hat und er mit die­sem zusam­men­lebt, dann liegt ein Delikt vor. Dann wür­de ich als Aller­er­stes mit ihm reden.» Es sei wich­tig zu hören, was der Betrof­fe­ne selbst dazu sage.Kir­chen für Asylsuchende Nicht mehr benütz­te Kir­chen wer­den ver­mehrt umge­nutzt. Das kön­ne gemäss Bischof Felix Gmür durch­aus auch für das Bis­tum gel­ten. Die Gebäu­de könn­ten als Biblio­thek oder Kon­zert­raum ver­wen­det wer­den, so der Bischof. Man könn­te sie aber auch zu «Lofts» für Asyl­su­chen­de aus­bau­en. Ein «Bis­tum Luzern», wie es immer wie­der in den Medi­en gehan­delt wird, sei zu «klein und zu homo­gen», argu­men­tiert der Bischof. Im Bis­tum Basel herr­sche eine gros­se Viel­falt und «das macht alles viel span­nen­der».Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz kon­tert Vorwurf Der refor­mier­te Pfar­rer Josef Hoch­stras­ser hat den Schwei­zer Kir­chen Untä­tig­keit in der Flücht­lings­fra­ge vor­ge­wor­fen, ins­be­son­de­re im Fal­le der zahl­rei­chen Eri­tre­er, die ihre Hei­mat ver­las­sen. «Öffent­li­che Gesten, Wor­te und Taten wären jetzt wich­tig», schreibt er in einem Kom­men­tar im Zür­cher «Tages-Anzei­ger». Kein Schwei­zer Bischof und kein Ver­tre­ter der refor­mier­ten Kir­che habe bis­lang ein «öffent­li­ches Zei­chen» gesetzt. Dies stim­me nicht, sag­te Ber­nard Bovi­gny, Mit­ar­bei­ter in der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stel­le der Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz (SBK), am Diens­tag, 21. Juli, auf Anfra­ge gegen­über kath.ch. Ber­nard Bovi­gny äus­ser­te Ver­ständ­nis für den Appell Josef Hoch­stras­sers an die Kir­chen. Dass Chri­sten an die Kir­chen appel­lier­ten und Erwar­tun­gen for­mu­lier­ten, sei an sich posi­tiv. Es zei­ge, dass die Bot­schaft der Kir­chen, soli­da­risch und brü­der­lich mit Men­schen umzu­ge­hen, die Zuflucht in der Schweiz suchen, geteilt wer­de. «Aber es ist unge­recht zu behaup­ten, die Kir­chen wür­den schwei­gen und nichts für Asyl­su­chen­de unter­neh­men.»Kir­chen lehn­ten Ver­schär­fung des Asyl­ge­set­zes ab Der SBK-Mit­ar­bei­ter räum­te ein, dass sich die Bischofs­kon­fe­renz in jüng­ster Zeit nicht eigens zu den Flücht­lin­gen aus Eri­trea und Äthio­pi­en geäus­sert habe. Die Schwei­zer Bischö­fe hät­ten jedoch wie­der­holt dazu auf­ge­ru­fen, Asyl­be­wer­ber zu unter­stüt­zen, ob sie nun aus Syri­en, Irak, Eri­trea oder ande­ren Welt­re­gio­nen kom­men, in denen Gewalt herr­sche. Bovi­gny wies etwa auf die bereits ver­öf­fent­lich­te Video-Bot­schaft der Schwei­zer Bischö­fe zum ersten August hin, in der der abtre­ten­de Abt von Saint-Mau­rice, Joseph Roduit, für eine offe­ne und soli­da­ri­sche Schweiz wirbt. Und er erin­ner­te an den Auf­ruf der Kir­chen und Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten zum Flücht­lings­sonn­tag und Flücht­lings­sab­bat im Juni. 2013 hät­ten die Kir­chen zudem die Ver­schär­fung des Asyl­ge­set­zes abgelehnt.
Andreas C. Müller
mehr zum Autor
nach
soben