InsekÂtenÂsumÂmen und Sonnenstunden
Die Wiesen im Pfarrgarten und beim Pfarreiheim in Therwil werden wieder von Insekten belebt. Das hat das Projekt der Pfarrei Therwil bewirkt. Auch in Sachen Energieeffizienz machen die Baselbieter vorwärts und wollen der Bevölkerung ein Vorbild sein.
RasÂpelÂkurÂzer VorÂgarÂtenÂraÂsen war gestern – in der PfarÂrei TherÂwil summt und brummt es seit einiÂgen MonaÂten auf den WieÂsen im PfarrÂgarÂten und beim PfarÂreiÂheim. «ÖkoÂloÂgiÂsche AufÂwerÂtung von GrünÂraum» nennt sich das ProÂjekt, bei dem Boden abgeÂtraÂgen, die Ansaat einer standÂortÂtyÂpiÂschen, vielÂfälÂtiÂgen BluÂmenÂwieÂse vorÂgeÂnomÂmen, BäuÂme und SträuÂcher gepflanzt, Hecken erweiÂtert und Stein- und SandÂgeÂbilÂde geschafÂfen wurÂden. «Die WieÂsen sind vor allem für die InsekÂten da, wir möchÂten so dem InsekÂtenÂsterÂben entÂgeÂgenÂwirÂken», erklärt SanÂdra Kunz, KirÂchenÂräÂtin in TherÂwil, die das ResÂsort Umwelt betreut. «Aber auch Vögel fühÂlen sich hier wohl, weil sie jetzt wieÂder InsekÂten zum FresÂsen finÂden, so wie es in der Natur vorÂgeÂseÂhen ist», ergänzt sie. Die Stein- und SandÂgeÂbilÂde sind vor allem für kleiÂne RepÂtiÂliÂen wie EidechÂsen ein attrakÂtiÂver Lebensraum.
Das ProÂjekt fand grosÂsen Anklang; die EinÂwohÂnerÂgeÂmeinÂde TherÂwil beteiÂligÂte sich hälfÂtig am 20 000-FranÂken-ProÂjekt, der Natur- und VogelÂschutzÂverÂein TherÂwil steuÂerÂte 5000 FranÂken bei. «Wir möchÂten die FläÂchen, die der KirÂche gehöÂren, so gestalÂten, dass alle unseÂre Mit-LebeÂweÂsen etwas davon haben», fasst Kunz die MotiÂvaÂtiÂon dahinÂter zusammen.
GebäuÂde enerÂgieÂspaÂrend nutzen
Neben der ökoÂloÂgiÂschen VielÂfalt liegt das HauptÂauÂgenÂmerk des ResÂsorts darÂauf, die GebäuÂde so enerÂgieÂefÂfiÂziÂent wie mögÂlich zu betreiÂben. Die KirchÂgeÂmeinÂde hat dafür eine EnerÂgieÂbuchÂhalÂtung einÂgeÂführt, die den Wärme‑, Strom- und WasÂserÂverÂbrauch dokuÂmenÂtiert und konÂtrolÂliert. AusÂserÂdem wollÂten die MitÂarÂbeiÂtenÂden herÂausÂfinÂden, wie viel EnerÂgie und Geld mit einer SanieÂrung der GebäuÂdeÂhülÂle einÂgeÂspart werÂden könnÂte. Dafür wurÂde bei drei GebäuÂden eine GebäuÂdeÂenÂerÂgieÂanaÂlyÂse durchgeführt.
Aber was pasÂsiert mit all den gesamÂmelÂten Daten? «Die ermitÂtelÂten Kosten der EnerÂgieÂbuchÂhalÂtung werÂden nun ganz konÂkret mit in die LieÂgenÂschaftsÂplaÂnung hinÂeinÂgeÂnomÂmen», erklärt Kunz.
Weg von fosÂsiÂlen BrennÂstofÂfen dank Photovoltaik
Seit JanuÂar befinÂdet sich auf dem Dach des PfarrÂamts eine 50 QuaÂdratÂmeÂter grosÂse PhoÂtoÂvolÂtaÂikÂanÂlaÂge. Die ModuÂle könÂnen es auf eine SpitÂzenÂleiÂstung von 30 kWp (KiloÂwattÂpeak) brinÂgen; damit proÂduÂziert die AnlaÂge am Tag durchÂschnittÂlich etwa 82 kWh (KiloÂwattÂstunÂden). Damit könnÂte man 1394 StunÂden lang eine 60-Watt-GlühÂlamÂpe brenÂnen lasÂsen, 4100 StunÂden am LapÂtop arbeiÂten oder 5740 TasÂsen KafÂfee kochen.
«Die MenÂschen sind senÂsiÂbel geworÂden, was die TheÂmen ÖkoÂloÂgie und KliÂmaÂschutz angeht», so Kunz. «Auch wir als KirchÂgeÂmeinÂde haben uns GedanÂken dazu gemacht. Wir fanÂden, es muss etwas getan werÂden gegen das InsekÂtenÂsterÂben, wir müsÂsen EnerÂgie spaÂren und von fosÂsiÂlen ResÂsourÂcen wegÂkomÂmen.» DieÂse PunkÂte in konÂkreÂte MassÂnahÂmen umzuÂsetÂzen, in den eigeÂnen GebäuÂden und auf den eigeÂnen FläÂchen, und so mit gutem BeiÂspiel vorÂanÂzuÂgeÂhen, das sei das AnlieÂgen der KirchÂgeÂmeinÂde. «Zwei ProÂjekÂte sind dieÂses Jahr umgeÂsetzt worÂden, aber es soll und wird weiÂterÂgeÂhen», ist sich Kunz sicher.
KirÂche als Vorbild
Kunz würÂde es begrüsÂsen, wenn sich ein ResÂsort Umwelt auch in andeÂren KirchÂgeÂmeinÂden etaÂblieÂren könnÂte: «Für das ÃœberÂleÂben von uns MenÂschen und allen andeÂren LebeÂweÂsen auf dieÂsem PlaÂneÂten ist es notÂwenÂdig, dass wir das TheÂma angeÂhen. Die KirÂche sollÂte ein gutes VorÂbild für die BevölÂkeÂrung sein. Als KirÂche sind wir dieÂjeÂniÂgen, die bestimmÂte WerÂte preÂdiÂgen, und ich finÂde es wichÂtig, dass wir als KonÂseÂquenz mit unseÂren Gütern auch mögÂlichst nachÂhalÂtig umgehen.»