Katho­li­kin will Chö­re auch wäh­rend Corona

  • Seit dem 29. Okto­ber dür­fen Lai­en­chö­re in der Schweiz weder pro­ben noch auftreten.
  • Elf Orga­ni­sa­tio­nen aus der Welt des Chor­ge­sangs wol­len sich nicht mit dem Ver­bot abfin­den. Eine Online-Peti­ti­on rich­tet sich an den Bundesrat.
  • Den Anstoss zur Peti­ti­on gab mit San­dra Rupp Fischer die Initi­an­tin des berühm­ten Kir­chen­klang­fests Cantars

Cant­ars 2021 bedroht von Corona?

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Nach Cant­ars 2011 und 2015 soll 2021 eine wei­te­re Aus­ga­be des bekann­ten öku­me­ni­schen Kir­chen­kul­tur­fe­stes statt­fin­den. Von Mit­te März bis Ende des kom­men­den Jah­ren sind zahl­rei­che Kir­chen­klang­fe­ste und Kir­chen­kul­tur­ver­an­stal­tun­gen geplant. Dies dezen­tral in ver­schie­de­nen Städ­ten und regio­na­len Zen­tren der Schweiz sowie in Feld­kirch, Öster­reich. Das bewähr­te Prin­zip, 12 sakra­le Kon­zer­te und Ver­an­stal­tun­gen im Stun­den­takt jeweils von 12 bis 24 Uhr zum Besten zu geben, bil­det auch 2021 die Struk­tur der Cant­ars-Tage. Ob die Ver­an­stal­tun­gen statt­fin­den kön­nen, ist unge­wiss und abhän­gig vom Ver­lauf der Corona-Pandemie.

Sin­gen im Chor respek­ti­ve in klei­nen Ensem­bles «unter stren­ger Ein­hal­tung der Coro­na-Schutz­kon­zep­te» soll schon bald wie­der mög­lich sein — auch für Lai­en, heisst es in der Peti­ti­on, die Chor­ge­sang ent­ge­gen der ursprüng­lich vom Bun­des­rat erlas­se­nen Wei­sung wie­der zuge­las­sen haben möch­te. Nach aktu­el­lem Wis­sen­stand sei Sin­gen nicht gefähr­li­cher als Spre­chen, begrün­den die Peti­tio­nä­re ihr Vorgehen.

Posi­ti­ve Wir­kung des Singens

Sie befürch­ten, dass das Chor­ver­bot zu einer «län­ger­fri­sti­gen Stig­ma­ti­sie­rung des Sin­gens» führt, der sie mit der Peti­ti­on ent­ge­gen­tre­ten möch­ten. Die elf Orga­ni­sa­tio­nen ver­wei­sen dabei auf die Schutz­mass­nah­men. «Wir wün­schen uns, dass alle Tätig­kei­ten, die unter Ein­hal­tung der Schutz­mass­nah­men mög­lich sind, auch zuge­las­sen werden.»

Die Peti­ti­on beruft sich zudem auf die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on. Die­se habe dazu auf­ge­ru­fen, beim Ent­scheid über Coro­na-Mass­nah­men die psy­chi­schen Fol­gen der Pan­de­mie nicht zu unter­schät­zen. «Wir sind über­zeugt, dass das Sin­gen gera­de im Chor das sozia­le Leben und die Gesund­heit posi­tiv beein­flusst, gera­de in Kri­sen­zei­ten», heisst es in der Peti­ti­on. Die Peti­ti­on rich­tet sich an den Bun­des­rat, das eid­ge­nös­si­sche Par­la­ment und das Bun­des­amt für Gesundheit.

Cant­ars-Initi­an­tin gab Anstoss

Den Anstoss zur Peti­ti­on gab San­dra Rupp Fischer. Sie ist Mit­glied im Vor­stand des Schwei­ze­ri­schen Katho­li­schen Kir­chen­mu­sik­ver­ban­des (SKMV), Chor­lei­te­rin und Initi­an­tin der Cant­ars Kirchenklangfeste.

Zu den elf in der Schweiz ansäs­si­gen Orga­ni­sa­tio­nen, die das Anlie­gen unter­stüt­zen, gehört unter ande­rem auch die Schwei­ze­ri­sche Chor­ver­ei­ni­gung (SCV) und der Schwei­ze­ri­sche Kir­chen­ge­sangs­bund (SKGB).

Über 6’800 Unterschriften

Zwei Tage nach dem Start der Akti­on haben bereits 6’800 Per­so­nen die Peti­ti­on unter­zeich­net. «Unser Ziel ist, dass 10’000 Men­schen unser Anlie­gen unter­stüt­zen», sag­te Rupp Fischer am Frei­tag zu kath.ch. Wann die Bitt­schrift den Adres­sa­ten über­reicht wird, ist noch offen.

Was der Bun­des­rat Ende Okto­ber beschlos­sen hat:

https://www.horizonte-aargau.ch/gottesdienste-koennen-bis-auf-weiteres-stattfinden/
Andreas C. Müller
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