Jenseits von Gut und Böse
Nach der ErfolÂgsausstelÂlung «ENTSCHEIDEN», die mitÂtlerÂweile in DeutschÂland tourt, fand das StapferÂhaus-Team im Geld ein neues, ambivaÂlentes ReiztheÂma, mit dem die MenÂschen auf unterÂschiedlichÂste Art und Weise emoÂtionÂal verÂbunÂden sind. HorÂiÂzonte lädt seine LeserinÂnen und Leser am DonÂnertag, 22. JanÂuÂar 2015, um 18 Uhr in Lenzburg (altes Zeughaus) zu einem exkÂluÂsivÂen AusstelÂlungsrundgang mit Georges SchwickÂerath.In jünÂgeren Jahren arbeitÂete der PfarÂrer von Muri als Banker und hat zur TheÂmatik aufÂgrund seinÂer wirtschaftlichen und theÂolÂoÂgisÂchen Erfahrung einen ganz besonÂderen Zugang.
Denker und Ökonomen
Auf einem ausÂladenÂden FlügeÂlalÂtar blinkt die steile BIP-Kurve inmitÂten einÂer katheÂdralenÂhaften UmgeÂbung. In BeichtÂstühlen erzählen MenÂschen davon, was sie für Geld schon alles getan haben. Es stäubt, HämÂmer klopfen, Sägen kreisÂchen. Mit Hochdruck arbeitÂet das StapferÂhaus-Team an der FerÂtigÂstelÂlung seinÂer neuen AusstelÂlung «GELD – JenÂseits von Gut und Böse». Die AusstelÂlung beginÂnt an einem paradiesisÂchen Ort, wo das Geld WünÂsche wahr werÂden lässt. Dort verÂsamÂmeln sich die grossen Denker und Ökonomen und streÂitÂen über den richtiÂgen Umgang mit dem Geld: Während die einen das Streben nach mehr Geld geisÂseln, erkÂlären es die anderen zur Tugend. Schliesslich haben die BesucherinÂnen und BesuchÂer selbÂst das Wort: Wie viel Geld ist genug? WelchÂer Lohn ist gerecht? Was würÂden sie alles tun für viel Geld?
Flügel und FesÂseln
Mit dem Geld ist es wie mit dem MeerÂwassÂer, schrieb der deutsche Philosoph Arthur SchopenÂhauer. Je mehr man davon trinkt, desto grössÂer wird der Durst. «In unserÂer Gesellschaft,» so der StapferÂhaus-KomÂmuÂnikaÂtionsverÂantÂwortliche Michael Fässler, «ist das Geld das Mass aller Dinge.» Geld verÂleiÂht uns Flügel und legt uns in FesÂseln, heisst es auch auf dem FlyÂer zur AusstelÂlung. Wir sparen es eisÂern und werÂfen es aus dem FenÂster. Wir vergötÂtern und verÂfluchen es. «Wir wollÂten das TheÂma nicht probÂlemaÂtisieren, also keine FinanzkriseÂnausstelÂlung machen», so Michael Fässler. «Ziel war etwas ÜberÂraschenÂdes, ein möglichst offenÂer Zugang.» Dem Geld hafte etwas MagisÂches an, so der KomÂmuÂnikaÂtionsverÂantÂwortliche. Das habe man zeigen wollen. Den Zauber, der jenÂseits von gut und böse liege, der uns als Kinder darüber staunen liess, wie aus Geld alles werÂden kann: BeispielÂsweise eine Woche Ferien.
BereÂits über 100 GrupÂpen-ReserÂvaÂtioÂnen
Nach der ErfolÂgsausstelÂlung «ENTSCHEIDEN», die mitÂtlerÂweile in DeutschÂland tourt, fand das StapferÂhaus-Team im Geld ein neues, ambivaÂlentes ReiztheÂma, mit dem die MenÂschen auf unterÂschiedlichÂste Art und Weise emoÂtionÂal verÂbunÂden sind. InnerÂhalb eines Jahres nahm die Idee Gestalt an: BüchÂer und ZeitungsarÂtikel wurÂden geleÂsen und gesamÂmelt, Experten interÂviewt. BereÂits liegen über 100 ReserÂvaÂtioÂnen für GrupÂpen vor, und das noch vor AusstelÂlungseröffÂnung. VorschusÂsÂlorÂbeeren, nachÂdem frühere TheÂmen wie die DigÂiÂtalÂisierung unseres Lebens in «HOME» oder der Umgang mit Zeit in «NonÂstop» BesucherinÂnen und BesuchÂer aus der ganzen Deutschschweiz begeisÂtern konÂnten. Ob nun «GELD – JenÂseits von Gut und Böse» an den Erfolg der Vorgänger anknüpfen kann, wird sich weisen. Ein erster exkÂluÂsivÂer Rundgang für die HorÂiÂzonte-RedakÂtion weckt jedenÂfalls Lust auf mehr.
Im Geld baden
Was machen die AusstelÂlunÂgen des StapferÂhausÂes, die unter anderem von den AarÂgauer LanÂdeskirchen finanziell unterÂstützt werÂden, so erfolÂgreÂich? EinÂerÂseits besÂtimmt die TheÂmenÂwahl, anderÂerÂseits wohl auch die UmsetÂzung, die nicht auf abgeÂhobene, belehrende MuseÂumsÂdiÂdakÂtik setÂzt, sonÂdern die BesucherinÂnen und BesuchÂer mit neuen ZugänÂgen zu AltÂbekanÂntem und VerÂtrautem herÂausÂfordert. Den MachÂern kommt bei der RealÂisierung auch die Anlage des alten ZeughausÂes entÂgeÂgen. Man habe zwar keinen «High-End-White-Cube», wie Michael Fässler augenÂzwinkernd meint, dafür könne im alten Zeughaus ohne EinÂschränkunÂgen alle Ideen gestalÂtet und auch AussergewöhnÂlichÂes realÂisiert werÂden. Ab dem 15. NovemÂber steÂht der Öffentlichkeit eine kurzweilige und sinnliche Reise ins TheÂmenÂreÂich des Geldes offen. Die AusstelÂlung lässt die BesucherinÂnen und BesuchÂer im Geld schwimÂmen, vor dem Geld in die Knie gehen und am Ende des Rundgangs selbÂst besÂtimÂmen, wie viel ihnen das AusstelÂlungserÂlebÂnis wert ist.Andreas C. Müller
www.stapferhaus.ch Was haben Sie schon alles für Geld gemacht? Was wären Sie bereÂit, für viel Geld zu tun? Schreiben Sie uns.